Kapitel 11.2 - Hide Away

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  Es hatte nicht allzu lange gedauert, bis Ethan und ich wieder im Arbeitszimmer standen, allerdings hatte sich die Stimmung um Haus nicht geändert. Emily war wieder am Telefonieren, mein Vater lief vor dem Kamin auf und ab und Frank sah sich die Fotos an.

  Als wir eintraten, sah er kurz auf.

  »Dann können wir jetzt ja die Lösung präsentieren.«

  Ich setzte mich in den freien Clubsessel und ahnte schon, was mich nun erwarten würde.

  »Und die wäre?«, fragte ich vorsichtig und kannte doch die Antwort schon.

  »Es ist vorbei. Ethan wird dir diesen Fehler nicht verzeihen.« Franks Stimme hallte in meinen Ohren nach.

  Das war es gewesen, das Ende von Ethan und Juls? So einfach?

  Ich hatte es gewusst, ich kam nicht heil aus dieser Geschichte raus. Ich war die Böse und diese Fotos kamen Frank nur recht.

  »Nein«, Ethan klang so bestimmend, dass ich zusammenfuhr. »wir werden wegen so einer Kleinigkeit nicht das Handtuch werfen.«

  »Doch, Ethan. Noch so einen Skandal wie bei Mag können wir nicht brauchen.«

  »Hier geht es um etwas vollkommen anderes.« Ethan hatte sich schlagartig versteift. Lag es an ihrem Namen?

  »Ihr seid jung, da ist es normal, dass sich Paare trennen.«

  »Ich habe nein gesagt. Juls und ich stehen über diesen Dingen, wir brauchen keine weiteren Reporter, die zeigen wir glücklich wird sind. Wir schaffen diesen Fehler selbst aus der Welt.« Ich blickte ihn nur überrascht an. »Ich habe Juls versprochen, dass sie am Ende nicht die Rolle der Bösen bekommt.«

  Ah, daher wehte der Wind, es ging nicht um uns, wie mein kleines Hirn es sich vielleicht gerade zusammengereimt hatte, sich es eine Millisekunde zu sehr gewünscht hatte, nein. Er wollte sein Versprechen halten. Wir waren Freunde und Freunde hielten ihre Versprechen. Nicht mehr und nicht weniger.

  »Junge, das hast du nicht...«

  »Frank, ich habe hier schon die ersten Meldungen, die Teens stehen klar zu Julianne und Ethan. Sie glauben, Ethan kann ihr verzeihen«, unterbrach Emily ihn und zwinkerte mir kurz zu. »Ethan sollte ihr verzeihen, sie darf sich dann aber kein weiters mal mehr von Dean überrumpeln lassen.«

  Emily war einfach großartig. Sie war meine persönliche Rettung, neben Ethan. Sie standen zu mir. Ethan entspannte sich leicht, wissend, dass er Emily nicht überzeugen musste. Es war seltsam. Wir hätten frei sein können. Diese Freiheit über die wir so oft gesprochen hatten. Natürlich hätte sie Opfer gefordert, ich wäre vielleicht nicht so gut aus der Sache rausgekommen und dennoch saßen wir hier und kämpften für etwas, was wir beide zuerst gar nicht wollten. Ethan kämpfte für etwas, von dem ich sicher war das er es gar nicht wollte. Er hatte nach Mag gesucht. Wie sollte er so seine wohl große Liebe zurückgewinnen, wenn er vorspielte mit mir eine Beziehung zu führen? Die Gedanken in meinem Kopf überschlugen sich. Warum tat Ethan all das? Und ich konnte es ihn nicht mal fragen. Nicht so direkt, wie ich gerne gewollt hätte.

  »Noch so ein Fehler und ihr könnt zusehen, wie ihr da wieder rauskommt.« Frank hatte sich erhoben und verließ das Arbeitszimmer, mein Vater folgte ihm. Hatten wir ihn gerade wirklich überzeugt? Ich war mir nicht sicher.

  »Ihr bekommt das schon hin, bleibt einfach ihr selbst. Ihr macht bisher einen echt guten Job.« Emily schenkte uns ein Lächeln ehe sie sich wieder ihrem Telefon zuwendete.

  »Sieht so aus, als hättest du mich also noch ein klein wenig länger an der Backe.« Ethan grinste verschmitzt.

  »Sieht so aus.« Ich hingegen wusste immer noch nicht, was ich wirklich dazu sagen sollte. Sollte ich mich wirklich freuen.

lies have their own truth - Band 1 der Ethan und Juls ReiheWhere stories live. Discover now