DREIUNDSECHZIG

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Nachdem Ben und ich zusammen Waffeln gebackt haben, sitzen wir nun zusammen in der Küche und essen ein paar auf. Oder wohl eher ich, da ich ziemlich angefressen bin, wegen Zachary.

„Du siehst nicht gerade gut gelaunt aus?", kommt es von Ben, der mich mit gerunzelter Stirn anschaut.

Ich dagegen mustere die Küche andauernd, diese ist nämlich weinrot, dazu gibt es hier eine schöne Theke mitten im Raum, wo man sich hinsetzen kann. Auch der Kühlschrank ist Riesen groß und allgemein sieht die ganze Küche modern aus, dazu muss ich auch anmerken dass diese Küche aber nicht so groß ist wie die alte Küche. Hier sieht es eher gemütlich aus und nicht kalt.

Ich schaue aus dem Fenster, der mir einen Teil unseres Garten zeigt, wo ein Teich ist und natürlich viele Bäume.

„Sind eigentlich die Polizisten nochmal gekommen?", frage ich nach. „Also Officer Perez?"

Daraufhin schaut mich Ben überrascht an und verzieht kurz seine Miene. „Vögelchen.", murmelt er missmutig.

„Benjamin? Was hat dieser Gesichtsausdruck zu bedeuten?", murmel ich. „Ich habe gehört wie Zachary mit dem Polizeichef sprechen wollte oder so, aber mehr habe ich auch nicht mitbekommen."

„Er ist - ehm - gestorben.", seufzend schaut er mich an.

Perplex schaue ich ihn an und kann es nicht fassen, denn er ist ganz bestimmt nicht an einen natürlich Tod gestorben. Mein Gewissen fängt wieder an mich aufzufressen.

„Tiana.", Ben legt eine Hand auf meine Schulter, was mir etwas Trost spendet.

„Finger weg!", knurrt plötzlich jemand ziemlich gereizt.

Sofort ist seine Hand verschwunden und wir beide schauen zu dem wütenden Mann vor uns, der gerade in die Küche hineinspaziert kommt.

Eifersucht steht ihm nicht, vor allem nicht wenn ich gerade wütend bin.

„Kannst du uns eben alleine lassen?", frage ich an Ben gewandt, der schnell aufsteht und genauso schnell verschwindet.

Dabei kann Zachary es nicht lassen den Boss zu spielen. „Wir sprechen nachher.", knurrt er Ben zu.

„Du hast Officer Perez getötet?", frage ich nach.

Sofort verändert sich sein Gesichtsausdruck von wütend zu genervt. „Dieser Junge kann auch nicht sein Mund halten.", murmelt er.

„Verdammt Zachary! Lass ihn daraus, wenigstens sagt er mir was und rennt nicht andauernd weg.", fauche ich ihn an und stehe dabei auf.

„Was soll das denn heißen?", Er verschränkt seine Arme vor der Brust.

„Das du seitdem ich angeschossen wurde ein ganz anderer Mensch bist. Du bist noch mehr verschlossen, als vorher und jetzt erfahre ich auch noch das du Polizisten umbringst?", sauer schüttel ich mit meinen Kopf und spüre wie ich Kopfschmerzen bekomme von dem ganzen Frust.

„Das kannst du Jay verdanken, okay? Einer von seinen Männer hat ihn umgebracht. Ich habe nur meinen Freund bei der Polizei angerufen und gesagt er soll ihm den Fall entziehen, mehr auch nicht.", damit meint er den Polizeichef.

„Trotzdem rennst du vor deinen Gefühlen weg.", brumme ich.

„DAS BIN NUN MAL ICH!", brüllt er mich plötzlich an. „Ich musste mein ganzes Leben lang alleine kämpfen, Tiana. Mein Vater war nicht gerade fürsorglich, meine Mutter ist früh gestorben und dazu kam noch meine kleine Schwester und mein idiotischer Bruder.", knurrt er gereizt.

„Dann sprich doch mit mir. Ich höre dir doch zu und bin für dich da!", seufzend schaue ich ihn an. „Ich hatte doch auch mein ganzes Leben lang nur Zola und nur eine Freundin, die sich als Verräterin entpuppt hat. Ich hatte nie richtige Freunde, nur immer Arbeit."

Er stützt sich mit seinen Händen an der Theke ab und schaut mich missmutig an. „Ich hasse es, dass du so verständnisvoll bist.", brummt er.

Ich ignoriere es. „Vielleicht sprichst du einfach mal mit mir über deine Vergangenheit.", erwidere ich.

Er lacht spöttisch auf. „Da gibt es nichts zu sagen, außer das mein Vater darauf geachtet hat, dass ich immun gegen Gewalt bin. Das ich zu dem Mann werde sollte, wie er es wollte. Tja, nur bin ich viel Schlimmer geworden. Ein richtiger Psychopath halt.", Er lacht wieder. „Und dann habe ich ihn aus den Geschäften herausgehalten, ihm seine Macht genommen."

„Ich finde es nicht gut was du machst, aber ich glaube du bist besser als dein Vater.", entgegne ich leise. „Außerdem bist du für mich kein Psychopath. Du bist der Mann den ich liebe."

Er schaut mich an, mit all den Schmerz aus seiner Vergangenheit. „Ich kann einfach nicht glauben, dass ich dich hier stehen sehe. Ich hätte dich beinah verloren und genau das ist mein Problem. Mir war immer alles egal, niemand war mir richtig wichtig, außer meine Schwester und dann kamst du - die tollpatschige Kellnerin."

Ich muss schmunzeln, wenn ich an früher denke. Er und seine doofe Clownmaske.

„Ich liebe dich.", sagt er, was mich noch mehr strahlen lässt.

Oh, mein Zachary. Ich liebe dich doch viel mehr.

•••
N: Oh Gott, warum habe ich keinen Zachary? Ich brauche einen Psycho an meiner Seite! :P
2/3

• Was erwartet ihr noch von der Geschichte? Irgendwelche Wünsche?

• Euer fav Zitat?

Tiana and the creepy clownWhere stories live. Discover now