II

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Ich realisiere es viel zu spät, denke noch über die Erinnerung, die sich in meinem Kopf abspielte, nach. Erst als ein warmer Atemstoß meinen Nacken entlang fährt, beginne ich die starken Arme um mich zu spüren. Die plötzliche Nähe lässt mich panisch ausatmen, meine Hände versuchen ihn sofortige weg zu drücken. Er soll mir nicht so nahe sein. Er darf mich nicht anfassen! Was ist wenn er genau so ist wie der andere Mann ? Doch obwohl er merkt, dass ich diese Berührung nicht für gut heiße, so lässt er mich nicht los. Ganz im Gegenteil. Stephen spührt das ich mich winde und drückt meinen kleinen und viel dünneren Körper an seinen.  Panisch balle ich meine Hände zu Fäusten und kralle diese in sein Shirt.   ,,Lass los." Das Flüstern verlässt meinen Mund. Seine Antwort folgt schnell, während er sein Kopf bequem an meiner Halsbeuge ablässt. Das mich das nur noch unbehaglicher macht, scheint ihn wenig zu interessieren. Seine Arme lassen von meinem Körper ab, sie fallen schlapp hinunter, er geht einen Schritt zurück und ich kann ihm endlich ins Gesicht sehen. Sein Blick schreckt mich ab.

,,Du undankbares Kind. Fängst an zu schreien, ich möchte dir helfen und du denkst dich in der Lage sehen zu können mir Befehle zu erteilen." Er spuckt mir seine Worte förmlich vor die Füße und sieht mich wieder mit diesen kalten, grünen Augen an, sodass mir ein Schauer durch den Rücken fährt. Sofortig senke ich den Blick und fühle mich schlecht. Irgendwie hat er ja recht. Ich spüre wie sich mein Atem zu normalisieren beginnt und wie sich mein Körper langsam wieder entspannt. Ich habe also geschrien ? Und Stephen hat mich daraufhin umarmnt ? Wäre das gerade nicht passiert und hätte es mir Jemanden erzählt, so wäre meine Antwort auf diese skurille Geschichte lediglich ein Augenbrauen heben gewesen.
Obwohl noch Unsicherheit in mir herrscht und ich mich nun noch unwohler fühle, so traue ich mich, wenn auch nur im Flüstern, die Frage zu stellen, welche mir schon lange auf der Zunge liegt.  ,,Warum bist du überhaupt hier."

. . . . . His Point of View

Wie ein ängstliches und verschrecktes Reh hat sie die dünnen Arme um sich geschlungen und starrt den Boden an, der beste Ort um meinem Blick zu entgehen. Wieso ich hier bin ? Die wütende Ader ist wieder verflogen und ich beginne zu grinsen. Den Schritt, den ich eben rückwärts machte, mache ich sofort rückgängig und komme ihr diesen wieder näher.  ,,Ach, meine Teuerste. Ich wollte nur etwas reden." Während ich mich ihrer leisen Tonlage anpasse, fahren meine Finger den Konturen ihres Kiefers nach. Das ihr dies nicht gefällt macht sie mir deutlich, in dem sie ihren Kopf ruckartig nach links dreht. Wie von selbst beginne ich zu schmunzeln.
Ich denke sie hat genug für heute. Aber habe ich es auch ? Kopfschütteln drehe ich mich weg von ihr und laufe mit großen Schritten auf die Tür zu. Ein Schritt, eins, ein weiterer, zwei und der letzte, drei.  ,,Warte." Wusste ich es ja. Mein Grinsen unterdrückend bleibe ich stehen und harre kurz in dieser Position um auf ihre Worte zu warten.
,,Wieso gehst du ?", wie als würde sie ihre Frage überdenken fügt sie noch etwas hinzu ,,Du hättest nicht kommen sollen." Diese Aussage verlässt jedoch viel schroffer und kälter ihren Mund, als die vorherige. Schließlich entscheide ich mich doch dazu ihr keine Antwort zu geben, sodass meine Hand nun den Türgriff umfasst und ich wenige Sekunden später ihr Zimmer verlasse.

Bxdboy.Where stories live. Discover now