52; no words needed

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Fuck.

Das war das einzige Wort, das Jin gerade durch den Kopf ging, als er Namjoons mehr als perplexen Gesichtsausdruck sah und beobachten konnte, wie dieser bereits öfter versucht hatte, irgendetwas zu erwidern, was ihm allerdings nicht gelang. Zu abrupt schien dieses Geständnis gewesen zu sein, um darauf angemessen reagieren zu können.

Ein unangenehmer Schauer lief Jin über dem Rücken. Er wollte sich bei Namjoon für sein Verhalten beschweren, ja, aber er wollte diesem nie seine Gefühle gestehen! Es sprudelte einfach so aus ihm heraus und ehe er sich versah, wussten sein Crush inklusive seiner gesamten Freundesgruppe, die den beiden wohl hinterher gerannt sein und sie belauscht haben mussten, von seiner Gefühlslage Bescheid.

Mal ganz abgesehen davon, dass außer den beiden Jüngsten und natürlich auch Namjoon keiner überrascht zu sein schien, wollte Jin einfach nur im Erdboden versinken. Wieso hatte er nur so ein vorlautes Mundwerk? Wieso hatte er das gesagt? Oh Gott, wieso hatte Namjoon ihn überhaupt weiterreden lassen und ihn nicht unterbrochen!?

Es war lediglich eine Sekunde gewesen, wo er gedacht hatte, dass es eine gute Idee wäre, den Jüngeren mit seinen Gefühlen zu konfrontieren und genau in dieser Sekunde war sein Mund mal wieder schneller als sein Hirn. Jetzt konnte er es nicht mehr zurücknehmen. Erst recht nicht, da es der Wahrheit entsprach. Tolle Scheiße.

Er wusste nicht, wie viel Zeit eigentlich verging, aber genauso wie Namjoon verfiel er in eine Art Schockstarre. Sein Herz pochte schmerzhaft schnell gegen seine Brust und in seinem Kopf herrschte einfach gähnende Leere.

Was würde der Jüngere jetzt mit diesem Wissen anfangen? Namjoons Ausdruck änderte sich plötzlich, er reagierte offensichtlich auf sein Gesagtes, doch Jin hatte überhaupt keine Ahnung, was in dem Kopf des Anderen gerade vorging. Was, wenn Namjoon es schon längst wusste, da er mehr als auffällig gewesen war? Oder was, wenn er nun erst recht nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte? Verdammt, was, wenn genau das der Grund war, weshalb er nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte?

Oh Gott, Jin war so nervös.

Und je mehr Zeit verging, desto schlimmer fühlte er sich.

"Sag das nochmal."

Er zuckte kurz zusammen, denn Namjoons Stimme klang irgendwie merkwürdig. Es war, als könnte dieser selbst nicht ganz fassen, was gerade vor sich ging. Als könnte er Jin keinen Glauben schenken.

Dieser schluckte überfordert und neigte seinen Kopf zur Seite, da, wo all die anderen standen und mit weit geöffneten Mündern das ganze Spektakel beobachteten. Jungkook und Taehyung, beide unglaublich rot im Gesicht, hatten ihre Hand auf den Mund des jeweils Anderen geklatscht, um auch ja keine Laute von sich zu geben.

Der Älteste verzog das Gesicht, denn ihm war das gerade mehr als unangenehm. Wieso zum Teufel verhielten sie sich so, als würden sie sich gerade einen spannenden Oscar Spielfilm reinziehen?!

Yoongi schien wohl bemerkt zu haben, dass Jin sich sichtlich unwohl fühlte, weshalb er seinen Blick von den zweien abwandte und die anderen still aufforderte, zu gehen. Nach kurzem Zögern verließen einer nach dem anderen die Schule und der Mintschopf schenkte ihnen nochmal ein mildes Lächeln, bevor Jin mit Namjoon alleine auf dem Schulflur zurückgelassen wurde.

Der Ältere atmete tief durch und sah wieder zu Namjoon, welcher bereits die ganze Zeit zu ihm sah und direkt in seine Augen blickte. Jin schluckte, er verlor kurz die Fassung. Diese Situation überforderte ihn.

"Bitte, sag das nochmal...", bat der Jüngere ihn diesmal leiser, beinahe verzweifelt, in der Hoffnung, dass Jin jetzt, wo nur noch die beiden hier waren, sich öffnen würde.

BETTER THAN YOU | ⁿᵃᵐʲⁱⁿ ✓Where stories live. Discover now