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. . . . . His Point of View

,,Sie sind ein verdammter Dreckskerl und das wissen Sie, James." Seine Augen fixieren meine, er hat sich erhoben und denkt, dadurch dass ich sitze und er nun ein Stück größer als ich ist, er mächtiger und stärker als ich sei. Lächerlich. Ein schiefes Grinsen umspielt meine Lippen was ihn veranlagt noch wütender zu werden. Das ich ihn provoziere ist ihm vollkommen bewusst, aber er kann sich nicht von meinen Spielchen trennen. Niemand kann das. Ich entscheide wann gespielt wird, es ist mein Spiel. Nur meins. Und er ist meine Marionette. Sowie jeder Andere aus dieser beschissenen und abgefuckten Welt. Die dicke Ader an seinem Hals beginnt schon zu pochen und ich muss leise vor mich hin lachen. So ein Vollidiot. Es ist immer wieder lustig hier zu sein.

,,Wir benötigen nur ein Geständnis und wir sind fertig, in Ordnung ? Nur ein Wort. Haben sie Ren Collins ermordet ? Ihm körperlich Schaden zugefügt per Tritte und Schläge und ihn anschließend in ihrer Werkstatt verstümmelt ?" Wie gebannt starren wir uns gegenseitig an. Ja habe ich, und ich bereue nichts. Aber sonst wäre es ja zu einfach für sie, die sollen etwas mehr herum kniffeln und eine Lösung finden, einen tatkräftigen Beweis. Ein Geständnis und die Sache würde sich erledigen, aber wo bleibt dann der Spaß ? Meine Marionetten sollen sich mal etwas anstrengen. Genau in diesem Moment wird die Tür aufgerissen, weder ertönte ein Klopfen noch laute Schritte die von einem weiteren Polizisten stammen könnten. Neugierig schießt mein Blick auf den Türrahmen. Sie. Gestern. Ren Collins. Heilige Scheiße. In ihrem Gesicht zeichnet sich völliger Schock sowie auch Verwirrung. In Ordnung Stephen, bewahre einen kühlen Kopf. Du hast sie gerettet sonst hätte dieser Widerling sie vergewaltigt. Aber wieso ? Ich war noch nie die Art von Mensch die Anderen half. Lieber saß ich immer daneben und lachte die Person aus, der geschadet wird. Ich lachte über die Sinnlosigkeit und darüber, dass die Leute einfach nur schwach waren. Helfen. Daran hatte ich nie gedacht, nicht ein einziges Mal. Aber als ich sie sah, wie ihr kleiner Körper zitternd an der Steinwand klebte und sie versuchte seinen Händen auszuweichen. Alles in mir schaltete sich aus, ich dachte nur daran ihn in meine Finger zu bekommen und abzuschlachten. Ihm die nötige Lektion zu erteilen dafür das er ein unschuldiges Mädchen angefasst hatte.

Mein unschuldiges Mädchen.

Ich blinzle. Bitte was ? Sofort schüttelt sich mein Kopf, während meine Augen ihren Körper entlang fahren. Er sieht gesund aus. Aber darauf konzentrieren kann ich mich auch nicht. Viel mehr spielen sich die Bilder in meinem Kopf ab wie es wäre wenn ich ihr den zu großen Pullover vom Leib reißen würde, ihr leises Stöhnen in meinem Ohr hören würde, ihren Hals entlang küssen würde. Fuck. Wie alt ist sie, 15 ? Was zur Hölle ist los mit mir. Ich kann garnicht anders als ihre unfassbaren Kurven und Hüften zu bewundern. Wie kann man mit so jungen Jahren einen derartig unwiderstehlichen Körper haben. Ich an Ren's Stelle hätte sie auch vergewaltigen wollen. Ich muss beginnen zu grinsen. Gut, das hört sich schon eher nach mir an.
An ihrem Gesicht angekommen entdecke ich plötzliche Unsicherheit und Nervosität. Mache ich sie nervös ? Ein weiterer Gedanke der mich zum grinsen bringt. Sie ist hübsch. Trägt keine Schminke und hat langes, braunes Haar. Leichte Wellen, die dieselbe Farbe wie ihre braunen, großen Augen besitzen. Ihre Mutter muss wohl ein verdammt heißes Teil gewesen sein, damit so eine Tochter zu Stande kommt. Und eins wird mir jetzt schon bewusst.

