Kapitel 44

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Ich war schockiert und mein Herz raste, denn ich hatte garnicht erwartet, dass er das sagen würde.
Genau dann als ich darauf antworten wollte sah ich, dass seine Nase blutete.

„Emir deine Nase blutet." sagte ich und griff nach einer Serviette um ihm das Blut wegzuwischen.

„Wieso blutete deine Nase?" fragte ich besorgt.

„Ach alles gut." sagte er so unsicher und ich fühlte, dass er log.

„Ich komme gleich wieder." sagte er und stand auf. Ich sah ihm hinterher und dann verließ er den Saal. Er hatte irgendwas. Aber was?

„Shirin dein Bruder ist echt nervig manchmal." sagte Semiha die gerade zurückgekommen war. Du auch nicht nur manchmal liebe Schwägerin.

„Hahahaha deiner auch." lachte ich.

„Also ich finde deinen Bruder voll cool." sagte Leyla. Sie meinte Kerem.

„Ich bin mir sicher er findet dich auch ganz cool." sagte ich und zwinkerte ihr zu. Über meine Brüder zu reden machte mich nachdenklich. Ich hatte sie ne gefühlte Ewigkeit nicht mehr gesehen und sehr vermisst.

Ich entschied mich dazu meiner Mutter zu schreiben, dass sie zum Essen vorbei kommen sollten. Meine Familie und Emir's Familie. Das würde schön werden.

Ich fühlte mich glücklich nachdem Emir mir gesagt hatte, dass er mich Liebt. Obwohl so viele Fragen offen waren konnte ich nur daran denken und an nichts weiter.

Genau in dem Moment ertönte die Musik laut in meinen Ohren.
Braut und Bräutigam waren anscheinend angekommen. Fast alle standen auf und warteten vor dem Saal auf das Brautpaar. Ich blieb lieber sitzen und hielt Ausschau nach Emir, der irgendwie nicht mehr kommen wollte.

Das Brautpaar betrat den Saal und alle Tanzten. Es ließ mich an meine Hochzeit mit Emir erinnern.
Wir beide waren so erschöpft und genervt von allem und jedem nur irgendwie von uns Gegenseitig nicht mehr so, da wir eine ruhige Stunde bevor wir zum Saal gekommen waren für uns beide hatten.
Wir wollten die Hochzeit schnell hinter uns bringen um uns endlich auszuruhen aber es fühlte sich so an als würde die Zeit nicht vergehen. Wir tanzten und tanzten und tanzten. Jedesmal wenn wir uns hinsetzen wollten hielten uns alle auf. Irgendwann wurde es Emir zu viel er griff nach meiner Hand und ging an allen vorbei hahahaha. In dem Moment war ich ihm so Dankbar wie noch nie. Als wir sassen zog ich meine hohen Schuhe aus und griff nach meinen Sneakern. Emir fand, dass ich mich lächerlich machte und wir stritten bis es irgendwie lustig wurde und wir anfingen zu lachen.

„Unser erster gemeinsamer glücklicher Moment."

waren Emir's Worte nachdem wir gemeinsam gelacht hatten. Danach gab es nicht viele schönen Momente aber genug um ihn zu Lieben gelernt zu haben. Und obwohl ich es vor der Hochzeit des Sohnes eines guten Freundes der Familie noch als Fehler sah. War es jetzt anders. Dennoch war ich auf einer Seite überzeugt davon, dass immer noch eine Trennung das beste für uns beide wäre. Denn mein Gefühl sagte mir immer wieder wir würden einander zu oft nicht gut tun.

Als ich eine Hand an meiner spürte erwachte ich aus meinen Gedanken. Ich blickte in Emir's lächelndes Gesicht und er zog mich hoch. Anscheinend wollte er tanzen. Er zog mich auf die Tanzfläche und fing an wie ein irrer zu tanzen. Eins war mir klar seit unserem Hochzeitstag. Emir war der schlechteste Tänzer den ich kannte. Ich musste lachen, als er sich wie ein verrückter bewegte und es tanzen nannte.
Ich genoss den schönen Moment mit Emir und ließ es uns nicht kaputt machen.

