Kapitel 31

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"Nein!", schrie ich. Immer wieder. Am Ende schluchzte ich es nur noch. "Nein, Aiden." Mum und Dad hielten sich im Arm. Ich wich vom Bett zurück, bis ich mit dem Rücken gegen die kalte, weisse Wand stiess. Eine Schwester packte mich am Arm und zog mich hoch. "Alles okay?" Ich sah sie ungläubig an, Tränen in den Augen. "Meinen sie das ernst? Mein Bruder ist gerade gestorben!" Ich riss mich los, stiess die Tür auf und rannte den Gang entlang. "Ronnie!", schluchzte meine Mutter. Ich rannte weiter, stolperte und stürzte. Ich blieb auf allen Vieren auf dem Boden liegen. Tränen tropften auf den hellblauen Krankenhausboden. Jemand legte mir die Hand auf den Rücken und ich sah auf. Durch den Schleier der Tränen erkannte ich Jason. Er sagte nichts. Er zog mich auf die Beine und hob mich in seine Arme. Er trug mich durch die langen Gänge bis zum Ausgang. Ich spürte die Kälte auf meinem Gesicht, als wir nach draussen gingen. Ich hielt mich an seiner Jacke fest. "Jayden?", brachte ich heraus. "Er ist zu deinen Eltern gegangen. Ich hab ihn reingeschickt, als ich dich wegrennen gesehen habe." Ich nickte. Jason öffnete die Autotür, ohne mich abzusetzen und legte mich auf den Beifahrersitz. Er setzte sich hinter das Lenkrad und startete den Mini. "Wohin..." "Zum Zirkus.", sagte er und fuhr los. Wir brauchten zehn Minuten. Er half mir beim Aussteigen und führte mich zu seinem Wohnwagen. Ich war so dankbar, dass er mir keine Fragen stellte und mich einfach in Ruhe liess. Wir setzten uns nebeneinander aufs Bett. "Du kannst dich ruhig etwas ausruhen." Ich nickte und er nahm mich in den Arm. Zusammen legten wir uns hin, mein Kopf auf seiner Brust. Stumm trauerte ich. Es frass mich von inen auf, wenn ich an ein Leben ohne meinen besten Freund, meinen grossen, dummen Bruder, den ich über alle liebte vorstellte. Es trieb mir neue Tränen in die Augen, doch in Jasons Armen war es weniger schlimm. Die starke Umarmung dieses Jungen machte alles besser. Ich vergrub mein Gesicht in seinem Shirt und schlang meine Arme um seinen Oberkörper. "Danke, dass du für mich da bist.", flüsterte ich. "Natürlich." Er küsste meine Stirn, doch ich wollte mehr. Sanft legte ich meine Lippen auf seine.

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