Kapitel 14: Code

236 17 2
                                    

Steif stand ich da, nicht Bewegungsfähig. Da stand er, entspannt in seiner Lederjacke und lächelte mich an. Ich sah noch einmal zu Brandon, dann zu Dad. Wäre zu schön, wenn Sherlock mir gefolgt wäre. "Kein Hallo?", fragte mein Dad, immer noch ganz gelassen. Brandon wippte unruhig umher, als hätte er es eilig. Ich hört ein seufzen, anscheinend von meinem Vater. "Was ist?", fragte er. Ich starrte ihn an und konnte nicht anders als zu Lachen. "Was los ist?", wiederholte ich und lachte wieder. Es war aber kein normales Lachen, es war ein "totes" Lachen, wie bei Brandon. "Was hab ich getan?", fragte Dad und hob die Hände in die Luft. "Du hast uns alleine gelassen, hast mich gestalked, hast Leute grundlos getötet und bist in meine Wohnung eingebrochen. Soll ich weiter machen?", fragte nun ich und er grinste. "Da versuch ich einmal Kontakt zu meiner Tochter aufzubauen und dann ist es falsch!", sagte er zu sich selbst und lachte, Brandon kicherte ebenfalls. "Was ist wirklich dein Plan?", fragte ich, nachdem sich die beiden Männer eingekriegt hatten. "Was mein Plan ist? Rache.", sagte Dad kalt. "Wofür?", fragte ich. "Für alles.", sagte er. Wow, produktiv.
Die Männer starrten mich beide aufdringlich an. "Und jetzt?", fragte ich nach einer Weile. "Dein Freund hat etwas, dass ich haben will. Er hat einen Schlüssel, wohl eher einen Code, der alles in der Welt öffnet. Bankkonten, Türen an sich und vieles mehr. Besorg ihn mir.", befahl Dad. "Welcher Freund?", fragte ich und Brandon fing an zu Lachen. "Dein Ernst? Wer ist denn vor ein paar Wochen in den Tower eingebrochen?", spottete Brandon und ich erinnerte mich. Jim. "Was wenn ich ihn dir nicht bringe?" "Dann wird die Sache übel für euch alle ausgehen. Grüß deine Geschwister von mir.", sagte mein Dad und drehte sich um. Brandon folgte ihm und schon waren sie verschwunden. Ich stand da wie angewurzelt, konnte mich nicht bewegen. Was sollte das? Ich verstand es nicht.

Ich trottete die Straßen entlang. Keine Menschenseele befand sich auf ihnen, nur ich. Was war bloß mit der Welt los? Ich holte mein Handy raus und sah direkt, dass ich einige Nachrichten bekommen hatte. Sherlock fragte wo ich war, John fragte ob es mir gut geht und Jim schrieb, dass er was besprechen müsste. Ich schrieb John und Sherlock, dass es mir gut ging und ich bei einer Freundin sei. Das müssten sie mir glauben. Aber was sollte ich mit Jim anstellen? Sollte ich ihn auf diesen Code ansprechen oder Sherlock um Hilfe bitten? Jim würde mir mit Sicherheit nichts über diesen Schlüssel sagen, wenn er doch von so hohem Wert sei. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, was Sherlock machen würde. Entweder er würde mich als Irre abstempeln oder mir helfen. Ich entschied mich dazu, Sherlock anzurufen. Obwohl Moment: Ich war doch bei einer Freundin. Scheiße, ich hab nicht nach gedacht. Alleine machte ich mich also auf den Weg zu Jim's Haus, um mir diesen Schlüssel zu holen.

