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Ohne weiteres schaut er hoch zu meinen Augen. Sein Blick so unschuldig, so schamlos, als wäre er lediglich dabei gewesen neue Äpfel zu kaufen. Was .... Was ? Wieso ist er hier. Hat er mich verfolgt ? Viele Gedanken schießen mir sofort durch den Kopf, ohne jede Vorwarnung oder Ordnung. Für kurze Momente, in denen er aus meinem Alltag verschwand, hatte ich das Gefühl ihn zu vermissen. Nun ist er aber da, hat mit seiner minimalen Anwesenheit verursacht, dass mein einziger Freund verscheucht wurde. Andy wollte vor mir flüchten und auch wenn es zum Teil meine Schuld war; so war es jedoch auch seine. Bin ich nur ein Witz für Stephen ? Was soll das alles. Ihn vermissen. Natürlich sieht er mich nur als Witzfigur. Er kommt in mein Haus, bedroht meine liebe Maria, belästigt mich. Fasst mich an. Hat mich beschützt. Wiegt man aber all die guten Sachen mit jenen die er nur verschlimmert hat ab, so kommt das Ergebnis das ich ihn garnicht vermissen dürfte. Er ist ein schlechter Mensch! Ein Massenmörder. Ehe ich mich versehe läuft es mir kalt den Rücken runter. Schon erinner ich mich an Vaters Worte und auch an seinen Blick während er realisierte, dass ich mit dem Mörder konfrontiert wurde.
O mein Gott. Was tue ich nur mit meinem Leben. Meine Hand fährt ungewollt an meine Stirn. Ich schüttle den Kopf. Einen von der Polizei gesuchten Mann vermissen. Ihn in mein  Haus, in mein Leben lassen. Meinen einen Freund von ihm fertig machen lassen. Ich lege die Hantel weg und stelle mich auf. Wie konnte ich das alles zu lassen ? Wieso habe ich mich derartig mitreißen lassen.
Während meine Beine sich wie von alleine in Bewegung setzen, behalte ich ihn fest im Blick und schaue in sein amüsiertes Gesicht. Das darf nicht mehr so weiter gehen, das durfte es nie. Woher willst du es wissen wenn du nie mit Jemandem richtig reden kannst, richtig vertrauen kannst. Ich presse die Lippen aufeinander als ich bei ihm ankomme und schaue von oben auf ihn herab. „Was soll das." Seine Augenbrauen heben sich und das Lächeln verschwindet.

. . . . . His Point of View

Ihre Stimme klingt ernst und bedrückt, was verursacht, dass mir mein Grinsen vergeht. Ihre kalten und mit einem Schimmer verletzt leuchteten Augen schauen mich an. Was das soll ? „Ich weiß nicht wovon du redest.", verlässt es meinen Mund während ich versuche ihrer ernsten Miene stand zu halten. Warum ist sie plötzlich so griesgrämig ? Mir vergeht die Lust Witze oder anzügliche Anmerkungen zu reißen, was dazu führt das ich langsam aber sicher schlechte Laune erhalte. „Du verfolgst mich, du belästigst mich und nun kommt auch noch dazu dass du mir meine einzigen Menschen verjagst ? Was soll das. Ich habe es satt. Denkst du, du könntest in mein Leben kommen und dir einbilden du wärst in irgendeiner Form wichtig ? Nein das kannst du nicht Stephen." Als sie den letzten Satz beendet schluckt sie schwer. So als sei es einer der schwersten Hürden gewesen, die sie je erklimmen musste. Ich blicke ihr scharf in die Augen. Sind diese Worte ihr Ernst ? Auch ich fange an zu reden „Ob ich denke, dass ich einfach erscheinen könne wann ich es will ? Ja das tue ich meine Teuerste. Meine Taten spiegeln das wieder worauf ich Lust habe; und das bist nun mal im Moment du.", wieder setzt sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen. Obwohl ich ein schamerfüllten Blick erwartet hatte, werde ich bitter enttäuscht als sie mich nur noch wütender anfunkelt.
„Ich sage dir jetzt etwas", sie wirkt sehr unsicher und schaut mir nur noch selten in die Augen, „wenn du noch einmal mit mir reden solltest gehe ich sofort zu meinem Vater. Da du weißt welcher Mann er ist, müsste dies dich nun genug abschrecken, mich endlich in Ruhe zu lassen!" Klare Worte werden ausgesprochen.
Einige Sekunden vergehen.

„Oh okay.", gebe ich unbeeindruckt von mir. Was für eine Enttäuschung von Frau. Ohne mein Gesicht zu verziehen stehe ich auf und blicke nun sie von oben an. Sie traut sich nicht hoch zu schauen und so blicken ihre Augen nach links. „ist angekommen liebe Ruby." Wie wer sehe ich denn aus ? Ein verzweifelter Kerl, der wegen eines so kleinen Mädchen auf die Knie geht und sie bittet nicht solche Worte auszusprechen. Das ich nicht lache. Sie weiß, dass sie mir zu lange in die Augen starrt, um mich vergessen zu können. Mir zu lange auf die Lippen schaut, um mich nicht zu vermissen. Denn das wird sie. Und dann wird sie sich wie ein kleiner Teenager, der sie nun mal ist, fragen weswegen sie so dumme Worte heraus gebracht hat. Mein Beine entfernen sich ein Schritt von ihr, ihr Kopf hebt sich. Sie schaut mich an und ich schenke ihr den selben kühlen Blick wie sie mir vor unserem Gespräch.
„Der Grund weswegen ich für die Zeit weg war. Du erinnerst dich ? ist jener, dass ich den Mann der dich vergewaltigen wollte umgebracht habe. Ich habe mir Zeit gelassen. Sieben Minuten, die er dafür sorgte, dass du durch die Hölle gehen musste, verwandelte ich für ihn sieben Tage die schmerzvollsten Qualen seines Lebens zu seiner eigenen Hölle.", damit warte ich nicht einmal auf eine Reaktion ihrerseits, drehe mich um und steige trotz Sporkleidung in mein Auto.

Was für eine Scheiße.

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⏰ Last updated: Apr 29, 2020 ⏰

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Bxdboy.Where stories live. Discover now