Kapitel 4

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Ich verliess das Zelt und die Kälte der Nacht liess mich frösteln. Ich suchte den dunklen Parkplatz nach dem Auto meiner Eltern ab. Der schwarze Audi parkte etwa zwanzig Meter entfernt und ich lief mich zügigen Schritten hin. "Hast du die Toiletten gefunden?", fragte Mum als ich einstieg. "Ja.", log ich zögerlich. Verdammt, ich musste wirklich dringend und jetzt konnte ich noch zwanzig Minuten warten, bis wir wieder Zuhause waren. Daran war nur dieser Junge Schuld. Ich seufzte, steckte mir meine Köpfhörer in die Ohren und zog die Füsse auf den Sitz. Zuhause riss ich die Autotür auf, noch bevor das Auto stillstand. Ich sprintete ins Haus und ins Bad. "Ronnie, beeil dich ein bisschen, es ist schon spät. Geh bitte gleich schlafen, okay?", rief Mum durch die Türe. "Ja!", antwortete ich. Als ich im Pyjama auf meinem Bett lag, streckte Mum den Kopf in mein Zimmer. "Gute Nacht, Schatz. Bleib nicht mehr zu lang am Handy." "Gute Nacht, Mum." Sie schaltete das Licht aus und ich schloss die Augen. Im Hintergrund lief leise Musik aus meinem Handy. Ich schlief ein und träumte von blauen Augen.
{Nächster Tag} "Und dann bist du gegangen?", fragte Lucy, meine beste Freundin, nachdem ich ihr erzählt hatte, was am Tag zuvor passiert war. Ich nickte. Sie zuckte die Schultern. "Du siehst ihn eh nie wieder. Ich mein, er ist im Zirkus und die ziehen doch immer umher." "Ja schon, aber ich weiss nicht, warum es mich so stört, dass ich ihn getroffen habe...", murmelte ich und betrat das Klassenzimmer. Nach der Schule fuhr ich mit dem Bus nach Hause. Es war noch niemand da, meine Eltern arbeiteten beide noch und Jayden hatte bis Abends Schule. Aiden ging bereits zu Uni, weshalb er oft spät nach Hause kam. Ich hängte meine Jacke auf und liess mich im Wohnzimmer auf die Couch fallen. Gerade, als es mir gemütlich gemacht hatte, klingelte das Telefon. Ich nahm ab. "Veronica Evans.", meldete ich mich automatisch. "Hi.", sagte eine männliche Stimme am anderen Ende der Leitung. "Wer ist da?", fragte ich. "Ich bin's." "Wer ist ICH?", wollte ich wissen und runzelte die Stirn.

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