Kapitel 13: Überraschung

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Die Verabredung rückte näher und ich durch suchte meinen Kleiderschrank. Je nachdem wer der Typ war, wollte ich gut aus sehen.
Nach einer Weile entschied ich mich dazu, einfach etwas schlichtes anzuziehen. Ich hielt ein graues Kleid in der Hand. Ich hatte dieses Kleid von Claire bekommen, welche es nicht mehr brauchte. Es war Figur betont, nicht zu lang und nicht zu kurz, einfach schlicht.  Ich legte mir das Kleid bereit und ging ins Bad. Wie sollte man sich für einen Mafia-Boss schminken? Auch hier entschied ich mich für die dezente Art. Ich trug Mascara auf und machte mir noch die Augenbrauen. Es war überraschend, wie so ein bisschen Schminke mich so verändern konnte. Meine Haare ließ ich offen und ging zurück ins Schlafzimmer. Ich zog das Kleid an und betrachtete mich im Spiegel. Ich sah echt gut aus! Ich zog mir graue High Heels an, welche wieder eigentlich von Claire waren, und nahm meinen Mantel. Ich packte mein Handy, mein Geld und meinen Schlüssel ein, dann verließ ich die Wohnung. Auf dem Weg nach unten schickte mir Jim die Adresse. Ich wollte ihm grade antworten, als neben mir die Tür aufschwang und Sherlock heraus kam. "Was haben sie vor?", fragte er, misstrauisch wie immer. "Ich treffe mich mit einem Kollegem von Jim.", antwortete ich und ging weiter. "Sie tuen das falsche.", sagte er trocken und ging zurück in seine Wohnung. Ahja. Ich setzte meinem Weg nach unten fort und rief mir ein Taxi, welches schon bald ankam. Ich gab dem Taxifahrer die Adresse und er fuhr los.

Nach einer guten viertel Stunde hielt das Taxi. Ich bezahlte den Mann und stieg aus. Ich stand vor einem edlen Restaurant, was echt nicht billig aussah. Da würde ich mit meinen 20£ nicht hinkommen. Warum ich nur 20£ dabei hatte? Ich hatte eher gedacht, dass er sich mit mir bei Alibaba's Dönerladen treffen will. Ich atmete noch einmal tief durch und ging dann ins Restaurant rein. Als ich durch dir große Glastür ging, war überwältigt. Es war echt mega edel, und die Leute erst. Anscheinend können hier nur die Reichsten der Reichsten Essen gehen. Ich steuerte auf den Empfang zu, wo mich ein Mann nett begrüßte. "Hallo, haben sie reserviert?", fragte er und lächelte. Wie anstrengend sein Job sein muss, den ganzen Tag nett sein und Lächeln. "Nein, ich treffe hier jemanden.", sagte ich und er nickte. "Wie heißt der jenige denn?" Ich dachte nach. "Andrés De Luca.", sagte ich nach kurzem überlegen. "Der sitzt da hinten, ich bringe sie zu ihm.", sagte er und ging voraus. Ich folgte dem Mann und vor einem Tisch machte er halt. Ich bedankte mich bei dem Mann und widmete mich dem anderen Mann zu. Er stand auf und lächelte. Er war größer als ich, vielleicht 1.85m, er hatte einen gebräunten Hautton, anscheinend Italiener. Er hatte braune Augen und kurze schwarze Haare. Er trug einen eleganten schwarzen Anzug. Zum Glück hatte keine Jogginghose angezogen. "Sie müssen Ms. Rutheford sein.", sagte Andrés und lächelte. "Ich bin Andrés De Luca, freut mich!" Er gab mir die Hand. "Tessa Rutherford.", antwortete ich knapp und zwang mich zu einem Lächeln. Wir setzten uns und er kam direkt zur Sache. "Also, der sogenante Muschel-Mörder...furchtbarer Name.", sagte er und ich lachte. "Da haben sie Recht. Also, sie kennen ihn?", fragte ich und er nickte. "Ich habe mit ihm zusammen gearbeitet. Ich habe ihn nie persönlich gesehen, kenne aber seinen Namen.", sagte er und trank einen Schluck Wein. "Und der wäre?", fragte ich. Ich merkte, wie ich mich allmählich unwohl fühlte. Auch wenn Andrés nett war, hatte er dieses furchtbar ekelige an sich. "Alexander Myles.", sagte er. Ich starrte ihn an. Er war es wirklich. Mein Vater war es wirklich. Ich nickte. "Er wohnt in Dublin, wo weiß ich nicht. Er macht das alles aus Spaß und für Geld. Aber wer tut das nicht?", fragte er. "Danke für die Infos.", murmelte ich. "Was wollen sie dafür?", fragte ich und er lachte. "Machen sie sich darum keine Sorgen, ich hab das schon mit Jim ausgemacht.", sagte er. Ich nickte und verabschiedete mich. Das ging schnell. Und war furchtbar. Es war also Dad.

