Kapitel 1: Wieso ich?

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Verzweifelt starrte ich auf die Uhr. Noch 12 Minuten und 23 Sekunden, bis ich Feierabend hätte.

Schnell unterschrieb ich noch die letzten Dokumente und räumte dann meinen Arbeitsplatz auf.  Ich arbeitete in einer großen Firma als Software-Entwicklerin, aber mein Chef konnte mich nicht leiden. Als ich grade dabei war, meine Sachen aus der Schreibtischschublade zu nehmen, sah ich meinen Chef welcher direkt auf mich zu kam. Scheiße.

"Guten Abend Miss Rutherford! Wo wollen sie denn hin? Sie sind doch noch lange nicht fertig, oder?", fragte Mein Chef und setzte sein widerliches Lächeln auf.

"Hallo Mr. Paul. Doch in bin fertig, ob sie's glauben oder nicht!", sagte ich und nahm meinen Schlüssel aus der Schublade. Ihm gefiel es offensichtlich nicht, dass ich keine Arbeit mehr hatte.

"Tja, ich habe aber noch einen Stapel Dokumente in meinem Büro liegen der gemacht werden muss...Morgen früh liegen alle Papiere fertig auf meinem Tisch, ansonsten wird das Konsequenzen haben!". Das war das letzte was er sagte, dann ging er.

Ich sah ihm hinterher und wartete bis er hinter aus der Tür verschwand. Womit hatte ich das verdient?

Ich stellte meinen Rucksack auf den Boden und ging in sein Büro, sein dreckiges, muffiges Büro. Wie sehr wollte ich dieses Zimmer in Brand stecken. Ich ging zu dem dunkelbraunen Schreibtisch und sah den Stapel mit Dokumenten. Meine Kinnlade kippte runter. Das waren viel zu viele, die konnte man nicht in einer Nacht machen. 

Ich schmiss die Blätter in die Ecke und stürmte aus dem Büro. Ich nahm meinen Schlüssel und meinen Rucksack und rannte so schnell die Treppen runter, dass ich sie fast runterfiel. Unten angekommen sah ich meinen Chef und rannte auf ihn zu.

"Sie sind unmöglich fertig Miss Rutherford! Gehen sie sofort zurück und-" Ich ließ ihn nicht ausreden, ich nahm mein Wasser und schüttete ich damit voll, dann schmiss ich die Flasche gegen seinen Kopf.

"Ich kündige!", sagte ich in einem bedrohlichen Ton und ging die Straße entlang zu meiner Bushaltestelle.

Nach wenigen Minuten kam mein Bus auch schon und ich stieg ein. Wie konnte alles nur so schlimm sein? Wieso immer Ich? Ich lehnte meinen Kopf an die Fensterscheibe und guckte nach draußen. Ich arbeitete in einem ganz schönen Teil der Stadt, aber mein Haus lag...im Ghetto der Stadt. Ich lebte mit meiner Mutter und ihrem Hund Roxy zusammen.  Es ist nicht so, dass ich mich nicht von ihr trennen konnte, Nein. Ich war froh als ich sie los war. Sie kam nur zu mir, weil ihr Ex Mortimer sie wie das letzte behandelte. Seitdem wohnte sie bei mir.

An meiner Haltestelle stieg ich aus und ging noch 5 Minuten zu Fuß, bis ich letztendlich vor meiner Haustür stand. Ich kramte in meiner Tasche und holte meinen Schlüssel raus. Ich öffnete die Tür und direkt kam Roxy angerannt. Eigentlich ist sie ganz süß, aber Labradoodle waren noch nie so mein Ding.

"Ich bin zu Hause!", rief ich und brachte meine Sachen in mein Zimmer.

"Hallo Schatz, wie war dein Tag?", rief meine Mutter aus dem Wohnzimmer.

Ich ging zu ihr und das erste was ich sah, als ich das Wohnzimmer betrat, war meine Mutter die auf der Couch lag und sich mit Chips vollstopfte. Ich verzog das Gesicht.

"Schlecht, hab gekündigt...", murmelte ich. Ich nahm mir meinen Laptop und setzte mich neben meine Mutter.

"Gut so, dein Chef hat se' nicht mehr alle", sagte meine Mutter.

Ich suchte im Internet nach Jobangeboten und eins gefiel mir sofort: Ein Job in London als Software-Entwicklerin. Die Bezahlung war angemessen und die Firma war echt gut, eine der größten in London. Ich tippte meine Mutter an.

"Mom, guck mal." "London? Ernsthaft? Das ist 2 Stunden von hier entfernt und Sau teuer! Lass es sein Kind, dass ist das dümmste was du machen kannst.", spottete sie. Sie war noch nie eine Hilfe, weder früher noch heute.

"Ich werde da jetzt anrufen!", sagte ich entschlossen und nahm mir das Telefon. Meine Mutter sah mich vorwurfsvoll an und wandte sich dann wieder dem Fernseher zu.

Ich wählte die vorgegebene Nummer und wartete darauf, dass jemand dran ging. Nach kurzem klingeln nahm eine junge Frau ab.

"Ehm Hallo? Ja Hey mein Name ist Tessa Rutherford, ich rufe an wegen des Jobs..." Ich unterhielt mich ungefähr eine halbe Stunde mit der Frau, bis ich auflegte.

Sie hatte mich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen, besser konnte es nicht laufen!

"Ich hab übermorgen ein Vorstellungsgespräch. Je nachdem wie es läuft werde ich wahrscheinlich nach London ziehen...", sagte ich zu meiner Mutter.

Sie beachtete mich nicht. Ich seufzte und machte mich Bettfertig. Ich legte mich in mein Bett und machte mir viele Gedanken über den Job...hoffentlich würde es klappen.



Anders (Sherlock Fan Fiction)Where stories live. Discover now