NEUNUNDSECHZIG

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Während der Autofahrt ist Zachary still, zu still. Ich blicke zu ihm, doch er starrt ausdruckslos auf die Straße. Er ist definitiv sauer.

Ich seufze leise. „Was ist los?", frage ich dann nach, noch immer schaue ich zu ihm.

Er biegt gerade in unsere Straße ein und fährt auf unsere Auffahrt zu. „Nichts.", antwortet er kühl.

Ich hebe meine Augenbrauen hoch. „Ernsthaft? Du willst schon wieder die Klappe halten?", sauer verschränke ich meine Arme vor die Brust.

Auch ich bin nicht gerade glücklich über das, was passiert ist. Ich habe schließlich erfahren, was meinen Eltern angetan wurde und das auch noch von Zachary's Vater. Dazu habe ich mich nicht einmal getraut ihn zu fragen, ob er es die ganze Zeit wusste, was sein Vater getan hat.

„Es war einfach ein harter Tag.", murmelt er.

Ich weiß nicht, was ich zu ihm sagen soll.
Ist er traurig, weil sein Vater gestorben ist?

„Ach echt.", kommt es ironisch von mir und als das Auto still steht, schnalle ich mich ab und steige aus.

„Tiana.", auch er ist ausgestiegen und schaut mich müde an.

„Nein, Zachary. Ich habe keine Lust darauf, dass du immer alles runterschluckst. Sprich doch einfach mal mit mir. Denkst du, ich stecke das einfach so weg? Ich habe erfahren, dass dein Vater meine Eltern getötet hat und dazu habe ich deinen Vater angeschossen und weißt du, was das Schlimmste davon war? Dass ich keine Reue empfinde.", schreie ich ihn an.

Ich stampfe zur Haustür und stolpere direkt über die erste Treppenstufe. „So ein scheiß Tag.", fluche ich laut und versuche die Haustür zu öffnen.

„Denkst du, ich finde das toll, was passiert ist?", ruft Zachary mir nach. „Ich hatte Angst, dass mein Vater dich tötet, Tiana. Das hätte ich nicht ertragen können.", sagt er. „Es tut mir so unendlich leid, was mein Vater dir angetan hat und ich fühle unglaublich schuldig. Ich habe nur Angst, dass du mich verlässt, wegen all den Dingen, die dir auch noch Polizistin Ibori gezeigt hat."

Er denkt was?

Erschüttert drehe ich mich zu ihm um, wie er völlig aufgelöst am Auto steht und sich durch die dunklen Haaren fährt. „Du bist so ein Idiot.", beleidige ich ihn halbherzig. „Ich habe gesehen, wie du jemanden mit einem Golfschläger geschlagen hast. Ich werde dich nicht für Sachen verlassen, die ich schon längst über dich weiß. Außerdem glaube ich nur das, was du mir erzählst und nicht, was diese dumme Schnepfe sagt.", füge ich hinzu.

Langsam laufe ich auf ihn zu. „Jetzt sei kein Idiot mehr und umarme mich.", brumme ich und breite meine Arme aus.

Er schmunzelt leicht, bevor er auf mich zukommt und mich in den Arm nimmt. Plötzlich hebt er mich hoch, woraufhin ich von ihm getragen werde.

„Die Bilder, die sie dir gezeigt hat - das war ich nicht, das war mein Vater.", stellt er mürrisch klar.

„Ich weiß.", sanft streichel ich mit meiner Hand an seiner Wange entlang. „Sie wird uns eine ganze Weile nicht in Ruhe lassen. Sie möchte Rache."

Er pustet sich eine Strähne aus dem Gesicht, da seine Haare mittlerweile länger geworden sind. „Sie kann es gerne versuchen.", mit diesen Worten drückt er mir einen sanften Kuss auf die Lippen.

Ich lege meine Arme um seinen Nacken und ziehe ihn näher zu mir, um einen weiteren Kuss zu bekommen. „Ich glaube, ich könnte jetzt etwas Abwechslung bekommen.", gestehe ich mit einem frechen Grinsen.

„Und die wirst du liebend gerne bekommen.", raunt er mir verführerisch ins Ohr, bevor er lachend die Haustür öffnet.

•••
N: Ulala jetzt wird es heiß!

• Stehen noch irgendwelche Fragen offen? Wünsche was noch vorkommen muss?

Leider endet die Geschichte schon bald ! :(

Tiana and the creepy clownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt