Chapter 8

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Cait

Wir lagen einfach nur auf der Decke und blickten in den Himmel. Über den Kuss hatten wir kein Wort mehr verloren. Er war einfach nur passiert, wir hatten ihn genossen und das war' s auch schon. Das mochte jetzt vielleicht etwas gemein klingen, aber ich durfte einfach nicht zu viele Gefühle in diesen Kuss hineinstecken.

Der Tag neigte sich langsam dem Ende zu und jeder hing seinen Gedanken nach. Vielleicht dachte ich auch zu viel nach, denn wie aus dem Nichts hatte ich einen Entschluss gefasst. Ich wusste nicht genau, ob ich es einfach nur so spontan gesagt hatte oder ob ich wirklich schon bereit dazu war. Vielleicht hatte ich aber auch einfach nur angefangen Finn zu vertrauen.

„Finn? Ich will zum Grab meiner Mutter“, sagte ich entschlossen, doch schon im nächsten Moment war ich überrascht von mir selbst. „Bist du dir sicher? Na dann lass uns losgehen“, erwiderte der Angesprochene. „Ähm... jetzt? Ich dachte wir bleiben noch ein bisschen“, meinte ich verwirrt. So schnell hatte ich nun wirklich nicht damit gerechnet. „Ja klar jetzt. Nicht, dass du es dir nachher noch anders überlegst.“ „Du hast ja Recht“, stimmte ich ihm zu. Es kam mir so vor, als würde er mich jetzt schon besser kennen als ich mich selbst.

Wir packten all unsere Sachen in den Picknickkorb , nahmen Finns Gitarre und machten uns auf den Weg. Ich wusste genau, wo wir lang mussten. Die Adresse hatte ich mir schon von klein auf eingeprägt. Ich hatte mir nämlich schon immer vorgenommen dorthin zu gehen, doch nie den Mut dazu gehabt.

Nach zwanzig Minuten standen wir dann schließlich vor dem Friedhof. War ich wirklich schon bereit dazu? Du darfst jetzt nicht kneifen Cait!, sagte mir meine innere Stimme. Zögerlich setzte ich einen Fuß vor den anderen und betrat somit den Friedhof mit der riesigen prachtvollen Kirche.

Wir liefen eine Zeit lang durch die Gegend. Mir kam das hier alles wie ein riesiger Irrgarten vor. Und plötzlich blieb ich abrupt stehen. Ich blickte auf einen Grabstein und hatte das Gefühl nicht mehr richtig atmen zu können. Mir wurde auf der Stelle schwindelig und ich dachte ich würde mich gleich übergeben, weshalb ich mich ganz langsam auf die Knie sinken ließ.

Lauren Brown

, stand ganz oben auf dem Grabstein. Wie so oft glänzten die Tränen in meinen Augen.

Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter und sah zur Seite. Finn hatte sich neben mich gehockt und seinen Arm um mich gelegt. Ich lehnte mich mit meinem Kopf an seiner Schulter an. Er war wie immer für mich da und meine Stütze. Und dafür war ich ihm so unendlich dankbar.

Ich betrachtete wieder das Grab. Es war mit lila Blumen geschmückt (lila war ihre Lieblingsfarbe gewesen). Doch ich bezweifelte sehr, dass mein Vater sich um all das kümmerte. Er hatte sicherlich nur irgendeinen Gärtner engagiert.

*

„Können wir bitte wieder gehen?“, fragte ich Finn nach circa fünfzehn Minuten des Schweigens. Ganz plötzlich hielt ich es nämlich einfach nicht mehr aus hier zu sein. Ich war zwar stolz darauf diesen Schritt gegangen zu sein, doch für heute reichte es auch. „Klar, wie du willst“, meinte Finn sanft.

Wir gingen wieder zum Ferienhaus und sprachen die ganze Zeit über nicht. Um ehrlich zu sein hatte ich auch keine Lust über all das zu reden. Und sowieso wüsste ich gar nicht was ich sagen sollte. Das spürte Finn wahrscheinlich auch, weshalb er die ganze Sache einfach dabei beließ.

Wie sollte man mein jetziges Gefühl auch beschreiben? War ich traurig? War ich erleichtert, da ich endlich den Mut gefunden hatte? Hatte ich noch immer leichte Schuldgefühle was den Tod meiner Mutter anging? Ich glaubte, dass alles zutraf. Es war einfach ein Chaos der Gefühle, das sich in mir abspielte.

*

Ich war mehr als nur froh, als ich endlich wieder in Finns Armen im Bett lag. Es war mittlerweile schon spät geworden und morgen musste ich ja schließlich wieder zur Schule. Ich konnte nicht noch einmal schwänzen und musste meinen Lehrer außerdem auch noch überreden die Klausur nachholen zu dürfen. Wenigstens war morgen Freitag. So hatte ich danach Wochenende und Zeit zum Entspannend. Vielleicht konnte ich mich ja dann dazu aufraffen noch einmal mit meinem Vater zu reden. Schließlich musste ich irgendwann wieder zurück. Ich wollte Finn ja nicht zu lange zur Last fallen.

Bevor ich einschlief, ließ ich den ganzen Tag noch einmal Revue passieren. Der Kuss fiel mir wieder ein und sofort breitete sich ein warmes Gefühl in meinem Körper aus. Ja, mit diesem Gedanken war ich bereit einzuschlafen.

„Schlaf gut und träum' was Schönes“, flüsterte Finn mir noch ins Ohr. „Du auch und danke für diesen wundervollen Tag“, flüsterte ich zurück. Und schon im nächsten Moment schloss ich meine Augen und schlief friedlich ein.

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Hey! :)

Das Kapitel ist echt nicht so spannend und der Schreibstil ist auch nicht der Beste, aber ich bin momentan krank und habe deshalb nicht wirklich viel Lust das Kapitel zu überarbeiten. :/ Aber wenn ich wieder gesund bin, werde ich es eventuelle nochmal bearbeiten.

Im nächsten Kapitel geht' s ab die Post! :D

Lg. Janina♥

~Long Way Home~©Where stories live. Discover now