Kapitel 8

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Ich traute meinen Augen nicht....

Ich wollte aufstehen aber ich konnte nicht. Es war so als wäre ich festgebunden.

„Bleib liegen." sagte sie.
Uff wie ich ihre Stimme vermisst hatte.
Mir kullerten sofort Tränen die Wange runter.
Ich versuchte zu reden aber es war so als hätte ich meine Stimme verloren.
„Liebes. Es tut mir so leid. Ich weiß du hast so viele Fragen aber ich hab keine Zeit ich muss hier weg sein bevor die anderen hier sind. Du musst nur wissen, dass ich immer auf euch aufgepasst hab auch wenn ihr es nicht gemerkt habt. Ich liebe dich. Ich liebe euch. Hör zu Shirin jetzt bist du alt genug und ich kann nur dir vertrauen. Ich werde morgen um 16 uhr im Park in dem ich früher immer mit dir war auf dich warten. Komm nicht zu spät ich kann nicht lange bleiben ich werde maximal bis 16:30 uhr auf dich warten. Erzähl es niemandem komm bitte allein. Ich muss jetzt gehen." sagte sie und verschwand aus der Tür.
Noch bevor ich was sagen konnte. Sie hat mir so gefehlt.
Ihre Stimme ihre Augen ihre Fürsorge das hat mir alles so gefehlt.

Erst als ich sah wie jemand die Tür öffnete die ich seitdem sie gegangen war anstarrte realisierte ich wo ich gerade bin und was passiert war.
Meine Mutter kam durch die Tür direkt darauf mein Vater meine Brüder und natürlich auch meine Schwiegereltern meine Schwägerinnen und mein Verlobter 😒.
Meine Mutter setzte sich direkt an den Rand des Bettes.

„Shirin. Ich hab mir solche sorgen gemacht. Mein Schatz. Geht es dir gut?" fragte sie mich und man hörte die Besorgnis ganz gut raus.
„Anne mir geht es gut." lügte ich sie an. Mir geht es nämlich überhaupt nicht gut.

Nachdem alle lauter wurden und meine Kopfschmerzen stärker kam die Ärztin und rettete mich vor noch mehr Besorgnis der anderen und Fragen.

„Hallo Shirin. Ich bin Dr. Schmidt. Also dein Zusammenbruch lag wohl an zu viel Stress und das war wohl zu viel für dich. Am besten bleibst du vorerst bis morgen hier und ruhst dich etwas aus. Das heisst also für deine Familie, dass sie leider gehen müssen." sagte der Arzt lächelte mich an und ging auch schon wieder.
Ich war froh als er sagte, dass alle gehen sollten.

Nachdem alle sich verabschiedet hatten gingen sie und ich war noch nie so froh alleine zu sein.
Ich nahm mein Handy in die Hand und sah 46 verpasste Anrufe von 'Zemra jeme❤️(Mein Herz'. Ich löschte direkt seine Nummer und blockierte ihn auf allen anderen sozialen Medien.
Ich weiß nicht wieso aber ich musste, dass erste mal nicht weinen.
Als wären meine Tränen ausgetrocknet.
Ich stand auf und ging auf den Balkon.
Ich atmete ein paar mal tief ein und aus.
Anschließend ging ich wieder rein und erschreckte kurz auf. Ich legte meine Hand auf meine Brust und atmete aus, als ich Emir da sah.

Er schaute mich von oben bis unten an und fing an zu grinsen. Ich verstand nicht wieso bis ich merkte was ich anhatte. Diese Krankenhaus Kleider. Ich schämte mich leicht aber ignorierte es und setzte mich wieder auf das Bett.

