~Kapitel 36~

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#Catie's Sicht
"Denkst du, das war zu hart?", fragte ich Travis.
"Wahrscheinlich würde sie es anders nicht verstehen.", versuchte er mich zu beruhigen.
"Ich will doch nur nicht, dass sie verletzt wird." - "Kann ich verstehen.", langsam setzte ich mich neben ihn aufs Sofa, woraufhin er einen Arm um mich legte.
"Lass ihr einfach etwas Zeit.", flüsterte er. Vielleicht hatte er Recht.
Gegen Abend ging er in sein Zimmer. Ich wollte hier sitzen bleiben und auf sie warten, doch als sie Stunden später noch immer nicht da war, legte ich mich zumindest auf das Sofa.
War sie wirklich so sauer? Wir hatten uns schon lange nichtmehr so angeschrien. Wo war sie nur?

Am nächsten Tag hörte ich noch immer nichts von ihr. Keine Anrufe, nicht mal eine SMS, einfach Garnichts. Den ganzen Tag lief ich nur hecktisch hin und her. Keine Sekunde konnte ich ruhig sein. Nicht mal Travis konnte mich beruhigen.
Ich hatte mich sogar überwunden und mit Andy und Nate telefoniert, doch sie wussten auch nicht wo sie stecken könnte.
Wahrscheinlich klingt das alles ziemlich übertrieben, doch wenn man bedachte was in der Vergangenheit alles passiert ist, wird man einfach so paranoid.
"Catie?", rief Travis. Voller Hoffnung rannte ich zu ihm, doch er stand nur allein in der Küche.
"Was ist?", fragte er geschockt.
"Ich dachte nur.. Vielleicht.. ist sie wieder.. vergiss es.", stammelte ich.
Er lief zu mir und schloss mich in seine Arme. "Ich geh kurz nach draußen.", sagte ich schließlich als ich mich von ihm gelöst hatte und ging etwas spazieren, nicht lange, aber es tat gut. Als ich wieder Zuhause war, war es viel zu ruhig.

Ich lief ins Wohnzimmer und sah Travis, der Hayley umarmte. Geschockt ließ ich meinen Schlüssel fallen, woraufhin die beiden mich ansahen.
Als ich Hayley sah, wurde ich noch besorgter, da sie eine Wunde an der Stirn hatte. "Was ist..", weiter kam ich nicht, denn Hayley kam zu mir und umarmte mich.
"Es tut mir Leid, was ich gesagt hab.", hauchte sie.
"Ja mir auch.", antwortete ich leise.
"Aber was ist passiert? Wo warst du?", wollte ich nun unbedingt wissen.
"Ich bin auf dieser Straße gefahren und plötzlich war jemand auf der Fahrbahn, also bin ich ausgewichen und dann sofort stehen geblieben. Als ich aussteigen wollte, hat mir jemand etwas gegen den Kopf geschlagen. Und Alec hat mich gefunden.", erklärte sie.
"Und wer ist jetzt Alec?", sprach Travis meine Gedanken aus.
"Er hat mich eben gefunden und zu sich nach Hause gebracht, weil er nicht weit weg gewohnt hat. Dann bin ich aufgewacht aber über Nacht bei ihm geblieben. Er sagt, er hat gesehen was passiert ist und dass dieser Kerl absichtlich auf die Straße gerannt ist, damit ich mich verletze.", Nun war ich noch mehr verwirrt. Wieso wollte ihr jemand schaden?
"Und dann konntest du nicht anrufen?", wurde meine Stimme erneut laut, doch gleich danach nahm ich sie ihn den Arm, weil ich mir solche Sorgen gemacht hatte. Zu Recht, wohl bemerkt.
"Aber warte, weiß dieser Alec dann auch, wie dieser Kerl aussah?", fragte Travis.
"Ja, er hat mir diesen Zettel gegeben, weil er ihn kannte. Zwar nicht gut, aber immerhin wissen wir, dass er in einem Cafe in der Innenstadt arbeitet.", antwortete sie.
Sowas wusste man also mittlerweile von Kriminellen. Ich war wirklich stink sauer.
"Und worauf warten wir dann noch?", warf ich ein.
"Muss das sein?", fragte Hayley misstrauisch.
"Es muss.", bestätigte Travis und zog Hayley an der Hand mit.

#Hayley's Sicht

Das Auto kam zum Glück ohne "Verletzungen" davon, weshalb wir uns nun in das Auto setzten. Ich stieg ein und sah Catie über die Schulter, die vorne mit Travis saß.
"Also es gibt 4 Cafés die Zentral liegen, wir müssen sie nur durchsuchen. Erkennst du ihn wieder?", fragte mich Catie.
"Ich denke schon, ja." Entschlossen fuhr Travis los. Ich war mir gar nicht sicher ob ich diesen Menschen wieder sehen wollte. Ich meine, immerhin hatte er versucht mich ernsthaft zu verletzen.

Eine Stunde und zwei Cafés später, standen wir vor dem 3 und wir sahen von außen hinein. Plötzlich erkannte ich ihn und ein kalter Schauer überfiel mich. Wie sollte ich reagieren? Ruhig bleiben? Die Polizei rufen?
"Das ist er.", flüsterte ich sicher.
"Ich hab eine Idee.", sprach Catie und betrat mit Travis das Cafe, während ich draußen wartete.
Kurze Zeit später öffnete sich eine Seitentür und er kam mit Travis und Catie heraus. Mein Blick traf Catie's und sie nickte mir zu, weshalb ich zu ihnen lief.
Als er mich sah, wollte er wegrennen, doch Travis hielt ihn fest.
"Oh wie schön dich wieder zu sehen.", lachte er provokant.
"Was willst du von mir?", fragte ich aggressiv.
"Eigentlich Garnichts. Da saß nur leider die falsche Person im Auto. Hab ich Recht Catie?", fragte er plötzlich. Sie sah erschrocken auf, woher wusste er denn ihren Namen?
"Ich wollte deiner kleinen Freundin nämlich etwas erzählen. Ich wollte mich rächen. Wie geht es deinen Eltern?", fragte er an sie gerichtet. Ihr Gesicht wurde blass.
"Was meinst du damit?", ihre Stimme war leiser.
"Wusstest du, dass sie dich dein Leben lang angelogen haben?", er lachte.
"Und woher willst du das wissen?", fragte sie nun laut.
"Frag nicht nach dem Warum. Es sind nicht deine Eltern du dummes kleines Mädchen. Du bist adoptiert. Und weißt du, wieso du verrecken solltest? Ach vergiss es.", Catie's Mund fiel leicht auf.
Travis war kurz abgelenkt, weshalb es dem Kerl gelang endgültig weg zu rennen.
Aber auch Catie ging mit schnellen Schritten in die Richtung des Autos.
Wir liefen ihr hinterher und setzten uns ins Auto, es traute sich jedoch niemand etwas zu sagen, über die komplette Fahrt. Als das Auto zum Stehen kam, begann Travis mit einem "Catie..", doch sie unterbrach ihn, durch das Öffnen der Tür.
Kurz darauf schlug sie die Autotür wieder zu und ging Richtung Haus.

The Unexpected Use - Where is the "good" in Goodbye?Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz