Chap 18.

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Seokjin

"Da bist du ja endlich. Hast ja ewig gebraucht. Wieso?" fragte mich mein kleiner Bruder, als ich nach fast Fünfzehn Minuten Verspätung auch endlich bei ihm angekommen war und gerade das Auto mit dem Schlüssel aufschließen wollte, bis und jemand, mir nur all zu bekanntes entgegen kam und ganz und garnicht zufrieden aussah.

"Na? Die zwei reichsten Typen der Schule, was hab ich anderes erwartet als eine teure Karre, die dir dein Vater bestimmt in den Arsch gesteckt hat, so wie dein kleiner Bruder Schwänze in den Arsch gesteckt bekommt" brummte er, weshalb Jungkook sofort seinen Blick senkte. Ihm tat es mehr weh als mir, solche Kommentare zu ertragen. Mich traf so etwas emotional kaum, aber Jungkook. Nicht nur, weil er sich alles zu Herzen nahm, sondern auch, da er diesen Hass und diese Abneigung auch von unserem Vater kannte. Und es ihn deshalb nurnoch mehr traf.

"Hör auf, Jimin. Du solltest nicht über etwas reden, worüber du keine Ahnung hast. Du kannst gerne wütend sein, aber du hast keinen Grund, beleidigend zu sein. Und wenn du uns jetzt entschuldigst, wir gehen nach Hause." meinte ich, überaus genervt, doch bevor ich einsteigen konnte, Jungkook aber zum Glück schon im Auto saß, wurde ich von dem, fast einen Kopf kleineren an meinem Ärmel gepackt und nur wütend angesehen.

"Du brauchst mich nicht aufhalten, Jimin. Ich denke ich weiß einiges von Dir, dass Du nicht andere wissen lassen möchtest. Also wenn es dabei bleiben soll, würde ich Dir raten, meinen Bruder in Ruhe zu lassen. Ich bin zwar definitiv nicht so eine Person, aber wenn du ihm drohst, kann auch ich dir drohen. Wenn du also nicht möchtest, dass die ganze Schule erfährt, dass du genau so bist wie die, die du beleidigst, dann lass meinen Bruder in ruhe." kam es, überaus streng aus mir, denn es nervte mich. Sein Verhalten meinem Bruder und mir gegenüber, nur weil unsere Eltern reich waren, war nicht nur nicht in Ordnung. Es war unglaublich nervig.

Und auch wenn ich eigentlich niemand war, der jemandem drohte, reichte es. Denn das hier, damit, war er definitiv zu weit gegangen. Da ich wusste, wie sehr es Jungkook verletzte. Da er sein ganzes Leben schon das Gefühl von unserem Vater bekam, er wäre nichts wert und es wäre 'ekelhaft', dass er Männer liebte. Denn das war es nicht. Es war nicht nur in Ordnung, es sollte normal sein.

"Du... Woher weißt du davon?" fragte er, auf einmal etwas kleinlaut, doch ich rollte nur leicht genervt mit den Augen und öffnete ein weiteres Mal die Fahrertür meines Autos, schenkte ihm auch definitiv nicht meine volle Aufmerksamkeit. "Du solltest aufpassen, wenn du in der Schule mit jemandem herum machst, Jimin. Ich hoffe also, dass du meinen Bruder in Ruhe lässt." erklärte ich und wollte gerade einsteigen, doch da wurde ich an meinem Ärmel gepackt und ein weiteres Mal davon abgehalten.

"Ich... Fuck ich schwöre dir, ich lasse deinen Bruder und dich in Ruhe, aber sag... Sag es nicht, sonst hab ich nicht nur Probleme, wenn mein Vater und die Schule davon wind bekommt, bin ich tot" bat er mich schon fast, doch ich nickte nur, etwas genervt und löste mich dann von Jimin, der auf einmal mehr als nur kleinlaut geworden war. Anscheinend war ihm sein Ruf wichtiger als der Fakt, dass er also auch auf Kerle stand. Dabei war nichts schlimm daran, eine andere Sexualität zu haben.

Doch ich war wirklich ganz froh, als ich mich nicht mehr mit ihm unterhalten musste, in das Auto stieg und auch sofort los fuhr, ohne zu warten. Und hatte natürlich bemerkt, wie Jungkook mit einem ziemlich starren Blick hinaus sah und seinen Kopf ein kleines bisschen gesenkt hatte. Was mich nur besorgt seufzen ließ.

"Jungkook... Du weißt, dass das was Jimin gesagt hat, totaler Bullshit ist. Es ist in Ordnung, wer du bist und wen du liebst. Und es ist auch egal, was Jimin von dir hält. Er ist nicht nur eifersüchtig auf den Fakt, dass... Unsere Eltern nun Mal Geld haben sondern auch auf den Fakt, dass du sein kannst, wer du willst" meinte ich, in der Hoffnung, meinen kleinen Bruder etwas aufmuntern zu können. Denn viel zu oft war er in seiner Traurigkeit versunken, da er sich alles immer zu Herzen nahm und dachte, es wäre seine Schuld.

Weshalb ich mich auch von Namjoon fern halten sollte. Egal wie... Sehr er mich anzog, ich musste mich von ihm fern halten.

"Ich... Ich weiß, aber ich... Ich habe so Angst, Jin... Jedes Mal habe ich Angst davor, dass er etwas anderes sagt und ich daran erinnert werde, wie scheiss egal ich unserem Vater bin..." seufzte er, doch ich hielt sofort an einer Straßenseite an, drehte mich mit meinem Oberkörper zu Jungkook und bekam auch sofort seine vollkommene Aufmerksamkeit. Meine eine Hand hatte ich dabei noch gegen das Lenkrad gestemmt.

"Unser Vater hat keine Ahnung von dir, Jungkook. Er hat keine Ahnung, was für eine unglaubliche tolle Person du bist, aber ich tue es. Und unsere Mutter auch. Jungkook hey... Schau mich an, bitte" flüsterte ich besorgt, da Jungkook seinen Blick wieder gesenkt hatte und ich dennoch seine Tränen in seinen Augen erkannte.

"Danke... Jin, ich glaube ich habe dir nie genug gesagt... Was für ein unglaublich toller Bruder du bist ich... Ich weiß garnicht, ob ich ohne dich jemals so geworden wäre, wie ich bin" flüsterte er, doch ich lächelte nur sanft, wenn auch mit einem leicht schlechten Gewissen und startete das Auto wieder, um endlich auch mal zu Hause anzukommen.

"Du bist auch mein kleiner Bruder, Jungkook. Ich liebe dich, wirklich über alles und deshalb bin ich auch immer genau so für dich da, wie du für mich, Kookie. Und jetzt mach dir nicht so viele Sorgen darüber. Ach und, lass uns nacher noch über Namjoon reden. Ich glaube... Unsere Mutter hatte da irgend so eine Idee, kam mir heute morgen zumindest so rüber"

My Brothers Lover // 𝑁𝑎𝑚𝑗𝑖𝑛 ✓Where stories live. Discover now