Chap 2.

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Seokjin

Vollkommen fertig warf ich mich in mein Bett und starrte an die Decke. Ich hatte zwar noch Hausaufgaben, eine Menge Hausaufgaben die ich erledigen sollte, wenn ich nicht wollte, dass mein Vater sich wieder eine Bestrafung für mich ausdenken würde. Weil meine Noten nicht so ausfielen, wie er das gerne wollte. Als wäre mein ganzes Leben von meinem Vater bestimmt.

Anders als bei Jungkook. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich der ältere war, oder daran, dass Jungkook zwar alles versuchte, gut zu sein, aber selbst wenn er alles tat was er konnte, er schaffte es nicht, die Noten zu bekommen, die ich hatte. Wir beide hatten in dieser Familie mit vielem zu kämpfen und unsere Mutter bekam da sowieso kaum was von mit. Oder es war ihr egal.

Nur änderte das nichts an unserem überaus guten Verhältnis zueinander. Was mich unglaublich beruhigte, da Jungkook wohl die wichtigste Person in meinem Leben war.

"Jin? Darf ich kurz?" fragte mein Bruder, der hinter der Tür stand und geklopft hatte. Doch ich seufzte nur schmunzelnd und sah weiter an die Decke. "Natürlich. Aber nur, wenn du nicht auch noch halb nackt bist" lachte ich und dann war Jungkook auch schon in meinem Zimmer und musterte mich mit einem breiten Grinsen. Er hatte noch nasse Haare, da er zuvor wahrscheinlich duschen gewesen war und trug nicht mehr, als ein Oversize shirt und seine Boxershorts.

Aber auch das machte mir nichts aus. Wieso auch.

"Nein, jetzt bin ich nicht mehr nackt. Und er ist auch weg" schmunzelte Jungkook und legte sich dann zu mir, in mein Bett, um mit mir an die Decke zu starren. Solche Momente waren die einzigen, in denen ich mich einen Moment nicht unglaublich schlecht fühlte oder mir Stress aufgrund meiner Noten machte. Denn ständig lag der Druck meines Vaters auf mir, ob ich wollte, oder nicht.

"Er? Wer ist er denn und wie heißt er?" fragte ich und drehte meinen Kopf zu Jungkook, der nur zufrieden an die Decke sah und grinste, nachdem ich ihn gefragt hatte. Eigentlich war mir schon bewusst gewesen, dass Jungkook nicht einfach so mit irgend jemandem schlief, aber er schien tatsächlich sehr glücklich zu sein. Mit der Person, die wirklich heiß aussah... Und auch wenn ich versuchte das Bild des Kerls, mit dem mein kleiner Bruder geschlafen hatte aus meinem Kopf zu bekommen, fiel mir das schwerer als ich dachte.

"Er ist mein Freund. Mein fester Freund. Und Namjoon ist unglaublich~" schwärmte Jungkook und ließ mich nur grinsend den Kopf schütteln. "Oh ja. Das hat man gehört. Und gesehen" lachte ich und musterte ihn nur weiterhin. Jungkook schien tatsächlich glücklich mit diesem Kerl zu sein, was mich natürlich freute. Mein kleiner Bruder war jemand, der nicht gerne alleine war und deshalb auch oft ziemlich anhänglich.

So ziemlich das Gegenteil von mir... Aber eigentlich waren wir sowieso ziemlich verschieden, obwohl wir Geschwister waren. Würde man nicht wissen, dass wir Geschwister waren, würde man wahrscheinlich denken, dass wir keine wären.

"Was schaust du denn so? Du brauchst sicher auch nur mal jemanden, du musst dich nur darauf einlassen. Immerhin ist die halbe Schule hinter dir her" äußerte mein Bruder, doch ich seufzte nur leise und konnte dann auch schon in die Augen meines Bruders sehen, da er seinen Kopf zu mir gedreht hatte. Und auch wenn es wirklich warm, in einem Bett zusammen wurde und Jungkook mit seinen nassen Haaren mein Bett einweichte, genoss ich solche Momente mit meinem Bruder.

"Und weißt du, wieso die Hälfte von denen hinter mir her ist?" fragte ich meinen kleinen Bruder, der nur die Augen verdrehte und mir zusah, wie ich mich ein wenig aufsetzte und an den Rand meines Bettes lehnte. Eigentlich war es schon schön zu sehen, wie glücklich Jungkook in einer Beziehung war. Aber wenn ich ehrlich war, war es nicht das, was ich momentan brauchte, oder wollte. Zudem würde ich mir dann sicher nur wieder einiges von meinem Vater anhören, dem es sicher nicht gefallen würde, da er einen Freund nur als Ablenkung sah. Außerdem schien mein Vater auch nicht zu wissen, dass ich wie mein kleiner Bruder, auf Männer stand.

Das würde bestimmt nur seine Pläne durcheinander bringen, da keiner von uns beiden ein leibliches Kind mit irgend einer Frau haben würde. Und das würde ihm ganz sicher nicht gefallen. Aber Jungkook wusste es selbst nicht. Ich hatte ihm nie gesagt, dass ich auch auf Jungs stand, denn dann würde er sich nur wieder selbst Vorwürfe machen. Weil diese Last nun eben auf mir lag, ganz viele Kinder zu bekommen und diese Familie weiter zu führen. Was ich definitiv nicht wollte, aber eigentlich gar keine Wahl hatte.

Zudem wollte ich, dass zumindest Jungkook glücklich sein konnte, mit diesem Kim Namjoon, der auch noch außerordentlich gut aussah.

Und trotzdem grinste mein Bruder nur leicht nach meiner Frage und sah mich dann, fast auch traurig an und seufzte leise. "Ich weiß, weil du unendlich gut aussiehst. Aber ich meine, wärst du nicht mein Bruder, dann würde ich dich sicher auch Daten wollen. Einen Typ mit einer harten Schale und einem weichen Kern. Eine Herausforderung" raunte er am Ende fast, sodass ich bloß amüsiert lachte und ihn an seiner Brust von mir drückte, als er mir mit seinem breiten grinsen etwas näher kommen wollte.

Doch anscheinend hatte ich ihn etwas fester von mir geschoben, weshalb Jungkook mit einem überraschten Keuchen aus meinem Bett, direkt auf den Parkettboden fiel und ich tatsächlich nur lachen konnte.

"Oh man Jungkook. Lebst du noch?" fragte ich und rutschte in meinem Bett etwas weiter vor, um zu Jungkook sehen zu können, der selbst lachend auf dem Boden lag und mich mit seinen großen, braunen Rehaugen ansah. Mir war schon klar, wieso dieser Kim Namjoon gefallen an meinem Bruder gefunden hatte. Ich hoffte einfach, dass Jungkook nicht zu naiv war und der Kerl ihn nicht ausnutzte oder sowas. Auch wenn er nicht so rüber kam, er schien dennoch sehr gerne zu flirten.

"Nein... Ich glaube, ich habe mir meinen Arsch gebrochen"

~

His pretty butt is broken phaha

My Brothers Lover // 𝑁𝑎𝑚𝑗𝑖𝑛 ✓Where stories live. Discover now