Kapitel 7: Der Auftrag

434 28 3
                                    

"Moran, pass doch auf!", schrie Jim und ich spürte einen pulisierenden Schmerz in meinem Kopf. Ich war von irgendetwas runtergefallen. Ich öffnete meine Augen. Ich lag in einem Raum, anscheinend war er unterirdisch. Vielleicht ein Bunker oder so. Ich drehte mich zur Seite und sah mich um. Ich war anscheinend von einer Pritsche gefallen. "Ohhh, Prinzesschen ist aufgewacht. Gut geschlafen?" Jim grinste mich an und kam auf mich zu. Ich setzte mich auf und er kniete sich vor mich. "Hör zu, ich werde dir nichts tun. Du warst eigentlich immer ziemlich nett und es wäre schade, wenn ich dich umbringen müsste. Da würde ich mich ja...für 10 Minuten richtig schlecht fühlen." Er stand auf und half mir auf. Er setzte mich an einen Tisch und befestigte eine Hand von mir mit Hilfe einer Handschelle am Tisch. Er nahm gegenüber von mir Platz. Nun saßen wir da, starrten uns an und warteten darauf, dass einer von uns etwas sagen würde. Die Stille wurde unerträglich, auch er merkte das. "Was soll das alles?", fragte ich und er grinste leicht. "Soll ich für immer hier unten bleiben und dich mit Informationen über Sherlock füttern, nur weil du von ihm besessen bist?" Sein Gesichtsausdruck wurde ernst. Anscheinend hatte ich damit einen Nerv getroffen. Plötzlich fing er an zu lachen. "Oh glaub mir. Hinter der Sache steckt so viel mehr als nur Informationen. Hör zu. Du hast Recht ich bin in irgendeiner Art und Weise von Sherlock "besessen", aber nicht, weil ich ihn so unfassbar sexy finde. Er ist mir seit Tag eins ein Dorn im Auge. Ich muss zugeben, er ist fast so schlau wie ich, deswegen ist er mir ein ebenbürtiger Gegner. Ich finde es lustig, ihn in die Irre zu führen, ihm Fälle zu geben die er nur schwer lösen kann und ihn zu bedrohen. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, ihn zu erledigen. Komme was wolle. Und du, meine Liebe, wirst mir dabei helfen!" Jim sprang auf und löste die Handschelle von meiner Hand. Es fühlte sich unheimlich gut an. "Was soll ich denn machen?", fragte ich und er grinste. "Du willst direkt an die Arbeit, gefällt mir. Okay also der Plan ist folgender: Du wirst gleich ganz normal nach Hause gehen und tust so als wäre nichts gewesen. Sherlock und John sind bis 18 Uhr nicht zuhause, das heißt, dass du in ihre Wohnung gehst und diese Dinger hier anbringst." Er hielt ein kleines schwarzes Ding hoch. "Was ist das?" "Eine Kamera. Du bringst in jedem Raum eine an, sodass ich ihn überwachen kann und ihm immer einen Schritt voraus sein kann. Ganz einfach, oder?" Ich dachte nach. "Was krieg ich dafür?" "Danach lasse ich dich eine Weile in Ruhe. Ich lege ein gutes Wort bei Mrs. Daniels über dich ein und das wars." War es das wirklich Wert? Sollte ich meinen Freunden in den Rücken fallen, nur weil ein halbstarker Mafiaboss es mir sagt? "Was wenn ich es nicht tue?" Sein Gesicht wurde ernst. "Ich weiß ganz genau, was du früher getan hast. Ich weiß, was dir die Leute angetan haben, ich weiß jedes dunkle Detail über deine Vergangenheit! Und wenn du dich weigerst, meine Befehle auszuführen, werden deine ganzen schmutzigen Geheimnisse ans Licht kommen. Und das auf eine sehr ungemütliche Art und Weise!", trällerte er und gab mir den Beutel mit den Kameras. "Ich denke du wirst die richtige Entscheidung treffen. Jetzt geh und bring die Dinger an." Er hielt mir die Tür auf und ich ging hinaus. Es war tatsächlich ein Bunker, anscheinend ganz außerhalb von London. Es war ein regnerischer morgen und ich ging zu einem schwarzen Auto, was vor der Tür parkte. Auf der Motorhaube saß ein Mann, ungefähr 1,85cm, hellbraune Haare, Drei-Tage Bart und blaue Augen. Er rauchte und guckte auf sein Handy, bis er mich bemerkte. "Einsteigen.", sagte er trocken. Ich öffnete die Beifahrertür und stieg ein. Er stieg ebenfalls ein und startete den Motor. "Wer sind sie?", fragte ich und der Mann sah mich an. "Sebastian Moran, Jim's Laufbursche. Bin aber auch professioneller Sniper." Ich grinste. "Was ist so lustig?", fragte er und ich sah ihn an. "Sie scheinen ja richtig begeistert von ihrem Job zu sein. "Naja, wenn Jim mich nicht grade mit Opfern durch die Gegend jagd und mich anbrüllt ist der Job okay." Nun musste auch er grinsen. Es folgte eine lange, aber angenehme Stille. "Ich behalte dich die nächste Zeit im Auge. Wir wollen ja nicht, dass du wieder Mycroft Holmes anrufst und uns verpetzt." "Jim hat es dir erzählt?" "Ich habs gesehen.". Mir ging ein Licht auf. "Du hast mir den Betäubungspfeil in den Nacken geschossen?", fragte ich empört und er grinste. "Wir gesagt, ich bin professioneller Sniper!" Er lachte. Eigentlich war er ganz in Ordnung. "Wie lange fahren wir noch?", fragte ich und guckte aus dem Fenster. "Ne Stunde."