Ich hatte mir ein Taxi gerufen und war nach Hause gefahren. Ich war am Boden zerstört. Ich hatte Jim und Sherlock schon geschrieben, auch die waren überrascht. Ich trottete langsam die Treppen hoch, bis ich letztendlich vor meine Tür stand. Ich schloss sie auf und ging in die Wohnung. Eigentlich hatte ich mich schon mental darauf vor bereitet zu erfahren, ob es mein Dad ist. Aber das hat mich trotzdem innerlich gebrochen. Ich zog meine Klamotten aus und zog meine Schlafsachen an. Ich schminkte mich ab und legte mich in mein Bett. Es konnte kaum schlimmer werden. Ich griff neben mich auf den Nachttisch und holte den Zettel mit seiner Nummer hervor. Ich könnte ihn anrufen oder zu ihm fahren, aber nein. Es wäre zu langweilig. Sollte ich Claire und Pete alles erzählen? Nein, das gäbe nur noch mehr Probleme. Was wollen Jim und Sherlock anstellen? Mich weiterhin vorschicken und mich alles erledigen lassen? Ich weiß es nicht. Plötzlich hörte ich Polizei Sirenen. Sie standen direkt vor unserer Haustür. Ich sprang aus dem Bett und rannte die Treppen runter. Auf der mittleren Ebene traf ich John und Sherlock, welche auch nicht wussten was abging. Wir gingen zusammen runter zur Straße. Dort angekommen standen überall Polizei und Krankenwagen. In mitten von alledem erkannte ich Greg, der ziemlich gestresst aussah. Als er mich und die anderen entdeckte, kam er gradewegs auf uns zu. "Habt ihr etwas damit zu tun?", fragte Lestrade wütend und wir sahen uns an. "Mit was?", fragte John und ich sah zur Seite. Umgeben von Rettungskräften und Polizisten lagen zwei Männer auf dem Bürgersteig. Sie bewegten sich nicht. Ich ging auf die Männer zu, doch wurde von Lestrade aufgehalten. "Was haben sie vor?", fragte er. Ich riss mich los und ging weiter. Als ich näher kam erkannte ich, dass die Männer erstochen wurden. Sie hatten zahlreiche Stichwunden im Oberkörper Bereich und wieder fehlten ihnen Mittelfinger. "Nein...", murmelte ich und ging noch näher an sie heran. Neben ihren Köpfen war eine Zeichnung. Eine Muschel. "Be strong!". "Wann wurden sie ermordet?", schrie ich schon fast. "Grade eben, es kann höchstens eine halbe Stunde her sein.", sagte einer der Rettungskräfte. Das heißt er ist hier. Oder sein Auftragskiller. Ich rannte über die Straße in der Hoffnung, dass ich irgendjemanden finden würde. Bei jeder Gasse machte ich Halt und sah nach, doch ich fand nichts. Meine Beine ließen sich nicht stoppen, ich konnte es nicht kontrollieren. Ich rannte weiter, einmal um den Block, doch es war alles vergebens. Niemand war auf den Straßen, alles war wie ausgestorben. Ich rutschte an einer Hauswand runter und fing an zu weinen. Er kommt immer näher und ich kann nichts tun. Die Tränen flossen meine Wange herunter und tropften auf mein Nachthemd. "Keine Sorge, es wird besser.", sagte jemand neben mir. Ich hörte den ironischen Unterton heraus und sah zur Seite. Ein Mann stand da, koomplett mit Blut bedeckt. Ich stand auf und ging zurück. "Keine Angst, ich darf dir nichts tun!", sagte der Mann und lächelte. Er war gruselig. Nicht wegen dem Blut, nein. Es war sein Lächeln. Mit dem Mund lächelte er, doch mit den Augen konnte er dich töten. In seinen Augen sah man den Tod. "W-Wer bist d-du?", stotterte ich. "Du müsstest mich eigentlich kennen. Brandon Miller, Auftragskiller!", sagte er. Wow, das reimt sich sogar. "Ich hab die ganzen Muschel Morde Dinger gemacht für deinen Dad." Nun lächelte er schon wieder so gruselig. "Wieso tut er das?", fragte ich. "Weils im Spaß macht und die Bindung zu seiner Tochter stärken will." Okay nun wurde es verstörend. "Wo ist er?", fragte ich und starrte mich mit seinen grauen Augen an. Er strich sich durch die kurzen dunkelbraunen Haare und lachte wieder. "Was ist so lustig?", fragte ich ihn und wurde wütend. "Er steht direkt hinter dir!", sagte er und ich sah ihn verstört an. Ich drehte mich um und sah meinen Dad. "Hallo, kleines."

Anders (Sherlock Fan Fiction)Where stories live. Discover now