Chap 19.

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Seokjin

"Du solltest Namjoon mal hier her einladen. Zum Essen. Damit ich ihn auch endlich mal kennen lerne" meinte unsere Mutter, während wir, zusammen mit unserem Vater am Tisch saßen und aßen. Nur war unser Vater mal wieder eher in das interessiert, was er gerade am lesen war, weshalb ich nur genervt seufzte und zu Jungkook herüber sah, der sich fast an seinem Essen verschluckte, als unsere Mutter zuende geredet hatte.

"Mom wir... Sind noch garnicht so lange zusammen... Seine Eltern kennen mich ja auch noch nicht und... Wir haben ja noch eine menge Zeit ich... Ich denke nicht, dass wir es so schnell angehen sollten" murmelte Jungkook etwas unsicher, doch unser Vater seufzte nur genervt und legte das Buch beiseite, in dem er zuvor noch gelesen hatte, um mich anzusehen. Weshalb ich eigentlich schon genau wusste, was er ungefähr sagen würde.

"Nun, sobald Jin endlich mal eine Freundin hat will ich auch sofort davon wissen. Es würde solangsam auch Mal Zeit werden, du wirst bald 20, Seokjin." meinte mein Vater und seufzte danach ein weiteres Mal, doch ich schüttelte nur sofort meinen Kopf und wanderte mit meiner Hand unter dem Tisch zu Jungkooks, um sie liebevoll halten zu können. Denn Jungkook hatte zwar wahrscheinlich damit gerechnet, dass unser Vater nicht auf das eingehen würde, was er gesagt hatte, aber dennoch erkannte ich an seinem Gesichtsausdruck und der Art, wie er seinen Blick senkte, dass er auf etwas anderes gehofft hatte.

Weshalb ich liebevoll meine Hand auf seine legte und sie fest drückte, damit er sich nicht ganz so schlimm fühlen musste. Auch wenn es natürlich nicht genug war. Denn es tat ja schon mir weh, wenn unser Vater so war. Ihm musste es noch viel mehr weh tun.

"Ich war aber gerade nicht das Thema, Dad. Wir haben über Jungkook geredet und über seinen Freund, über den du noch kein einziges Wort verloren hast" kam es, vielleicht etwas frecher aus mir, als ich wollte, weshalb mein Vater seinen Kopf ein kleines bisschen schief legte und mich streng ansah. Was ich gewohnt war und dennoch war es mir egal. Das hier war wichtiger.

Doch bevor er noch etwas sagen konnte, hatte es auf einmal geklingelt, weshalb ich mich dazu entschied, aufzustehen. Diese Gespräche während des Mittagessens waren sowieso jedes Mal einfach nur schrecklich. Da mein Vater jedes Mal darüber redete, dass ich endlich mal eine Freundin haben sollte, um sein Imperium zu retten.

"Ich gehe." sagte ich also noch kurz, bevor ich mich auf den Weg zur Tür machte, vor welcher auf einmal Namjoon stand, weshalb ich etwas verwirrt meine Augen ein wenig weitete und schwer schlucken musste als ich ihn etwas genauer ansah... Und da er wieder ein Ärmelloses Shirt trug, kamen seine muskulösen Arme mal wieder mehr als nur gut zum Vorschein und machten es mir schwer, mich zurück zu halten.

"Du... Bist sicher wegen Jungkook hier. Ich gehe ihn mal holen, er hat wahrscheinlich sowieso genug von unserem 'Familienessen" seufzte ich, doch gerade als ich gehen wollte, wurde ich von Namjoon wieder an meinem Handgelenk gepackt und zu sich zurück gezogen. Und anscheinend hatte er mehr Kraft benutzt, als er selbst gedacht hatte und war somit selbst auch etwas überrascht, als er meinen Körper ziemlich eng... An seinem spüren konnte.

"N-Namjoon ich... I-ich sollte... Mich von dir fern halten weil ich... Er ist mein kleiner Bruder" hauchte ich und senkte meinen Blick ein wenig, auch wenn es unglaublich schwer war, diese Worte wirklich auszusprechen, da ich ihn nicht mehr nur anziehend fand. Irgend wie war mir bewusst, dass ich etwas mehr von dem jüngeren wollte. Dass es nicht nur sexuelles oder körperliches Interesse war. Dass es... Einen tieferen Grund hatte den ich versuchte, so gut ich konnte zu unterdrücken.

Da es falsch wäre. Selbst wenn er die Beziehung zu meinem Bruder beenden würde, wäre es falsch, das hier mit ihm zu haben. Weil ich wusste, dass Jungkook ziemlich starke Gefühle für ihn hatte.

"Ich weiß ich... Ich will auch garnicht so sein nur jedes Mal wenn ich dich sehe... Fällt es mir so schwer, meine Hände bei mir zu behalten. Du hast keine Ahnung, Seokjin, was ich am liebsten alles mit dir anstellen würde, wenn wir-" doch ich ließ ihn nicht weiter reden, da ich meinen Zeigefinger auf seine Lippen legte und mich von ihm löste, das auch ziemlich schnell, als ich gehört hatte, wie Jungkook zu uns gekommen war und hoffentlich noch nichts hiervon mit bekommen hatte.

"Ich glaube... Ihr habt eine Menge zu bereden. Ich sage unseren Eltern Bescheid und helfe ihnen beim Aufräumen, während ihr beiden das... Bereden könnt" meinte ich und spürte natürlich dabei Namjoons intensiven Blick auf mir, als ich dann auch seufzend wieder zurück zu meinen Eltern ging, die teilweise etwas genervt da saßen, da Jungkook und ich einfach so gegangen waren.

"Ihr solltet... Euren Vater nicht einfach so alleine am Esstisch sitzen lassen, Seokjin. Vorallem nicht du" seufzte meine Mutter, da unser Vater wohl schon überaus genervt gegangen war, doch ich schüttelte nur mit großen Unverständnis den Kopf und drehte mich zu meiner Mutter, während ich das Geschirr mit ihr weg räumte.

"Nein, Mom. Mir ist es egal, was er von mir möchte. Das hier ist mein eigenes Leben und es reicht, dass ich sein 'Imperium' übernehmen soll. Was ich eigentlich garnicht will. Und noch schlimmer ist, wie er Jungkook behandelt. Er lässt ihn jeden Tag aufs Neue wissen, dass er nicht gewollt war. Von ihm zumindest. Und du hast sein ganzes Leben noch nie etwas dagegen gesagt. Noch nie, Mom. Dabei hast du keine Ahnung, wie verdammt sehr es deinen eigenen Sohn verletzt. Den du bekommen hast, weil du ein weiteres Kind wolltest, egal was dein Mann wollte. Also setze dich auch dafür ein." meinte ich, erntete aber einen eigentlich ziemlich nachdenklichen und unsicheren Blick von meiner Mutter, die sich vor Ewigkeiten schon hätte trennen sollen.

Denn sie hatte damals nicht verhütet, weil sie Jungkook so sehr gewollt hatte, unser Vater aber nicht. Und dennoch tat sie nichts für ihn.

Die einzige Person die er hatte, war mich.

Weshalb ich mich unbedingt von Namjoon fern halten sollte.

~

Oh boy

My Brothers Lover // 𝑁𝑎𝑚𝑗𝑖𝑛 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt