I3

942 63 29
                                    

Vogel Gezwitscher weckt meine Person, ich spüre den Wind durch meine Haare fliegen. Während meine Augen sich beginnen behutsam zu öffnen erblicken sie den wundervollsten Menschen auf dieser großen weiten Welt. Ian. Lächelnd strecke ich meine Hand nach ihm aus und berühre seine weiche Wange. Ich bin so verliebt in diesen herrlichen Mann.

,,Was für ein Bullshit." Meine Augen verdrehend werfe ich das Buch vor meine Füße und lasse mich zurück auf mein Bett fallen. Wieso gebe ich bloß Geld für so einen Schwachsinn aus. Solle das Leben jeh so märchenhaft verlaufen, bitte weckt mich einer. Bis dahin warte ich gerne hunderte Jahre im Schlaf wie Rapunzel. Oder war es Schneewittchen ? Ich weiß es nicht. Mit einem lauten seufzen schmeiße ich das Kissen in mein Gesicht. Ich sollte mir ein Hobby suchen, so kann es doch nicht weiter gehen. Das ich schon beginne über Märchen nach zu denken geht nun wirklich zu weit. Das neigt schon tief der Traurigkeit.


,,Ich habe gehört, dass der Abschlussball bald ist." Mit einem Grinsen im Gesicht sieht mir mein Dad in die Augen. Fantastisch. Sowas hört er selbstverständlich aber, dass seine Tochter fast einer Vergewaltigung ausgesetzt war bekommt er natürlich nicht mit. Ich stochere in meinem Rührei herum und lege gelangweilt meinen Kopf auf meiner linken Schulter ab. Mein Blick liegt fest auf meinem Vater, während sich so manche Fragen aufstauen. Doch woher hätte er wissen sollen, dass Prom für mich ein Tabu-Thema ist. Immerhin weiß Dad ja nicht mal das die Anzahl meiner Freunde bei genau null liegt. Im Selbstmitleid versinkend fahren meine Augen zu meinem nun unappetitlich aussehendem Frühstück.   ,,Ich werde da nicht hin gehen." Der Satz verlässt kurz und schmerzlos meinen Mund. Meine Hände stützen sich am Tisch ab, da ich gerade aufstehen möchte als Dad sich mit einem Räuspern meine Aufmerksamkeit erhascht. ,,Du bleibst bitte sitzen, Fräulein." Während die Worte gesprochen werden hebe ich arrogant eine Augenbraue, eine von mir viel zu oft verwendete Eigenschaft. Fräulein, also ? Wie mir befohlen wurde lege ich die Arme wieder auf meinem Schoß ab und behalte meine kalte Miene. Der Polizist, welcher gegenüber von mir am Esstisch platz genommen hat, hebt die Seviette an seine Lippen um die Krümel weg zu wischen. Ein weiteres, tiefes Räuspern ertönt seinerseits.  ,,Wann hast du beschlossen dieses bedeutende Event einfach zu versäumen und wann hattest du gedenkt es mir zu erzählen ?", fragt er mich mit zusammen gekniffenen Augenbrauen. Ich hatte vor es dir nie zu erzählen, natürlich. Ich beiße mir auf die Unterlippe um mir diesen respektlosen Satz zu verkneifen.  ,,Also als erstes, Dad, ist dieses Event nicht wirklich bedeutend. Und zweitens, ich denke nicht, dass du zu entscheiden hast ob ich dahin gehe oder nicht. Immerhin ist es mein Abschlussball. Und wenn ich da nicht erscheinen möchte, dann wirst du wohl oder übel damit klar kommen müssen." Ist ja nicht so als würdest du es merken ob ich zu Hause bin oder nicht. Doch auch diesen Satz verkneife ich mir. ,,Ruby..", er lässt es so offen stehen und mir wird sofort bewusst wie enttäuscht und traurig er zugleich ist. Doch was soll ich denn bitte tun ? Ich keine keine Freunde. Einen festen erst recht nicht. Die Leute machen einen großen Bogen um mich und beachten mich nicht. Nur er tat es. Ich schüttle den Kopf, als würde ich mich selbst ermahnen, dass ich aufhören solle über ihn nach zu denken.
,,Dad." Seine Augenbrauen heben sich augenblicklich, als hätte er mit diese Geste mit 'Ja ?' geantwortet. Ich fahre fort ,,Ich möchte mich in einem Fitnessstudio anmelden." Er sieht mich genau so verwundert an, wie ich mich selbst jetzt wahrscheinlich auch ansehen würde. Ich habe keine Ahnung woher dieser Gedanke kam, aber wollte ich doch ein Hobby. Und mit dem Training lerne ich mich zu verteidigen. Außerdem gewinne ich dadurch vielleicht sogar ein wenig Selbstbewusstsein. Er scheint wohl nicht weiter nach fragen zu wollen, da er einfach, bevor er sich erhebt und geht, sagt: ,,Erkundige dich wie viel es kostet und ich bezahle es dir monatlich."



,,Schätzchen, du kannst dich hier gerne anmelden, aber vergiss nich', dass hier so gut wie nur Kerle trainieren." Ich seufze bei der Aussage des Besitzers und schüttle den Kopf, bevor ich ein freundliches Lächeln aufsetzte. ,,Es kommt nicht darauf an was für Leute hier sind, denn für mich zählt nur, dass ich selbst trainiere. Auf die anderen achte ich nicht." Ein schiefes Grinsen ziert nun sein Gesicht und lässt stark seine Grübchen zum Vorschein bringen. Himmel, wie sehr ich Grübchen vergöttere. ,,Wie du willst, Kleine. Hier sind die Anmeldebögen und da stehen die Preise. Hier ist für dich nochmal ein Flyer und auf dem Zettel steht die Kontonummer, wo man das Geld monatlich überweisen muss." Ich nehme den kleinen Stapel Zettel an mich und bedanke mich nochmal mit einem letzten Lächeln, als ich mich daraufhin auch schon wieder umdrehe und das Fitnessstudio verlasse.

Schon zwanzig Tage. Stephen scheint mich wohl vergessen und aus seinem Leben geworfen zu haben. Ob ich nun erleichtert oder enttäuscht darüber sein soll, kann ich dennoch nicht sagen.









__________________________

Jaja ein langweiliges Kapitel ich weiß xD
Sorry Ladys. Ich versuche 2017 wirklich mehr zu schreiben. Dieses Buch soll immerhin auch irgendwann enden. Ich hoffe ihr hattet einen schönen Start ins neue Jahr und habt genau so fett Silvester gefeiert wie ich.

PS: Ich liebe Kommentare mehr als Votes. Ich würde es lieben wenn ihr mir eure Meinung zum Buch schreibt! ❤❤❤

Bxdboy.Where stories live. Discover now