Als wir endlich vor meinem Haus hielten, gab er mir einen Zettel. "Das ist meine Nummer, falls es irgendwie Probleme beim ausführen der Missionen gibt, ruf mich an." Ich nahm den Zettel entgegen und verabschiedete mich. Ich stieg aus und schloss die Tür auf. Es war tatsächlich keiner zuhause. Ich ging die Treppen hoch und öffnete die Tür zu Sherlock's und John's Wohung. In dem Beutel waren ausreichend Kameras, für ein ganzes Haus. Anscheinend musste man sie nur anschalten und irgendwo hinstellen. Ich nahm die erste Kugel und drückte auf den On/Off-Knopf. Sie gab ein leichtes piepen von sich und war, wie es aussah, angeschaltet. Ich überlegte wo ich sie hinstellen sollte. Sherlock war nicht dumm, ich brauchte also ein gutes Versteck. Es war zwar unordentlich, aber trotzdem zu ordentlich um etwas dauerhaft zu verstecken. Da fiel mir der Schädel ins Auge. Ich nahm ein paar Gummihandschuhe, die in der Küche lagen und platzierte die Kamera im Totenschädel. Sie hatte den perfekten Blick über das Gesamte Zimmer. Ich ging weiter in die Küche. Dort legte ich eine auf den Kühlschrank und im Schlafzimmer legte ich eine in den Blumentopf. Nun stand ich also im Badezimmer. Was sollten hier bitte für wichtige Gespräche geführt werden? Da fiel mir ein, dass Jim ja eh ziemlich schwul war, also war es offensichtlich warum ich auch hier eine Kamera platzieren sollte. Ich legte sie auf einen kleinen Schrank, welcher über dem Waschbecken hing. Das wars. Ich nahm dem Beutel und wollte grade raus aus der Wohnung, als ich Stimmen hörte. Es waren nicht irgendwelche Stimmen, nein es waren die von John und Sherlock. Ich bekam Panik. Wenn es doch schon schwer war kleine Kameras zu verstecken, wie sollte ich dann mich, eine 1,73cm große Frau, verstecken? Die Stimmen kamen näher und ich rannte in Sherlock's Schlafzimmer. Ich öffnete den Kleiderschrank und quetschte mich hinein. Ich hörte wie die Männer hereinkamen. "Ich sag es ihnen, mit der Frau stimmt etwas nicht.", sagte Sherlock. "Sherlock, was ist so schlimm an ihr?", fragte John. Redeten die etwa über mich? "Ich habe nicht gesagt, dass sie schlimm ist. Ich habe nur gesagt, dass ich ihr Verhalten auffällig finde. Beim Tatort war sie total Geistesabwesend und ist dann nach draußen gerannt um sich zu übergeben. Dann hat sie es auf den Tod ihres Vaters geschoben. Wenn wir mal ehrlich sind, ist das eine ziemlich langweilige Ausrede. ". Die redeten definitiv über mich. "Sherlock, das kann traumatisierend sein! Deswegen ist sie doch nicht komisch!", John wurde lauter. "Außerdem, warum hast du sie überhaupt gefragt ob sie uns helfen will, wenn du sie doch eh komisch findest?" Das war eine brilliante Frage. "Es war ein Test. Sie hat sofort ja gesagt, das heißt, dass sie gar nicht traumatisiert ist. Wenn es doch so fürchterlich gewesen wäre, hätte sie wohl kaum zugesagt.", sagte Sherlock und John sagte nichts. "Du hast recht.", murmelte John und es herrschte Stille. "Was glaubst du, was wirklich passiert ist?", fragte John. Wieder herrschte Stille. Ich fühlte mich allmählich unwohl. "Ich weiß es nicht. Aber ich werde es herausfinden. Ich werde mich nachher auf die Suche nach Informationen machen.", sagte Sherlock und John gab ein "Mhm" von sich. "Sherlock? John? Könnt ihr mal eben kommen?", rief Mrs. Hudson und die beiden gingen runter. Das war meine Chance. Ich öffnete den Schrank und ging leise aus der Wohnung. Ich ging die Treppen hoch zu meiner Wohnung und öffnete die Tür so leise wie möglich. Anscheinend hatten sie mich nicht bemerkt. Ich schloss die Tür langsam und atmete tief durch. Sherlock war mir auf der Spur und das musste ich verhindern. Mein Handy blinkte auf. "Gut gemacht. Ich wusste sie treffen die richtige Entscheidung. Ich melde mich bei ihnen. JM". Es war also Jim. Ich legte das Handy bei Seite und dachte nach. Sherlock hatte mich verarscht, John auf seine Seite gezogen und will mich jetzt ausspionieren. Ich habe Kameras in ihrer Wohnung angebracht damit Jim sie ausspionieren kann. Wem sollte ich vertrauen? Denen, die nett schienen aber sich nun gegen mich stellten, oder dem Bösen, der mir droht und Aufträge erteilt, der mich aber nicht der Polizei melden würde. "Fuck.", sagte ich. Mir wurde bewusst, in was für einer Scheiß ich mich befand.

Anders (Sherlock Fan Fiction)Where stories live. Discover now