Chapter 21

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Cait

„Ich kann es echt immer noch nicht glauben, dass dein Freund berühmt ist und du mich hier einfach so alleine lässt, während du dich mit ihm vergnügst.“ „Glaub mir Grace, ich kann es auch nicht fassen und was würde es für einen Unterschied machen, wenn ich hier bleiben würde? Du fährst doch sowieso in den Urlaub.“ Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, auch wenn man es durch das Telefon ja gar nicht sehen konnte. Die Logik meiner besten Freundin war einfach zu genial. „Ja, aber ich bin ja nicht die ganzen Ferien im Urlaub und wieso nimmst du mich eigentlich nicht mit? Meine Eltern werden mir bestimmt nicht mal erlauben feiern zu gehen und wenn, dann würden sie bestimmt mitkommen. Oh mein Gott, allein der Gedanke daran wie sie im Club tanzen macht mir Angst.“ „Wir können ja ganz oft telefonieren und... oh ähm... kann ich dich nachher zurück rufen? Es hat gerade an der Haustür geklingelt.“ „Ja, klar bis später.“ „Bis dann.“

Schnell stand ich vom Bett auf, legte mein Handy auf den Nachttisch und rannte die Treppe hinunter, wo ich die Tür öffnete. „Da bist du ja“, sagte ich lächelnd und gab Calum einen flüchtigen Kuss. „Komm, es gibt noch so viel zu tun.“ Ich griff nach seiner Hand, ließ die Tür wieder ins Schloss fallen und zog ihn die Treppe mit nach oben.

„Ganz ruhig. Ich habe auch noch nicht gepackt“, versuchte mich Cal zu beruhigen, als wir in meinem Zimmer ankamen. „Das ist was ganz anderes. Wir Mädchen brauchen halt immer viel länger. Und jetzt musst du dir meine Check-Liste anhören und mir sagen, was ich noch vergessen habe.“ Wir setzten uns auf mein Bett und betrachteten meinen Koffer, der auf dem Boden stand. „Also, in der Tasche ist bereits...“, begann ich, wurde aber von Calum unterbrochen. Er seufzte einmal laut und ließ sich rückwärts aufs Bett fallen. „Hey, ich habe doch noch gar nicht angefangen!“, rief ich gespielt empört, konnte mir jedoch ein Lachen nicht verkneifen. „Ich kann mir aber schon vorstellen, dass es langweilig wird.“ „Na gut. Dann bist du aber daran Schuld, wenn ich was vergessen hab“, versuchte ich ihn zu überzeugen, dass er sich doch noch meine Liste anhörte. „Du wirst schon nichts vergessen haben“, wimmelte er ab. „Wenn du meinst... Ich kann es aber immer noch nicht glauben, dass es schon morgen früh los geht. Ich bin schon total aufgeregt und wollte mit dir auch nochmal über den Flug reden. Du weißt, dass wir nicht gerade arm sind. Also kann ich auch problemlos das Ticket selbst bezahlen. Ich meine, mir wird doch schon das Essen und die Unterkunft bezahlt. Außerdem...“ „Cait, ich habe dir doch schon tausendmal erklärt, dass du nichts bezahlen musst – auch nicht den Flug. Und jetzt mach dir nicht so viele Sorgen und freu' dich einfach.“ Calum zog mich augenverdrehend zu sich, sodass ich nun auf ihm lag, und gab mir einen sanften Kuss auf die Lippen. „Ich habe aber ein schlechtes Gewissen, wenn mir alles bezahlt wird, obwohl ich doch genug Geld zur Verfügung habe“, unterbrach ich den Kuss. „Das brauchst du aber nicht zu haben“, meinte er und küsste mich erneut. Der Kuss erzeugte wieder dieses Kribbeln überall in meinem Körper. Ich liebte dieses Gefühl, dass immer dann auftrat, wenn wir uns nahe kamen.

*

„Ich hol dich dann morgen früh um zehn Uhr ab, okay?“, fragte mich Calum, als wir gerade vor meiner Haustür standen. Den ganzen Tag über hatten wir noch ein wenig gekuschelt und über die nächsten drei Monate spekuliert. Wir konnten es kaum abwarten und waren wahnsinnig gespannt auf die bevorstehende Zeit. „Okay, ich freu' mich“, meinte ich und küsste Cal noch einmal, bevor er sich dann mit einem „Bis morgen“ auf den Weg zu seinem Ferienhaus machte.

*

„Bist du dir denn auch sicher, dass du alles eingepackt hast?“ „Ja, so ziemlich.“ „Okay, dann heißt es jetzt wohl Abschied nehmen. Ich werde dich wirklich unheimlich vermissen.“

Mit gepacktem Koffer stand ich am nächsten Morgen in der Eingangshalle unseres Hauses. Ich verabschiedete mich dabei mit einem lachenden und einem weinenden Auge von meinem Dad. Zum einen war ich total glücklich, dass ich die ganze nächste Zeit mit Calum verbringen durfte und nicht mehr diese komische Mia, die mittlerweile jeden Tag bei uns war, ertragen musste, aber zum anderen würde ich meinen Vater sicherlich vermissen, auch wenn ich die letzten Tage – oder generell mein ganzes Leben lang - nicht gerade viel Zeit mit ihm verbracht hatte, aber er war ja immerhin noch mein Vater.

~Long Way Home~©Where stories live. Discover now