Kai Havertz

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für @fc13girl

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„Ich bin noch sehr jung, meine Freundin ebenfalls. Momentan könnte ich es mir überhaupt nicht vorstellen so eine große Verantwortung zu übernehmen. Aber in ein paar Jahren kann ich es mir auf jedenfall vorstellen!" Immer wieder laß ich diese Aussage von Kai in seinem letzten Interview durch. Warum ich das machte? Weil genau das eingetreten war, was er sich im Moment auf keinen Fall vorstellen konnte: Vater zu werden.
Mit feuchten Augen strich ich über meinen Bauch und betrachtete das kleine Ultraschallbild vor mir auf dem Tisch. Nachdem ich mich in den letzten Tage immer wieder übergeben musste, hatte mich Kai heute zum Arzt geschickt und dabei kam heraus, das ich weder einen Infekt noch sonst was schlimmes hatte. Ich war im 3 Woche schwanger und konnte mein Glück kaum fassen, bis ich schließlich an Kais Interview denken musste.
"Schatz bin wieder zu Hause", hörte ich kurz darauf Kai aus dem Flur und schon stand er noch mit Jacke und Schuhen bekleidet in unserem Wohnzimmer. Schnell ließ ich das Bild in meiner Pullovertasche verschwinden. "Wie war es beim Arzt?", fragte er sofort und kam zu mir. Er gab mir zunächst einen Begrüßungskuss und ließ sich anschließend neben mich aufs Sofa fallen. Ich seufzte leise. Nun war es Zeit ihm die Wahrheit zusagen. Er sah mich besorgt an, während er nach meiner Hand griff und diese leicht drückte. "Ich habe weder einen Infekt noch bin ich sonst krank..", fing ich an. "Zum Glück ich habe mir wirklich Sorgen gemacht. Aber warum hast du dich dann ständig übergeben?", hakte er nach und drückte mir einen Kuss auf die Schläfe. "Kai...", ich griff in meine Pullovertasche während er mich erwartungsvoll ansah, "der Doktor hat einen Ultraschall gemacht und...ich bin schwanger." Mit einen etwas bangenden Blick sah ich zu Kai, von welchem die Augen sich weiteten. "Du bist was?", fragte er plötzlich, ließ meine Hand los und sprang auf. „Hannah du weißt ganz genau, dass das das letzte ist was ich jetzt gebrauchen kann", meinte er aufgebracht und fuhr sich durch die Haare, „wir sind noch viel zu jung. Ich kann jetzt nicht Vater werden!" Mittlerweile standen mir die Tränen in den Augen. Ich war sprachlos, denn ich hatte mit jeder Reaktion gerechnet aber nicht mit so einer. „Kai..ich weiß das wird nicht einfach und wir haben uns das anderes vorgestellt", versuchte ich ihn zu beruhigen. Ich stand auf und wollte wieder nach seiner Hand greifen. „Lass es Hannah", zischte er und trat einen Schritt zurück, „ich bin an einem Punkt in der Karriere, wo ich selbst nicht mal weiß, wie es weiter geht. Das weißt du doch!" Mit großen Augen sah ich ihn an. So langsam ging mir sein egoistischen Aussagen richtig auf die Nerven und Wut kroch in mir hoch. Normalerweise dachte er eigentlich immer zuerst an alle anderen bevor er an sich dachte, deshalb verletzten mich seine Aussagen sehr. „Kai..ich hätte mir auch gewünscht es wäre erst später passiert aber jetzt kann man auch nichts mehr dran ändern", versuchte ich ruhig zu bleiben. Er schüttelte nur schaubend den Kopf und verließ das Wohnzimmer. Kurz darauf hörte ich ihn die Haustür zuknallen. Noch immer stand ich stockstarr mitten im Wohnzimmer und blickte zur Tür, wodurch Kai gerade verschwunden war. Es begannen sich Tränen den Weg über meine Wangen zu banen und total fertig mit den Nerven ließ ich mich aufs Sofa fallen. Noch im selben Moment klingelte mein Handy und Kathi, meine beste Freindin und gleichzeitig die Freundin von Kais besten Kollegen Julian, erschien auf meinem Display. Noch immer tränenüberströmt nahm ich den Anruf an. „Hellooo Hannah. Wollt mal wieder deine Stimme hören wie gehts dir?", trällerte sie fröhlich ins Handy. „Hannah bist di da alles ok?", fragte sie mich als ich nicht sofort antwortete. „Ja", log ich. „Weinst du? Maus ixh setze mich jetzt ins Auto und bin so schnell es geht bei dir", kam er sofort von ihr und bevor ich etwas erwidern konnte, hatte sie schon aufgelegt.
Rund 45min später klingelte es an der Haustür. Mittlerweile hatte ich mich wieder so halbwegs beruhigt. Als Kathi schließlich vor mir stand, zog sie mich sofort in eine feste Umarmung, bevor sie mich dann ins Wohnzimmer dirigierte.
Ich erzählte ich das Geschehene und musste immer wieder durch Tränenausbrüche stoppen. „Sag mal hat der sie noch alle?", rief Kathi schließlich richtig angepisst, als ich meine Erzählungen beendet hatte. Sie zog mich fest in ihre Arme. „Aber ich freue mich so für dich. Du wirst eine tolle Mutter. Aber Kai dem werde ich was husten", meinte sie. „Kathi vielleicht bin ich ja doch schuld. Ich mein, er hat oft genug gesagt er will jetzt noch kein Kind", teilte ich ihr meine Gedanken mit. „Hannah du bist nicht schuld. Daran hat er wohl genau so viel Anteil wie du. Außerdem ist sowas auch manchmal nicht planbar", beruhigte sie mich. „Aber was soll ich denn jetzt machen ohne Kai?", fragte ich sie unter Tränen und sie blieb erstmal still. „Ihr solltet nochmal miteinander reden. Wir kennen Kai er war einfach nur geschockt und das regelt sich bestimmt wieder", redete sie mir gut zu. Da war ich mir aber selbst nicht ganz so sicher.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war die Bettseite neben mir unberührt. Kathi war über Nacht noch geblieben und schlief vermutlich noch im Gästezimmer. Die leere Betthälfte ließ mich bitter an die Geschehnisse von gestern erinnern. Kurz strich ich über meinen Bauch, bevor ich schließlich niedergeschlagen aufstand und in die Küche gingn um Frühstück vorzubereiten. Obwohl mir gar nicht nach Essen war, machte ich für Kathi und mich Pancakes. Sie kam kurz darauf auch in die Küche und erkundigte sich sofort um mein Wohlbefinden. Ich zuckte als Antwort nur mit den Schultern. "Ich hab noch mit Jule telefoniert. Er wird mal mit Kai sprechen, er kann sich das alles auch nicht erklären", meinte sie und setzte sich an den Tisch. Ich lächelte sie dankend an. Kurz bevor ich schließlich das erste Stück Pancake in den Mund schob, überkam mich meine morgendliche Übelkeit und ich rannte ins Klo. Nachdem ich diese halbwegs überwunden hatte, kehrte ich mit Kathi, welche mir nachgerannt war, zurück zum Frühstück.
Noch am selben Tag schlug Kathi vor, für ein paar Tage mit nach Dortmund zu kommen, denn sie meinte ein kleiner Tapetenwechsel würde mir mehr als gut tun. Nur zögerlich nahm ich das Angebot an und saß nun gemeinsam mit meiner besten Freundin und ihrem Freund auf deren Terasse und genoß die Frühlingssonne. "Kai hat mir übrigends gemeldet und gesagt er ist bei seiner Schwester", informierte Julian mich und ich nickte leicht. Bei mir hat er sich bis jetzt noch nicht wieder gemeldet, was mich wirklich fertig machte. Schließlich kannten wir uns bereits seit rund 3 Jahren und waren seit knapp 2 Jahren ein Paar.
Spät abends, als ich schon bei Jule und Kathi im Gästebett lag, leuchtete schließlich eine Nachricht von Kai auf:

Hannah, wir müssen reden! Kommst du morgen nach Hause?

Einerseits freute ich mich, dass er sich gemeldet hatte, andererseits wusste ich nicht wirklich, was ich von dieser recht kalt wirkenden Nachricht halten sollte. Klang schon verdammt danach als wolle er alles beenden. Nur der Gedanke daran ließ mich erschaudern.

Mit zitternden Fingern sperrte ich am darauffolgenden Tag die Tür zu unserer Wohnung in Leverkusen auf. Als ich eintrat war alles dunkel, weshalb ich erstmal den Lichtschalter drückte und sofort einige Rosenblätter am Boden entdeckte. Etwas verwirrt, entledigte ich mich meiner Schuhe und Jacke und stellte meine Tasche beiseite. Anschließend folgte ich den Rosenblättern, welche zum Wohnzimmer führten. Als ich in dieses trat, stand dort Kai in mitten von Kerzen und Teelichtern. "Kai..was", fing ich an, doch ich wurde von ihm unterbrochen. "Schatz", flüsterte er, kam zu mir und zog mich an der Hand den vielen Kerzen, "ich kann mir denken du bist jetzt etwas verwirrt. Aber ich musste mir nach gestern etwas ganz besonderes einfallen lassen. Ich möchte mich bei dir entschuldigen. Ich weiß, damit ist nicht alles wieder gut. Ich habe mich so egoistisch und wie der größte Idiot verhalten. Es tut mir so unendlich leid. Als ich gestern alleine bei meiner Schwester saß, wurden mir die Augen geöffnet. Ich kann so stolz sein dich an meiner Seite zu haben und das bin ich auch. Das was ich gestern gesagt habe, war das dümmste was ich jemals von mir gegeben habe. Ich hab nicht erkannt was für ein unbeschreibliches Glück wir bald erfahren werden. Hannah ich liebe dich und ich liebe euch. Ihr seid das wichtigste für mich, ihr seid das was ich brauche, das was mich stärker macht. Egal wie meine Karriere weiterverläuft ich möchte der beste Papa für das Baby werden und ich hoffe ich kann für dich der beste Ehemann werden. Denn ich möchte dich nämlich fragen ob du mich heiraten und meine Frau werden willst?" Während der letzten Worte war er vor mir auf die Knie gegangen. Mit Tränen in den Augen und total geflasht von seinen Worten, brachte ich keinen Ton heraus. Ich blickte in seine erwartungsvollen Augen und nickte schließlich stumm. In seinem Gesicht breitete sich ein Strahlen aus, er steckte mir den schönsten Verlobungsring an den Ringfinger und zog mich anschließend fest an sich. Nun konnte ich mich nichte mehr zurückhalten und ließ meinen Tränen freien lauf. Als wir uns leicht lösten, legte er sanft seine Lippen auf meine und eine seiner Hände legten sich auf meinen Bauch. Wohin Kais Karriere uns auch führen würde, wir werden zusammenhalten, als Familie.

Wieder mal ein Oneshot! Ich hoffe ich habe deine Vorstellungen weitestgehend erfüllt.🥰
Wie gefällt euch der Oneshot?

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⏰ Last updated: Apr 13, 2020 ⏰

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