SECHSUNDSECHZIG

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Zachary fängt an, bitterlich loszulachen und schafft es nicht, sich zu beruhigen, wodurch mir unbehaglich wird.

„Zach?", murmle ich und lege meine Hand auf sein Knie, um ihn etwas zu beruhigen.

Zachary legt seinen Kopf in den Nacken und schüttelt belustigt mit seinem Kopf, bevor er seinen Vater anschaut. „Nein.", sagt er eiskalt.

Ich dachte, ich würde schon alle Seiten von Zachary kennen, aber diese Seite habe ich noch nie gesehen. So kalt hat er nicht mal mit mir gesprochen, als ich so wütend auf ihn war und zu ihm gesagt habe, dass ich ihn hasse.

Jay hält sich zurück und schaut die ganze Zeit zu mir, was mir eine Gänsehaut beschert. Es ist einfach nur gruselig, so angestarrt zu werden.

„Ach, mein Sohn. Du bist dafür einfach nicht gemacht und Jay könnte viel mehr erreichen.", fängt er an zu sprechen.

„Du meinst wohl - Jay würde sich mehr von dir sagen lassen als ich?", erwidert Zachary und fängt gemütlich an zu essen.

Sein Vater stockt und wird so langsam etwas rot im Gesicht. „Sei nicht so unverschämt, sowas würde ich nie machen.", verneint er.

Ich schaue auf mein vollen Teller und weiß jetzt schon, dass dieses Abendessen vorüber ist. Dazu habe ich Morgen noch eine Verhör.

Ganz langsam schaue ich wieder zu Zachary, der einfach gemütlich weiter auf seinem Essen herum kaut. „Vater - Ich werde definitiv diese Macht nicht weiter geben.", dabei schaut er ihn mit einem undefinierbaren Blick an.

Aufgebracht springt Finn auf, weshalb sein Stuhl auf den Boden fällt und richtet plötzlich eine Waffe auf ihn. Geschockt stehe auch ich auf und habe mich automatisch vor Zachary gestellt.

„Tiana!", zischt Zachary und will mich runter drücken, damit ich mich wieder hinsetze.

„Vater!", ruft Jay. „Jetzt beruhig dich!"

„Ich hätte diesen Bastard selbst vernichten sollen, statt die Aufgabe an dich weiter zu reichen.", brüllt Finn zu Jay herüber.

Ich frage mich, wo der entspannte Vater von vorhin ist? So habe ich ihn noch nie gesehen.

„Finn-", fange ich an, doch er schaut mich bloß bitterböse an.

„Halt dein Mund, Tiana.", knurrt der Vater von Jay und Zachary mich an.

Auch Zachary ist mittlerweile aufgestanden und hat mich hinter sich gezogen. „Endlich weiß ich die Wahrheit, denn ich habe mich wirklich gewundert, warum Jay auf diesem Trip ist. Aber jetzt, wo ich weiß, dass du ihm das eingeredet hast - ist die Sache vollkommen klar. Du kommst wohl nicht damit klar, dass du keine Mitsprache in den Geschäften hast, oder?", Zachary lacht spöttisch auf. „Das du nun ein Nichts bist."

„SPRICH NICHT SO MIT MIR!", brüllt er seinen Sohn an. „Ich habe dich dorthin gebracht, wo du bist. Du warst ein jämmerlicher, kleiner Junge und durch meine Schläge bist du zu dem geworden, der du nun bist.", er wedelt dabei mit der Knarre herum. „Und dann meinst du mich auszuschließen? Ich habe ein Recht auf diese Macht! Niemand wagt es sich mir in den Weg zu stellen, sogar mein bester Freund musste dafür sterben und gleich daraufhin auch seine Frau.", hinterher schaut mich Finn an. „Seine Kinder wurden Weisen und wurden bemitleidet, nur weil ihr Vater mich aufhalten wollte, weil er zur Polizei ging.", er lacht auf.

Meine Augen werden groß. „Mein Vater.", stelle ich fest. „Du hast meinen Vater umgebracht und meine Mutter."

„Deine Mutter war doch eh nur eine Hure mit ihren komischen Anfällen.", er verdreht seine Augen.

„Sie hatte Epilepsie!", rufe ich und spüre eine mächtige Wut in mir aufsteigen.

„Das hast du mir nie erzählt.", murmelt Jay gedankenverloren vor sich hin. „Ich wollte dich nicht verletzen, Tiana!", sagt er dann an mich gerichtet. „Ich bin zu weit gegangen.", fügt er hinzu und schaut mich traurig an.

„RUHE!", brüllt Finn wütend. „Jetzt werde ich dich umbringen, Zachary und dann deine kleine Freundin."

•••
N: ...

• Da ist der ruhige Onkel Finn wohl nicht mehr so ruhig?

Tiana and the creepy clownWhere stories live. Discover now