Irgendwann aber bemerkte ich wie Emir hin und her schwankte und sich am Kopf festhielt und ein paar mal drauf haute. Dann blutete seine Nase wieder. Ich zog ihn mit mir weg nach draussen, wo es ruhiger war.

Draussen hatte ich kein Tuch für das Blut, was aus seiner Nase kam also riss ich von meinem Ärmel den überschüssigen Deko stoff ab und wischte damit sein Blut weg. Als ich das tat haute er sich nochmal gegen den Kopf.

„Emir was ist los?" fragte ich.

„N-nichts. Ich hab nur so starke Kopfschmerzen." sagte er.

„Komm wir fahren nachhause oder zu einem Arzt oder ins Krankenhaus." sagte ich.

„Mir geht es schon gut Shirin. Ich brauchte nur etwas frische Luft." sagte er.

„Hör doch auf zu lügen. Dir geht es überhaupt nicht gut." sagte ich.

„Mir geht es gut." sagte er.

„Nein. Wir fahren jetzt erstmal ins Krankenhaus." sagte ich.

„Mir geht es gut!" schrie er wütend. Dann schüttelte er den Kopf.

„Tut mir leid. Ich wollte nicht schreien." sagte er und drehte sich beschämt um.

„Ist schon ok." sagte ich und senkte den Kopf. Er hob mein Kinn hoch.

„Ehrlich. Mir geht es gut. Wenn was ist sag ich dir bescheid." sagte er sanft. 

„Versprochen?" fragte ich. Er schluckte einmal.

„J-ja versprochen." sagte er und lächelte schwach. Ich lächelte dann auch schwach und unsicher. Mein Gefühl sagte mir die ganze Zeit, dass er nicht die Wahrheit sagte.

„Emir lass uns nachhause gehen." sagte ich.

„Wieso die Hochzeit hat erst jetzt angefangen." sagte er.

„Ich hab irgendwie keine Lust und Kraft. Bitte." sagte ich.

„Na schön. Warte du hier ich hole unsere Sachen und sag den anderen bescheid." sagte er. Ich nickte und ging schonmal zu meinem Auto.

„Ich dachte gestern schon du kannst nicht besser in dem Kleid aussehen aber jetzt.. wow." hörte ich die stimme des Typens vom Kleiderladens sagen. Dann drehte ich mich um und er stand da in einem Anzug.

„Siehst auch nicht schlecht aus." sagte ich aus Höflichkeit.

„Danke." sagte er.

„Was machst du denn hier?" fragte ich.

„Mein Cousin ist der Bräutigam." sagte er.

„Ah okey." sagte ich.

„Ja. Wohin gehst du? Etwa schon nachhause?" fragte er.

„Ja. Meinem Mann geht es nicht so gut." sagte ich und er schaute etwas schockiert. Ich hätte ihm schon früher sagen sollen, dass ich verheiratet bin.

„Du bist verheiratet?" fragte er.

„Ja." sagte Emir der gerade gekommen war.

„Mit mir." fügte er hinzu und legte seinen Arm um meine Taille.

„Achso. Ehm. Dann gehe ich mal. Auf wiedersehen." sagte er und kratzte sich am Hinterkopf.

„Wer war das?!" fragte Emir angespannt.

„Niemand." antwortete ich.

„Wie niemand?" fragte er wütend.

„Beruhige dich. Ich kenne nichtmal seinen Namen. Ich hab einfach gestern im Laden seiner Schwester dieses Kleid gekauft und er war auch da." sagte ich und stieg ohne weiteres ins Auto nachdem ich ihm die Auto Schlüssel wegnahm. Er stieg auch ein.

„Fährst du nicht mit deinem?" fragte ich.

„Bin mit nem Mädel hergefahren. Keine sorge kenne ihren Namen nichtmal. Hab die zufällig gestern mal auf der Strasse getroffen." sagte er.

„Boah Emir manchmal bist du so kindisch." sagte ich.

„Bin ich das? Wer ist einfach von Zuhause abgehauen?" fragte er.

„Nachdem du förmlich ausgezogen bist.. ja ich." sagte ich und fuhr los.

Dann war es nur noch still.

SOOO zum abschluss des Tages noch ein zweites Kapitel

ich hoffe es hat euch gefallen❤️

Zwangsheirat: Verliebt in meinen Ehemann?Where stories live. Discover now