Kapitel Vierundzwanzig

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Ein Jahr später

"Schon wieder ein Geschenk?" lachend nehme ich ein kleines Päckchen, welches Henry mir reicht. "Von wem ist es?".

"Keine Ahnung. Es lag vor unserer Schlafzimmertür." Schulterzuckend lehnt sich Henry gegen den Türrahmen. "Mal schauen was das ist." Ich zwinkere Henry zu und öffne das blaue Päckchen. In einem Samttuch eingewickelt, liegt eine Kette. Die Kette ist gold und lässt sich öffnen. Im Innern steht ein Name. Sophie-Isabelle.

"Wow." hauche ich und spüre, dass Henry hinter mich tritt. "Jetzt ist es echt interessant von wem das Geschenk ist." murmelt er und begutachtet den Karton, in dem das Geschenk angekommen ist.

"Komisch." sagt er und richtet sich auf. "Naja, egal. Das ist recht hübsch." fährt er fort und setzt sich neben mich. Er beugt sich vor und drückt seine Lippen auf meine. Genau in dem Moment, in welchem ich den Kuss erwidere, erklingt ein Schrei.

"Sie ist aufgewacht." grinsend stehe ich auf und gehe hinüber zu Sophie Isabelles Bett. Sie schaut mich aus großen, braunen Augen an und schluchzt.

"Hallo mein kleiner Engel." flüstere ich und hebe sie hoch. Auf ihrem Kopf ist ein hellbrauner Büschel, welchen ich liebevoll zurückstreiche. "Happy Birthday."

Dann gebe ich ihr einen Kuss auf die Wange. Sie fängt an zu lachen und patscht mit ihren kleinen Händen auf meinem Gesicht herum. Ich spüre Henrys Hand auf meinem Rücken. Er lehnt sich über meine Schulter und gibt Sophie einen Kuss auf den Kopf. "Ein Jahr ist es nun her. Wow." stellt er fest und schaut mir dabei in die Augen. "Das letzte Jahr ging so schnell vorüber." sage ich und lasse Sophie auf den Boden. Sie krabbelt etwas herum, bis sie ein Geschenk findet und damit spielt. Es ist eine Rassel.

"Henry, ich muss dir etwas sagen."

Er nickt und schaut mich besorgt an. Genau in dem Moment, in welchem ich meinen Mund öffne, kommt die Königin rein. "Anne, der Saal ist fertig. Die ersten Gäste kommen schon. Macht euch fertig." dann geht sie zu Sophie, bückt sich und streicht ihre Wange. Sophie schaut sie verwirrt an, aber als sie das bekannte Gesicht erkennt, lächelt sie zufrieden und reicht der Königin die Rassel. "Oho, Danke." lacht Mary Caroline und nimmt es an sich. Dann rasselt sie und meine Tochter fängt an zu lachen.

"Komm, mach dich fertig, ich pass auf sie auf, bis die Zofen kommen." Henry drückt mich in Richtung Tür. "Danke." hauche ich und drücke seine Hand.

Später gehe ich mit ihr auf dem Arm die Treppe zum Saal runter. Meine Eltern sind auch da.

Vor der Tür bleibe ich stehen und klopfe an. Wir werden angekündigt und alle schauen zu uns auf.

"Prinzessin Anne von Fensia und Prinzessin Sophie Isabelle von Fensia."

Dann schreite ich die kurze Treppe runter und schaue mich um. Ich erkenne Henry in der Menge und gehe auf ihn zu.
"Hallo." haucht er und nimmt meine Hand.
"Hallo." erwidere ich und schaue die zwei Personen vor uns an. Meine Mutter und mein... Vater.

"Guten Tag." bringe ich raus und schaue meine Mutter an.

"Anne, ich..." Vater hört auf zu reden und blickt mich verzweifelt an. Er findet keine Wörter und verstummt. Für das, was er getan hat, gibt es keine Entschuldigung. "Henry, könnten wir zu deinen Eltern?" fragend schaue ich meinen Mann an und er nickt. Er drückt mich durch die Menge an den Tisch des Königs. Der König hat sich mit Sophie Isabelle nicht richtig vertraut gemacht. Er ignoriert sie meistens und das heißt, dass er mich ignoriert. Jedoch denkt der Hof dass sie meine Tochter ist. Die Distanz zwischen uns, erklärt sich der Hof so, dass der König einen Thronfolger erwartet hätte.

"Guten Tag, Eure Majestät." Ich verbeuge mich und reiche meine Tochter an die Königin.

Der König nickt und schaut sich die tanzenden Paare an.
"Henry, ich muss dich reden."
Er schaut mich lächelnd an. "Allein." ergänze ich und lache.
Als wir auf dem Balkon stehen, legt er seine Hand auf meine.
"Henry. Ich muss dir etwas sagen. Und ich hoffe, dass das was ich dir jetzt sage für uns eine wunderbare Zukunft bedeutet. Ich erwarte ein Kind."
Auf seinem Gesicht bildet sich ein riesiges Grinsen und er beugt sich hervor und küsst mich innig. "Du machst mich zum glücklichsten Menschen der Welt."



Liebe PrinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt