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Als die Tür sich endlich zu öffnen beginnt finden unsere Augen sofortig den Kontakt des Anderen. Ihre weiten sich. Ich bleibe ganz entspannt an Ort und Stelle. Doch habe ich sie auch erwartet, sodass es keine Überraschung für mich ist sie hier anzutreffen. Ganz im Gegensatz zu Ruby. Ruby. Ich kam noch nicht dazu sie anzusprechen, jedenfalls nicht in einer Situation wo sie kurz davor ist vergewaltigt zu werden. Doch aus diesem Grund bin ich ja hier. Unter ihren Augen stechen tiefe dunkle Ringe hervor, was mir zur kurzen Überlegung hilft ob sie die letzten Tage wohl genügend Schlaf bekam. Ihres erschöpftem Aussehens nach, wohl eher nicht.

Ihre kleine Hand lässt vom Türgriff ab ,,Was zur Hölle." Mehr Worte verlassen ihren Mund nicht. Ihre Stimme ist zwar leise und schwach, aber klingt sie dennoch so zart und sanft. Plötzlich blitzt etwas in ihren Augen auf. Sie hat eine Idee. Ich kneife leicht die Augenbrauen zusammen. Was hat sie wohl vor. Meine kleine, süße Ruby. Wie vom Blitz getroffen rennt sie zu ihrer Kommode, welche ein gutes Stück von der Couch, auf der ich platzt genommen habe, entfernt ist. Ich drehe meinen Kopf nach rechts und beobachte erst wie sie in der zweiten Schublade zu wühlen beginnt, als wie automatisch mein Blick eine Region hinunter sinkt und ich ihren prachtvollen Hintern zu sehen bekomme. Ob sie ihn trainiert ? So groß, wohlgeformt und perfekt. Meine beiden Hände möchten nur zu gerne anpacken und mit aller Grobigkeit zudrücken. Mehr Zeit um ihren prachtvollen Arsch zu bewundern bleibt mir nicht, da sie sich schnell umdreht. Meine linke Augenbraue hebt sich langsam. Ach. Die junge Brünette zielt mit einer kleinen MR6 Pistole und einer perfekten Haltung auf mein Gesicht. Eindeutig die Tochter eines Polizisten. Während ich mich erhebe platziert sich ein kleines Grinsen auf meinen Lippen. Das sie sich tatsächlich so etwas traut. Ihr Gesicht ist angespannt und man erkennt klar und deutlich die Angst in ihren Augen. Meine Beine beginnen sich in Bewegung zu setzten und jeh näher ich komme desto klarer sehe ich wie stark ihre Hände zittern.

,,Kein Schritt weiter!", ruft sie schon fast panisch. Ich grinse immer breiter ,,Baby, du wirst doch nicht etwa auf mich schießen, oder ?" Meine Provokanz ist nicht raus zu hören. Natürlich wird sie nicht schießen. Sie traut sich nicht. Auf der anderen Seite hat sie im Gedächtnis das ich sie gerettet habe. Ich bleibe stehen, sodass wir weniger als zwei Meter von einander entfernt sind. Wir sind uns nahe, doch für meinen Geschmack noch nicht nahe genug. Ich höre ihr hastiges Atmen und gerade wo ich dabei bin einen weiteren Schritt zu machen ertönt das selbe Klicken, als Ruby durch die Haustür kam. Meine Augenbrauen zucken kurz zusammen und auch Rubys Gesicht schießt in die Richtung ihrer Tür. ,,Mi Qequeña, ich bin zu Hause sürück.", Die schlechte Aussprache ignorierend, balle ich die Fäuste. Diese verdammte Putzfrau. Sie kommt zu dem unpassendsten Augenblick den man jeh hätte wählen können. Plötzliche Wut überkommt mich. Ich hatte so schön angefangen.  ,,Maria.", kommt es flüsternd von der kleinen Brünette. Langsam führe ich meinen Weg fort und gehe schließlich doch den letzten Schritt. Ihr Kopf dreht sich wieder zu mir während die kleine Pistole nun meinen Bauch berührt. Ich spreche leise zu ihr ,,Sorg dafür das sie verschwindet, sonst tue ich ihr weh." Derweil diese Worte meine Mund verlassen verzieht sich kein Muskel in meinem Gesicht. Sie sieht wie ein kleines Reh zu mir hoch und erkennt wie ernst ich es meine. Und verdammt, ich meine es mehr als ernst. Kurz presst sie die Lippen aufeinander. ,,Maria mach für heute Schluss, ich brauche jetzt meine Ruhe, okay ?", ruft sie etwas lauter, sodass es die dicke Putzfrau verstanden haben muss. Schnell erhält sie eine Antwort ,,Alles okay mit dir Tesoro ?" Zittrig und gestresst, weil ich nun langsam ungeduldig ausatme, schreit sie schon fast ein kurzes Ja hinunter. Das letzte Geräusch welches wir beide zu hören bekommen ist wie die alte Spanierin ihre Tasche aufhebt und aus der Haustür verschwindet. Endlich. Ihre Augen finden wieder meine. Ich vermute das mein Blick sehr kalt sein muss, so eingeschüchtert wie sie mich ansieht. Ich kneife meine für einen Augenblick zusammen. Meine große Hand umschließt ihre viel kleinere, womit sie die MR6 fest hält. Bei der plötzlichen Berührung zuckt sie zusammen. ,,Du willst schießen ?" Mein Daumen führt zu der Sicherung, welche ich entsichere. Sprich, sie müsste es nur kurz durch drücken, um einen Schuss aus zu lösen. ,,Dann schieß.", flüstere ich, die Pistole noch immer an meinem Bauch habend. Ihre Augen wandern hinunter zu der Waffe und zu unseren Händen. Sie denkt nach.





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. . . . . Her Point of View





Ich starre auf die kleine handliche Pistole, welche mir Dad gab als ich acht war. Mir könne etwas passieren und damit wäre ich immer in Sicherheit - seinen Worten zu folge. Er hat sie entsichert. Der Mann, dessen Namen ich nicht einmal kenne. Seine tätowierte Hand liegt auf meiner, sein Blick auf mir, während keiner von uns noch weitere Wörter spricht. Es ist still. Und ich habe angst. Ich habe noch nie einen Menschen verletzt, geschweige denn war ich in einer Situation verwickelt, wo ich diese Waffe tatsächlich zum Gebrauch nutzen musste. Er ist ein Massenmörder. Du musst diese Waffe bei schlechten Menschen verwenden, die dir weh tun wollen. Das sagte mein Vater zu mir, derweil wir meine Komode als idealen Platzt für die MR6 aussuchten. ,,Wir beide wissen doch eh wie du dich entscheiden wirst." Meine Augen wandern ein kleines Stück hinauf, hoch genug um zu erkennen wie sich ein Grinsen auf seine Lippen schleicht.

Bxdboy.Where stories live. Discover now