„Was tust du hier?" fragte ich ihn neugierig.
Er seufzte.
„Ich hab dir deine Klamotten aus dem Auto geholt." antwortete er.
„Ok dann kannst du ja auch wieder gehen?" sagte ich und hob dabei eine Augenbraue hoch.
Er seufzte wieder.
„Wenn ich könnte würde ich es tun. Aber meine Eltern bestanden darauf hier zu bleiben und auf dich aufzupassen." sagte er und verdrehte dabei die Augen.
„Geh doch einfach und sag denen, dass du hier warst denn wie es aussieht haben wir beide kein bock aufeinander." gab ich genervt von mir.
„Hmm meine Eltern kennen mich leider zu gut, weil sie wussten, dass ich gehen würde haben sie gesagt, dass sie jede Stunde einmal Videochatten wollen um sicherzugehen, dass ich auch bei dir bin. Tut mir leid wenn du kein bock auf mich hast aber ich hab wohl keine andere Wahl. Ich wär jetzt auch lieber mit meinen Freunden in ner Shishabar oder im Club. Stattdessen sitze ich am Freitag Abend bei dir im Krankenhaus und muss auf das kleine Mädchen aufpassen." sagte er kalt und verdrehte die Augen.
„Awww. Ist der kleine Junge etwa angepisst? Will der kleine junge seinen Schnuller? Hör zu mein kleiner junge ich frag mal die Krankenschwester ob sie mir einen aus der Kinder Etage bringen kann." gab ich frech von mir und grinste ihn dabei an.
Ich wollte mir gerade eine Jogginghose und ein T shirt aus der Tasche nehmen als er mich gegen die Wand drückte.
Eine Hand war ander Wand und mit der anderen Hand hob er mein Kinn, weil ich vor Scham zu Boden geschaut hatte. Mir war das einfach zu unangenehm und er war mir einfach viel zu nah. Er schaute mir in die Augen und ich schaute ihm in die Augen.
Er zog langsam seine Augenbrauen zusammen.
„Hör zu Mädchen. Hab keine große fresse gegenüber mir. Ich kann nix dafür wenn dein Freundchen dich betrogen hat. Der wollte dich doch eh nur ins Bett kriegen was er sicher auch öfter geschafft hat. Ich glaube sogar er ist nicht der einzige der viele Frauen im Bett hatte du hattest bestimmt auch viele Männer i..." weiter konnte er nicht reden den ich gab ihm eine Lasche.
Dann schlug ich ihm auf die Brust.
„Du Mistkerl! Wie kannst du mich indirekt Schlampe nennen?! Komm wenn du die Eier dazu hast dann sag sag direkt ich bin in deinen Augen eine Schlampe! Aber eins will ich klar stellen! Wieso bin ich gleich eine Schlampe wenn ich einen Mann liebte? Augen nur für diesen Mann hatte mir nur mit ihm eine Zukunft vorstellen konnte und nur ihn haben wollte? Damit beleidigst du alle Frauen als Schlampen sogar deine Mutter! Komm mal wieder auf dein Leben Klar! Urteile über niemanden den du nicht kennst! Erzähl nichts was nicht stimmt! Du kennst sowas wie Liebe nicht! Du nennst mich Schlampe aber pack dir erst an die eigene Nase! Denkst du ich weiss nicht, dass deine Eltern dich Zwangsverheiratet haben, weil du jeden Abend mit ner anderen Frau nachhause gekommen bist? Ich bin nicht dumm. Denkst du ich informiere mich nicht über meinen leider Gottes zukünftigen Ehemann?! Aber hey wenn du das machst ist es vollkommen oke. Ich bin eine unberührte Frau und werde von so einem Arschloch wie dir als Schlampe bezeichnet, weil ich Lieben kann. Bedenk bitte nochmal wer von uns beiden die Schlampe ist!" schrie ich ihn wütend an.
Er packte mein Handgelenk und drückte es fest.
Sein Kiefer spannte sich an und seine Augenbrauen zog er zusammen.
Dann ließ er mich los und ging.
Ich hoffe er hat daraus gelernt!

Ich nahm die Tasche mit den Klamotten und ging ins Bad.
Dort zog ich mich um und blickte in den Spiegel.
Ich stützte mich am Rand des Waschbeckens.
Ich dachte an das was er gesagt hatte, dass ich eine Schlampe sei.
Es hat mich irgendwie verletzt.
Ich fing an zu weinen.
Auf einmal kam alles wieder hoch.
Zwangsheirat .
Ich würde betrogen.
Mein Verlobter ist ein Arschloch.
Mein Bruder hat mich verraten.
Meinem Vater ist egal wie es mir dabei geht.
Meine Mutter denkt sie sei schuld an allem.
Mein Kleiner Bruder hat Angst, dass er sowie ich endet.
Sie ist einfach hier aufgetaucht nach 10 Jahren spurlosem verschwinden.
Ich wurde als Schlampe bezeichnet, weil ich den falschen geliebt hab.
Wieso passiert mir all das?
Wieso nennt er mich Schlampe?
Wegen ihm kommt mir alles wieder hoch.
Ich verstehe nicht wieso mich das verletzt hat. Seine Worte könne mir doch egal sein.
Es liegt aber vielleicht daran, dass ich vor ein paar Stunden das Gefühl hatte ich wäre nach der Hochzeit vielleicht doch in guten Händen aber dann diese Hasserfüllten blicke als ich das Kleid anhatte. Dieses Kühle und Ignorante art als er gerade da saß und dann diese verletzenden Worte. Wieso sagt er sowas wenn er mich garnicht kennt?

Ich ging aus dem Bad und mir wurde wieder Schwindelig.
Meine Beine spürte ich wieder nicht.
Alles drehte sich dann wurde wieder alles Schwarz und das letzte was ich spürte bevor ich komplett weg war, waren zwei Starke Arme die mich festhielten.

Zwangsheirat: Verliebt in meinen Ehemann?Där berättelser lever. Upptäck nu