My Brothers Lover // 𝑁𝑎𝑚𝑗𝑖𝑛 ✓

Chap 6.

Seokjin

"Ach ja? Du glaubst tatsächlich, dass ich alles kann? Ich bin auch nur ein Mensch, Namjoon. Es gibt Sachen, die ich nicht kann" erklärte ich ihm und lehnte meinen Körper dann ein wenig zurück, legte meinen Kopf in den Nacken und sah seufzend in den Himmel.

Die größte Sache die ich nicht konnte, war frei zu sein. Ich konnte nicht wirklich das tun, was ich wollte. Auch wenn ich mich teilweise dagegen wehrte, mein Vater hatte andere Pläne für mich. Also konnte ich zum Beispiel niemals mit einem Kerl glücklich werden. Niemals.

Aber er schmunzelte nur, was ich erkannte, als ich wieder zu ihm sah. Und da er fast schon etwas dreckig grinste wusste ich, dass er irgend etwas vor hatte. Was auch immer das war. Ich war gerade ganz froh darüber, dass er es tatsächlich schaffte, dass ich aufhörte darüber nachzudenken, was meine Zukunft anging. Da ich es hasste, darüber nachzudenken.

"Ich bin mir ziemlich sicher, dass du es niemals schaffen würdest, mir Nachhilfe zu geben und sich am Ende etwas an meinen Noten ändert" lachte er aber nur, doch mir war bewusst, dass ich das durchaus könnte. Egal wie seine Noten aussahen, mindestens eine Note könnte ich schaffen. Also, eine Note besser natürlich. Denn ich war ein sehr guter Nachhilfe Lehrer. Ich hatte auch schon Jungkook geholfen, seine Noten zu verbessern und war ziemlich erfolgreich gewesen.

Weshalb ich meinen Blick nur Stolz hob und meine Arme vor der Brust verschränkte.

"Fordere mich nicht heraus, Kim Namjoon. Ich bin ein ziemlich harter Nachhilfelehrer und mindestens eine Note kannst du dich bei mir verbessern. Mindestens." erklärte ich zufrieden und konnte selbst nur schmunzeln, als auch der jüngere schmunzelte und mich dabei die ganze Zeit von der Seite musterte. Er hatte kein einziges Mal seinen Blick von mir genommen, was mich um ehrlich zu sein fast ein wenig verwirrte, aber es war komischer weise nicht unangenehm. Auch wenn mir so eine Aufmerksamkeit normalerweise mehr als nur unangenehm war.

Ich genoss es nicht im Mittelpunkt zu stehen, weshalb ich es teilweise auch sehr unangenehm fand, wenn ich in der Schule so oft von verschiedenen Menschen angeflirtet wurde. Zudem hatte ich sowieso keinerlei Interesse an den meisten. Zwar war ich nicht unerfahren, aber keine dieser Erfahrungen hatte ich mit irgend jemandem aus meiner Schule gemacht.

Aber bei Namjoon war es irgend wie anders. Vielleicht lag es vorallem daran, dass er der Freund meines Bruders war und ich nicht gemein sein wollte. Denn Jungkook schien ihn wirklich sehr zu mögen und ich würde meinen kleinen Bruder bei allem unterstützen und wenn er glücklich war, war ich das auch. Zudem war Namjoon kein schlechter Mensch und ich war mir auch ziemlich sicher, dass er kein Arschloch war. Auch wenn ich ihn kaum kannte, anders als mein Bruder.

Er schien mir ziemlich nett zu sein. Außerdem wollte er auch wirklich, dass ich mich gut mit ihm verstehen würde.

"Ach ja? Na dann, ich hätte Mittwochs und Samstags Zeit, direkt nach der Schule. Wenn du... Naja, Zeit für mich hättest, dann würde ich vorbei kommen und du kannst mir Nachhilfe geben" meinte er, mit einem leichten Lächeln, doch ich schüttelte nur amüsiert den Kopf und sah dann aber zu Jungkook, der mit meinem besten Freund Yoongi in der Tür stand, der sich das ganze aufmerksam ansah.

"Ich dachte du wolltest lernen" kam es aus dem jüngeren, mit den Mint blauen Haaren, weshalb ich nur leise seufzte und aus dem Whirlpool steigen wollte, doch ich drehte mich noch einmal zu Namjoon, bevor ich das tat. "Also sehen wir uns Montags, Mittwochs und Samstags nach der Schule. Und bring deine Bücher mit" erklärte ich dem jüngeren noch, ehe ich mit einem leichten Schmunzeln aus dem Pool stieg und zu meinem kleinen Bruder sah, der selbst auch nur amüsiert den Kopf schüttelte und an mir vorbei ging, da er seine Zeit noch mit seinem Freund verbringen würde.

Und ich würde mit Yoongi lernen. So wie jeden Dienstag. Und wie es aussah würde ich nun an drei Tage in der Woche Namjoon dabei helfen, besser zu werden. Womit ich kein Problem hatte aber eigentlich wusste ich jetzt schon, dass wir die Hälfte der Zeit wohl anderes machen würde, da er sicher mit der Ausrede kommen würde, dass es so heiß war und er unbedingt in den Pool wollte.

Außerdem waren wir zumindest Montags und Mittwochs alleine, da Jungkook training hatte und unsere Eltern sowieso kaum da waren. Was irgend wie dennoch ein leicht komisches Gefühl in meinem Bauch auslöste, wieso auch immer. Es wunderte mich selbst.

"Wer ist das denn?" fragte Yoongi nur provokant, doch ich schüttelte sofort seufzend den Kopf, schnappte mir ein Handtuch um mich noch ein wenig ab zu trocknen, um mir wieder mein Shirt anziehen zu können. Ich fühlte mich sowieso etwas nackt ohne, auch wenn ich keinen schlechten Körper hatte. Auch wenn ich nicht so muskulös war wie Kim Namjoon, ich war eigentlich ganz zufrieden. Da ich eigentlich kaum Sport machte und gerne zu viel aß.

"Das, ist Jungkooks fester Freund." erklärte ich Yoongi, der sich wohl etwas mehr erhofft hatte. Da er immernoch daran glaubte, dass ich mich auf jemanden einlassen würde. Aber wenn, dann ganz sicher nicht auf den festen Freund meines kleinen Bruders, außerdem war ich nicht an ihm interessiert.

Glaube ich zumindest.

"Schade, ich hatte mehr erwartet. Wäre sicher ein heißes Date, so ganz nah, Oberkörper frei in einem Whirpool-" doch ich unterbrach Yoongi nur amüsiert seufzend, indem ich ihm leicht gegen den Oberarm boxte. Er sollte garnicht einmal daran denken. Zudem würde auch Namjoon nicht mit mir flirten und würde er es, wäre er definitiv nicht der richtige für meinen kleinen Bruder. Und ein Arschloch.

"Mach dir keine Hoffnungen, Yoongi. Er ist der Freund, meines Bruders. Und zudem-" "Ziemlich heiß. Wir wissen beide, dass er dir eigentlich auch gefällt. Du es aber nur nicht zugibst" unterbrach mich der jüngere aber nur, doch ich drehte mich sofort und leise seufzend zu meinem Freund um. Und auch wenn ich nicht wollte, dass er Recht hatte, war da tatsächlich ein Teil in mir der wusste, dass ich ihn interessant finden würde. Wenn er nicht mit meinem Bruder zusammen wäre.

"Ich sollte es auch nicht zugeben."