SECHSUNDZWANZIG

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„Ich glaube ich werde verrückt.", murmel ich vor mich hin. „Was soll ich tun? Soll ich zur Polizei gehen? Vielleicht kann ich im Zeugenschutzprogramm zusammen mit meiner Schwester?", frage ich mich laut und laufe in meinem Zimmer hin und her.

Es ist gerade mal ein Uhr morgens und ich bin erst vor einer Stunde nach Hause gekommen, da ich nach der Arbeit noch ein bisschen rumgefahren bin um über alles nachzudenken. Doch mir fällt nichts ein. Jay ist ein Psychopath und wird mich töten, wenn ich nicht von Zachary fern bleibe. Problem ist nur, dass Zachary mich nicht in Ruhe lassen wird, weil er nun Mal - auch ein Psychopath ist.

„Was soll ich nur tun?", murmel ich erneut vor mich hin, dabei greife ich nach meinem Handy und öffne den Chat zwischen Zachary und mir.

Scheiß drauf, denke ich mir und fange an eine Nachricht zu tippen.

Zachary, wir müssen reden.
- Tiana

Es dauert nicht lange und kurze Zeit später bekomme ich eine Nachricht zurück. Wahrscheinlich ist er noch am Arbeiten. Mafiosos arbeiten wahrscheinlich viel abends um Leute zu töten oder so.

Ich fahre zu dir.
- Zachary

Oh, das ging schnell.

Ich zucke mit meinen Schultern, denn wach bin ich ja sowieso und ich werde eh nicht schlafen können so lange ich nicht weiß ob meine Schwester in Sicherheit ist.

Ich schaue an mir herunter und überlege ob ich mir noch was anderes anziehe, da ich meinen Schlafanzug anhabe. Dieser besteht aus einer kurzen Hose und einem losen Top in pink. Nicht zu vergessen meine Hausschuhe, die aussehen wie Plüschhasen. Es ist ja nur Zachary, mittlerweile ist es mir echt egal wie er mich sieht.

Leise öffne ich meine Zimmertür, damit ich nicht Alika aufwecke und schnappe mir dabei noch eine Strickjacke und meine Schlüssel.

Kurz bleibe ich an Alikas Tür stehen und höre leise Stimmen aus dem Fernseher, was mal wieder typisch ist, denn Alika schläft immer mit dem Fernseher ein. Eine doofe Angewohnheit, dazu vergisst sie auch noch immer den Schlafmodus einzustellen.

Als ich endlich vor dem Gebäude stehe, seufze ich erleichtert und breite meine Arme aus. Tut die kühle Luft einfach gut!

Nach zehn Minuten schaue ich ungeduldig auf mein Handy und frage mich wann er endlich da ist. Schließlich habe ich morgen Frühschicht und nicht gerade Lust, da mit tiefen Augenringen aufzutauchen.

„Tiana.", Zachary parkt genau vor dem Gebäude und grinst mich teuflisch an, während er langsam aussteigt. „Hast du mich vermisst?"

„In deinen Träumen vielleicht.", erwidere ich genervt und verschränke die Arme ineinander.

Seine Augen wandern herunter und wieder hoch. Eine typische Musterung. „Brauchst du ein Foto?", entfährt es mir schnippisch.

Ich glaube er kriegt jetzt meine schlechte Laune ab. Es nervt mich einfach, dass ich vor ihm wie ein schüchterneres Etwas stehe. Doch wer wäre nicht schüchtern, wenn ein Mörder vor einem steht?

„Da hat jemand schlechte Laune. Bist du etwa auf Sexentzug, wenn du möchtest können wir das Problem beheben?", sein Grinsen wird noch breiter.

„Leider sehe ich hier keinen passenden Typen, der mich anspricht."

„Ohhh, Tiana. Das ist aber eine Lüge, wenn ich dich mal an unsere letzte Begegnung erinnere.", frech zwinkert er mir zu.

„Welche? Die vor ein paar Wochen oder so? Ich habe so viele Begegnungen.", Boom friss das.

„Nicht schlecht.", er kommt einen Schritt auf mich zu und beugt sich zu mir herunter. „Das ist aber auch eine Lüge."

„Kommen wir auf den Punkt.", Wechsle ich schnell das Thema. „Es geht um dein Bruder, er bedroht mich und ich will absofort nichts mehr mit euch zutun haben."

Seine Augenbrauen ziehen sich hoch. „Interessant. Was hat er gesagt?"

Hört er mir überhaupt zu?

„Ich will nichts mehr damit zutun haben, Zach.", genervt stöhne ich auf und vergesse dabei den Fehler den ich gemacht habe.

„Zach?"

„Was?", erst jetzt realisiere ich, dass ich seinen Namen abgekürzt habe. Verdammt. Thema wechseln, Tiana. „Dein Bruder meint ich soll mich von dir fern halten sonst werden meine Schwester und ich das nicht überleben."

„Quatsch. Ich glaube Jay hat einen Narren an dir gefressen.", winkt er lässig ab. „Was auch verständlich ist, du bist ziemlich eindrucksvoll."

Ahhhh!

Sauer trete ich einmal mit meinem Fuß auf. „Lass mich absofort bitte in Ruhe. Es geht hier nicht nur um mich sondern auch um meine Schwester, Zachary."

„Die wütende Tiana macht mich ja schon extrem an.", er beißt sich auf seine pinken Lippen.

„Nein Zachary, bitte lass mich in Ru-", verdammt.

Er drückt bestimmend seine weichen Lippen gegen meine und fängt an, sie rhythmisch zu bewegen. Seine rechte Hand umfasst meinen Hinterkopf, während die andere auf meinen Rücken wandert und mich enger zu ihm zieht.
Nun werde ich an seine Brust gepresst und ich kann nicht anders als meine Hände dagegen zu drücken. Geschockt starre ich ihn an und als er mit seiner Zunge auch noch um Einlass bittet, ist es um mich geschehen.

Seufzend schließe ich meine Augen und lasse es zu. Meine Hand wandert zu seinem Hinterkopf und hungrig presse ich mich an ihm. Seine Taten sind vergessen. Ich vergesse, dass vor mir ein Mafioso steht. Nur noch seine Lippen auf meinen sind relevant und dass er mich um den Verstand, sowie meinen Bauch zum fliegen bringt. Gott, Zachary, was machst du nur mit mir?

•••
N: Uff, Zachary ist einfach so Schlagfertig geschweige den Tiana. Die beiden sind schon eine explodierende Mischung. :P

Tiana and the creepy clownWhere stories live. Discover now