SECHS

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„Warum schaust du mich denn jetzt so hinreißend an?", fragt er und legt dabei seinen Kopf schief.

Ich atme einmal tief ein und aus, bevor ich komplett die Fassung verliere. Doch bevor ich noch irgendwas erwidern könnte, werde ich durch eine sich öffnende Tür unterbrochen.

„Zachary!", und da haben wir ja schon das nächste Arschloch.

Jay.

Ach und nun weiß ich endlich den Namen von dem Idioten vor dem ich wohl Angst haben soll. Doch irgendwie kann ich ihn nicht ernst nehmen.

„Bruderherz.", seine gerade noch gelassene Stimme ist nun nicht mehr so gelassen.

„Unser Vater ist da.", informiert er Zachary, bevor seine blauen Augen zu mir wandern.

Wütend verschränke ich meine Arme ineinander und schaue ihn durch zusammengekniffene Augen an.

„Tiana.", seine Gesichtszüge werden weicher. „Du lebst noch."

„Nein, ich sitze hier nur so rum.", erwidere ich ironisch.

Zachary lacht amüsiert auf. „Diese Frau hat Feuer."

„Was hast du mit ihr vor?", fragt Jay und lässt mich dabei nicht aus den Augen.

Gruselig.

„Eigentlich geht dich das nichts an, aber da du so lieb gefragt hast .. Ich lasse Sie laufen."

„Echt?", nun schaut er zu seinem Bruder. „Wie kommt es?"

„Ich bin sehr großzügig."

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass er nicht sehr großzügig ist, fragt mich nicht wieso.

„Aha."

„Okay, da eure Konversation sehr eintönig ist würde ich jetzt gerne gehen, zudem ihr wohl Besuch habt.", unterbreche ich die Beiden.

Nun schauen mich beide Männer an. Der eine sehr amüsiert und der andere nachdenklich. Ich denke wir wissen alle, wer der amüsierte Mann ist.

„Ich stimme dir zu, denn die Unterhaltung mit meinem Vater wird dir zu langweilig sein.", Zachary steht auf und reicht mir seine Hand, um mir auf zu helfen.

Ich ignoriere sie und stehe alleine auf. „Ich darf also wirklich gehen?", frage ich skeptisch nach.

„Solange du die Bedingungen einhältst.", damit meint er das ich meinen Mund halte.

„Welche Bedingungen?", kommt es sofort von Jay, doch wir ignorieren ihn.

„Einverstanden."

„Mein Bruder wird dich nach draußen begleiten und dort wartet ein Taxi auf dich.", Er leckt sich über seine Lippen. „Ich hoffe wir werden uns wiedersehen, Tiana.", dabei kann er es nicht lassen meinen Namen zu betonen, als würde er eine Werbung für Eis drehen.

„Ich hoffe es nicht, Zachary.", daraufhin nicke ich ihm zu und lasse mich von Jay nach draußen bringen.

„Welche Bedingungen verlangte er, Tiana?",  fragt mich auch schon Jay als wir draußen stehen.

Ich konnte es mir nicht verkneifen jedes Detail genau anzusehen, als wir den Raum verlassen haben und eins ist definitiv klar... Der Typ ist steinreich. Noch dazu standen vor der Tür ein paar Männer. Allgemein schien das Haus so schwarz-weiß zu sein.

Und nun stehen wir draußen und es sieht nicht schlechter aus. Der Vorgarten ist hinreißend und das verdanken die eindeutig einem Gärtner mit diesen prachtvollen Bäumen.

„Tiana? Welche Bedingungen?", ohje, das war ja was.

„Nichts.", stur schaue ich mich nach einem Taxi um, doch hier draußen ist nichts.

„Tiana!", Jay legt seine Hände auf meine Schulter.

Ein Fehler seinerseits.

Sauer schlage ich seine Hände weg. „Fass mich um gottes Willen nicht mit deinen dreckigen Pfoten an."

„Sag mir was er verlangt hat."

„NICHTS!", schreie ich ihn an.

„Was ist nur mit dir los?", verwirrt mustert er mich.

Ist das sein Ernst? Will er mich gerade veräppeln?

„Ich wurde entführt und dabei hat mir jemand ein blaues Auge verpasst und jetzt fragt der Grund für mein blaues Auge was mit mir los ist? Willst du mich eigentlich verarschen? Ganz ehrlich, hat dir jemand ins Gehirn geschissen oder liegt es in der Familie, dass ihr kein Gehirn besitzt?", kreischend schubse ich ihn weg.

Geschockt schaut er mich an, bevor er schnell wieder seine Gesichtszüge unter Kontrolle bekommt. „Du solltest nicht so über meine Familie sprechen."

Außer Atem schaue ich ihn an und schüttel mit meinem Kopf, bevor dann genau in dem Moment das Taxi vor mir hält.

„Natürlich hätte ich das nicht tun sollen. Es tut mir leid, dass ich einen so unverzeihlichen Fehler gemacht habe.", sage ich so sarkastisch wie möglich und laufe zum Taxi.

„Ach und Jay? Leck mich.", dann steige ich ein und knalle die Tür ein bisschen zu laut zu.

Ein fassungsloser Jay schaut mich an und klopft gegen die Taxischeibe, um mir wohl noch was zu sagen.

„Sie können los fahren, das ist bloß ein verrückter Stalker.", murmel ich und starre stur geradeaus.

„Natürlich.", sagt der Taxifahrer und fährt los. „Die Frage ist nur wohin?", fragt er dann nach.

Soll ich zur Polizei gehen?

„Fahren Sie mich zur nächsten Tankstelle.", dort kann ich dann versuchen Alika anzurufen, damit sie mich abholen kann.

Tiana and the creepy clownWhere stories live. Discover now