Jan-Fiete Arp

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für @footballff

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„Arp-Wechsel zum FC Bayern so gut wie fix" stand auf der Zeitung, die vor mir auf dem Tisch lag. Das konnte einfach nicht wahr sein. Seit mehreren Monaten wird um einen Wechsel spekuliert. Jedesmal wenn ich ihn darauf angesprochen hatte, hatte er abgeblockt und vom Thema abgelenkt. Und jetzt soll alles fix sein? Leichte Wut kroch in mir hoch. Wir kannten uns jetzt schon seit wir klein waren, seit 3 Jahren waren wir ein Paar und jetzt wollte er nach München ohne mit mir vorher gesprochen zu haben? Ich wollte und konnte es einfach nicht fassen. Etwas ungläubig saß ich auf dem Stuhl in der Küche, als ich den Schlüssel an der Haustür hörte. Das musste dann Fiete sein, welcher vom Training zurückkehrte. „Schatz bin wieder da!", hörte ich ihm aus dem Flur und kurz darauf stand er in der Küche. „Hey alles gut?", fragte er fröhlich und schlang von hinten seine Arme um mich. Er drückte mir sanft einen Kuss auf die Wange. Als ich jedoch nicht reagierte, sah er mich etwas fragend an. „Was ist los?", fragte er besorgt. Das war gerade nicht sein ernst?! Er konnte wenigstens zu seinem Wechsel stehen. Als ich zum wiederholten Mal nicht anwortete, fiel sein Blick auf die Zeitung, welche auf dem Tisch lag. Dann wanderte sein Blick wieder zurück zu mir und er griff nach meiner Hand. „Baby, ich kann dir das erklären..", fing er an. „Weisst du was? Ich will diese Erklärung gar nicht hören", meinte ich wütend und entriss ihm meine Hand. „Schnell lief ich ins Schlafzimmer packte das nötigste ein und griff dann nach meinem Autoschlüssel. „Wo willst du hin? Bitte lass es mich dir wenigstens erklären", bat mich Fiete doch ich schüttelte den Kopf. Seine Erklärung konnte er sich wirklich sparen. „Bitte Schatz", bettelte er, doch ich verließ ohne ein Wort unsere Wohnung.

Nichts wie weg. Ich lief zu meinem Auto und musste mich bevor ich den Motor startete erstmal kurz beruhigen. Wir, Fiete und ich, waren mehr als glücklich hier und jetzt will er plötzlich nach München. Noch immer total durch den Wind fuhr ich das Auto aus der Garage und steuerte mein Elternhaus an.
Als ich gerade verzweifelt den Haustürschlüssel in meiner Handtasche suchte, wurde plötzlich die Tür aufgerissen und mein Bruder Luca stand vor mir. Was machte er den hier? Sollte er nicht in Freiburg sein? „Omg Sophie was ist passiert?", fragte er total bersorgt und zog mich zu sich. Immer noch total durch den Wind vergrub ich meine Gesicht an seiner Brust und ließ meinen Tränen freien lauf. „Komm wir gehen nochmal rein",flüsterte er und strich mir sanft über den Rücken. Wieder im Haus, hörte ich schon meine Mutter in den Hausflur kommen. „Sophie was machst du den hier?", fragte sie überrascht, als ich mich von Luca kurz löste und sie ansah, entglitt ihr ihr Lächeln. „Um Gottes Willen Sophie Schatz was ist passiert?", fragte sich aufgebracht und kam sofort zu mir gerannt und zog mich in eine mütterliche Umarmung. „Wollen wir uns ins Wohnzimmer setzen, dann kannst du uns alles erklären", schlug Luca vor und ich nickte.
Als wir nun zu dritt auf dem Sofa saßen wurde ich von beiden Seiten fragend angeschaut. Die Tränen hatten nachgelassen und Luca hatte mir eine Packung Taschentücher gereicht mit welcher ich nun nervös herumspielte. „Sophie?", fragte Luca und legte eine Hand auf mein Bein. „Es war eigentlich alles ok, bis ich vorhin die Zeitung vor mir liegen hatte. Fiete wird wechseln und dass nach München. Ich schaff dass nicht: erst wechselst du nach Freiburg und jetzt er nach München", erklärte ich ihnen und begann wieder zu weinen. Meine Mutter legte einen Arm um mich und ich legte meinen Kopf auf ihre Schulter. „Wie blöd ist Fiete überhaupt? Ich habs ihm tausendmal gesagt, wenn er dich verletzt dann bekommt er richtig Ärger mit mir", meinte nun Luca wütend. Eigentlich waren die beiden beste Kumpels, doch bei diesem Thema verstand mein Bruder gar keinen Spaß mehr. „Den werd ich mir mal schön vorknöpfen", meinte er weiter und stand auf. „Luca setz dich hin. Das bringt doch keinen was!", wies ihn unsere Mutter zurecht. „Aber er kann nicht einfach mit den Gefühlen meiner Schwester spielen. Ich habe ihn gewarnt", erwiderte er, doch unsere Mutter sah ihn streng an und er ließ sich seufzend wieder aufs Sofa fallen.

Oneshot Buch - FußballWhere stories live. Discover now