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Er hat recht. Ich würde niemals schießen. ,,Es ist ein Fehler von dir, zu glauben du könntest auch nur auf irgendeine Art gegen mich ankommen, Süße." Sein Flüstern lässt mich zittrig ausatmen und so lasse ich die Hände sinken. Durch die Berührung der Waffe spüre ich die Hügel, welche sich auf seinem Bauch befinden. Meine Wangen erhitzen kurz. Er ist also durch trainiert. Nicht das mich diese Erkenntnis wundert, doch habe ich nicht damit gerechnet das er solch einen starken Bauch hat. Ich beiße mir auf die Unterlippe und denke kurz nach, während wieder Stille über uns kehrt. ,,Vielleicht ist uns beiden bewusst das ich nicht schießen würde. Doch unterschätzt du mich gewaltig. Und das ist dein Fehler." Es geht alles so schnell. Ich kneife die Augen zu, hole mit meiner Faust aus und schon berührt sie das Gesicht des Schönlingen vor mir. Da diese Aktion alles andere als erwartend kam stolpert er wenige Schritte zurück, sodass ich diesen Moment als Flucht ausnutzen kann. Ich spüre wie mir mein Herz bis zum Hals schlägt als ich an ihm vorbei laufe und geradewegs auf meine Zimmertür zu renne. Glücksgefühle überströmen mich, mein Plan hat also tatsächlich geklappt. Gerade als meine Hand den Türgriff umklammert und ich auch nur wenige Zentimeter die Tür öffnen kann, wird diese mit voller Wucht und einem dadurch entstehenden Knall erneut zu gedrückt.

Fuck.

Meine Augen schießen nach rechts und sofort erscheint sein tätowierter Arm in meinem Blickfeld. Das einzige Wort das mir in den kopf schießt. ,,Scheiße." Und unerwartet spreche ich es laut aus. Ein raues, leises Lachen ist direkt hinter mir zu hören, seine Brust berührt meinen Rücken. Ich beiße mir fest in den Kiefer. ,,Da hast du recht gehabt, Babe. Ich habe dich wohl wirklich unterschätzt." Ich zucke zusammen als sein kräftiger Arm sich plötzlich um meine Taille schlängelt und mich weg von meiner Tür zerrt, meine einzige Möglichkeit von ihm zu flüchten. Diese Berührung allein ist derartig ungewohnt, dass ich angewidert die Schultern zusammen ziehe, mit der Hoffnung unsere Körper würden dadurch weniger in Kontakt kommen. Ich werde mit einem Ruck grob auf meine beige und sonst so gemütliche Couch geschmissen. Doch fühlt sich ein starker Stoß um einiges unschöner an, als wenn man gemütlich dort platzt nimmt. Ich versuche mich hektisch auf zusetzten und als ich mich mit dem Arm an der Lehne abstützte berührt meine Hand einen weichen Stoff. Mit zusammengekniffenen Augenbrauen nehme ich es in die Hand und entdecke meinen roten Spitzen BH, welchen ich mir aufgrund der Preissenkung vor wenigen Monaten gekauft hatte. Was zur Hölle macht der denn hier ? Meine unbeantwortete Frage schiebe ich beiseite als ich wieder an meine Situation hier denke. Ich sehe wieder geradeaus. Er. Wie ein Löwe sieht er mich an als sei ich seine Beute. Seine präzisen und langsamen Schritte passen sich seinen Schultern an, welche wie perfekt mit schwingen. Er ist so ein schöner Mann, mit einem so unfassbar anmutigem Körper, das ist nicht zu leugnen. Sein Blick fesselt mich, wie als sei ich eine Schönheit zieht er mich schon fast aus. Schnell sehe ich weg. Oh Gott, was denke ich da nur für einen Mist. ,,Eines muss man dir lassen, meine Liebe. Obwohl du fast vergewaltigt worden bist, bist du doch ganz schön gut auf den Beinen."

Ich erstarre. Wieso erwähnt er das. Wieso sagt er sowas. Ich schüttle langsam den Kopf. Er weiß gar nichts. Als er bei mir angekommen ist bückt er sich zu mir herunter und erinnert mich sehr stark an die vorherige Situation, in der wir ebenso nahe bei einander waren. ,,Darf ich dir einen Tipp geben, meine Teuerste ? Wenn du das nächste mal einen Mann angreifen möchtest, ziel nicht ins Gesicht, sondern in die Eier. Da bleibt dir mehr Zeit zum flüchten." Wieder dieses dreckige Grinsen und ich bin kurz davor seinem Tipp nach zu gehen. Ich beiße mir wutgebrannt in den Kiefer. Er dringt unerlaubt in mein Haus ein, droht Maria weh zu tun und spielt seine verdammten Spielchen mit mir. Was zur Hölle will er ? ,,Und darf ich dir ein Tipp geben, mein Großer ? Wenn du Jemanden zum spielen brauchst, dann solltest du es vielleicht auf Leute beschränken, dessen Eltern keine Polizisten sind." Mein Versuch selbstbewusst zu sein, scheitert nur zu gut, durch seine nächsten Worte, die mir mehr weh tun als ich zu geben würde. ,,Eltern ? Ich bitte dich, deine Mutter ist arbeitslos und hat dich ausgeschlossen. Und was ist mit deinem Vater ? Daddy hat leider keine Zeit für das kleine Prinzesschen." Er grinst wieder. Und ich sehe hinunter, bloß nicht in seine Augen, die dabei sind mich auszulachen. Wie recht er hat. Die Frage woher er all diese persönlichen und mehr als privaten Dinge kennt, stelle ich ihm erst garnicht. ,,Aber keine Sorge, meine Teuerste. Ich habe mehr als genug Zeit für dich."

Bxdboy.Where stories live. Discover now