Irgendetwas rüttelte mich wach. Ich öffnete langsam meine Augen und sah den Taxifahrer an. "Endstation!", sagte er und lächelte freundlich. Ich war anscheinend eingeschlafen. "Oh ja, sorry...", nuschelte ich verlegen und bezahlte ihn. Ich stieg aus und ging zu Jim's Haus. Ich zögerte kurz doch dann klopfte ich. Nach wenigen Sekunden wurde mir geöffnet und ein vollkommen übermüdeter Jim stand vor mir. Da fiel mir auf, dass wir 3 Uhr morgens hatten. Ups. "Was willst du denn hier?", nuschelte er müde und wischte sich durchs Gesicht. "In der Nähe von unserem Haus wurden wieder zwei Typen umgebracht und ich habe meinen Dad gefunden. Und mit ihm gesprochen. Leider.", murmelte ich. Es schien so, als wäre Jim aus seinem Schlaf erwacht. Er starrte mich nun hell wach an. "Was?", fragte er. "Du hast mich verstanden.", sagte ich. "Komm rein.", sagte er und ich trat ein. Wir gingen ins Wohnzimmer und setzten uns. "Was hat er gesagt?", fragte Jim. "Er sagte, dass er sie umgebracht hätte und das das alles aus Rache sei.", erklärte ich. "Für was will er sich rächen?" "Keine Ahnung.". Stille herrschte. "Hast du irgendeinen Code, der dich überall reinbringt?", fragte ich unsicher. Ich war schon immer eine Meisterin im erklären. "Was?", fragte Jim und lachte. "Du weißt was ich meine.", murmelte ich. Er dachte offensichtlich nach, dann holte er tief Luft. "Ja, sowas habe ich. Will dein Vater diesen Code haben?" Ich nickte. "Er sagte, dass uns allen sonst was furchtbares zustoßen wird." Jim lachte. "Und das glaubst du ihm?", fragte er. Ich zuckte mit den Schultern. Zutrauen würde ich es ihm. "Dann geb ich ihm ihn.", sagte Jim und stand auf. "Was? Das machst du nicht wirklich, oder?", fragte ich. Er holte einen Zettel und legte ihn auf den Tisch. "Das ist er. Gib ihm ihn und sag er soll es in einer Top-Gesicherten Lagerhalle in Soho.", sagte Jim. "Wie soll ich ihn erreichen?", fragte ich. "Keine Ahnung, lass dir was einfallen. Ich gehe jetzt schlafen. Nacht.", sagte er und ging. Er ließ mich einfach sitzen. Ich nahm den Zettel und faltete ihn auseinander. Es war anscheinend ein Binärcode. Ein langer Binärcode. Ich steckte den Zettel weg und verließ sein Haus. Und rief mir, mal wieder, ein Taxi und fuhr nach Hause.

Zuhause angekommen hatten wir bereits 4 Uhr. Ich ging mit letzter Kraft die Treppen hoch und schloss die Wohnungstür auf. Ich schmiss mich auf mein Bett und schlief kurze Zeit später ein. Sherlock und John schliefen anscheinend noch nicht.

Ich wurde von einem wilden Sherlock vor meinem Bett geweckt. "WACH AUF!", schrie er wutentbrannt. Ich sah ihn an und dann auf den Wecker. Wir hatten fast 1 Uhr Nachmittags. "Was willst du?", nuschelte ich und streckte mich. "Sie haben ihren Vater getroffen?", fragte er mit einem aggressiven Unterton. "Ja.", antwortete ich. "Du willst ihm den Code geben?", fragte John, welcher anscheinend auch noch da war. "Vielleicht...", murmelte ich und setzte mich auf. "Du hältst dich nicht an den Plan!", keifte Sherlock. "Was für nen Plan?", fragte ich. "Das war ein Fall für mich und Moriarty und sie verbünden sich mit dem Feind?", schrie Sherlock. John sagte nichts, genau wie ich. "Er sagte-" "Das interessiert mich nicht. Sie und Moriarty haben ja anscheinend alles unter Kontrolle und benötigen meine Hilfe nicht. Noch viel Erfolg!", sagte Sherlock und ging, gefolgt von John. Ich wollte ihn aufhalten, doch es brachte nichts. Sherlock war weg, Jim verhielt sich eigenartig. Irgendetwas stimmte nicht, war nur die Frage was.

Anders (Sherlock Fan Fiction)Where stories live. Discover now