Ich entscheide wann gespielt wird und ich habe mein neues Spielzeug gefunden. Sie ist meins. Nur mein allein und wir werden eine Menge Spaß haben.







. . . . . Her Point of View



Ich keuche. Er. Sein Gesicht zu sehen lässt mein Kopf die Erinnerungen wieder aufsprühen und ich spüre wieder diese ekelhaften Hände auf meinem Körper, wie sie mich abkunden, hinunter und wieder hinauf fahren. Das Grinsen, welches ich auf meinem Hals wahrnahm. Das Bein das sich zwischen meine Beiden drängte. Und das abartige Lachen. Es dröhnt in meinen Ohren, passiert alles revue und wieder legt sich der Drahtzaun grob um mein Herz und drückt es zusammen.

,,Was zur Hölle tust du hier ? Ich habe doch gesagt das du dein Handy morgen bekommst, verdammt! Kannst du etwa nicht einwenig warten ?" Das Schimpfen von Dad reißt mich aus meinen Gedanken und da ist sie wieder; die Unsicherheit. Meine Hände werden urplötzlich ganz nass und all die Sätze die ich sorgfältig geübt habe und die ich Dad sagen wollte sind schlagartig vergessen. Ich möchte den Blick von ihm abwenden, aber es klappt nicht. Seine Augen fesseln mich, die Art wie er zurück starrt, und die Weise wie er ohne Worte mich in seinen Bann zieht.
,,Ich rede mit dir!", zischt Jemand neben mir, doch als ich noch immer nicht reagiere packt die gesagte Person meinen Arm und von der Einen auf die andere Sekunde befinden wir uns wieder dort vor wenigen Minuten. Vor der Tür. Ich blinzle mehrmals. Was war das gerade eben. Wieso sitzt Er dort, wenn er mir geholfen und mich beschützt hat ? Er hat doch etwas Gutes getan, also haben die Polizisten keinerlei Rechte ihn fest zu nehmen. Was passiert da drin.

,,Ich habe dir schon unzählige Male gesagt, dass du nicht einfach in Räume platzten sollst, wo du garnicht rein darfst, Ruby! Das da drinnen ist ein Massenmörder, verdammt. Jetzt kennt er dein Gesicht und genau derartige Fälle wollte ich schon immer verhindern." Geschockt weiten sich meine Augen und die Brauen pressen sich wie von selbst zusammen. Der Adrenalin der mich hier her brachte ist schon längst aus meinem Körper wie heraus gewaschen. Ich komme mir winzig vor. Und schwach. Ich schließe für einen Moment die Augen. Genau wie gestern tauchen dieselben Gefühle auf, kochen hoch und setzten sich in meinem Herz ab, zerquetschen es. Massenmörder. Nein das kann nicht sein. Dieses besorgte Gesicht von Gestern, die reuevollen Augen. Diese können nicht umbringen, sie können es nicht. Ich schüttle den Kopf, um Dad zu zeigen was ich von seiner Aussage halte. Er seufzt und fährt sich über seine halb Glatze. Ich senke den Blick auf meine Füße und in meinem Kopf spielt sich der Gedanke ab, ob ich es nun sagen soll oder nicht. Plötzlich zieht er mich in seine Arme und umhüllt mich mit seiner vertrauten Wärme. Wie reflexartig lege ich meine viel Dünneren um seine Hüfte und presse mich an ihn. Ich habe Dads Umarmungen vermisst. Habe ihn vermisst. Mein Mund öffnet sich, aber die Worte die mir im Kopf herum schwirren kommen einfach nicht heraus.

Ich wurde fast vergewaltigt.

Der Mann dadrinnen hat mich gerettet.

Wieso warst du nicht da, Dad ?

Warum hast du gearbeitet anstatt an meiner Seite zu sein ?

Doch stattdessen schließe ich die Augen und halte den Mund. Was wenn er angeekelt wäre von mir, wenn er mich weg stoßen würde ? Ich will nicht weg von ihm. Er darf mich nicht weg stoßen.
,,Dad...", hauche ich, wodurch er sein Kinn auf meinem Kopf ablegt und ein 'hm?' von sich gibt. Ein Seufzer verlässt meinen Mund. ,,Ich hab dich lieb."

,,Ich dich auch, Kleine.", langsam beginnt er sich zu lösen und obwohl ich das nicht zulassen möchte, so lasse auch ich die Arme fallen. ,,Und jetzt sag mir warum du hier bist."

Bxdboy.Onde as histórias ganham vida. Descobre agora