Kapitel 5.2 - Ghost

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   »Hey, alles gut? Mein Vater hat mich aufgehalten.« Ethan sah mich entschuldigend an. Ihm war bereits bewusst, dass Dean mich abgefangen hatte, wahrscheinlich hatte er ihn gerade gehen gesehen.

   »Alles gut. Ich habe ihm nur noch mal gesagt, er soll sich jetzt endlich von mir fernhalten.«

   Ethan blickte auf meinen Arm, das Armband hatte sich fest in die Haut gedrückt, als Dean meinen Arm ergriffen hatte und Spuren hinterlassen.

   »War er das?«, fragte er zornig und griff sanft nach meinem Arm um ihn mir zu zeigen.

   »Ethan, bitte, wir können das hier gerade nicht gebrauchen. Genau das will Dean. Er will dich so weit bringen, dass du ihm an den Kragen gehst. Er will dich als den eifersüchtigen Lover hinstellen und sich als den Unschuldigen. Glaub mir. Ich kenne das alles schon.« Ich legte meine Hand auf seine und hoffte, es würde ihn beruhigen.

   Ethan schloss kurz die Augen und schien tief durchzuatmen.

   »Was würde ihn wahnsinnig machen?«

   »Du willst dich nicht auf seine Spiele einlassen.«

   »Das habe ich nicht gesagt Juls. Ich frage nur, was würde ihn so richtig wahnsinnig machen. Nur dass er einen kleinen Dämpfer bekommt. Wenn ich ihn schon nicht schlagen darf.«

   Ich musste lachen.

   »Du willst dich nicht ernsthaft für mich prügeln?«

   »Keine Frau sollte so von einem Mann angefasst werden, wenn sie das nicht will.«

   Da war er wieder, dieser nette Gentleman, der einfach zu gut für diese Welt war. Dafür konnte man ihn nur mögen.

   »Ich denke, wenn ihm bewusst wird das er mich nicht haben kann.« Ich war mir nicht sicher auf was Ethan da hinaus wollte und schon gar nicht, was es bringen würde Dean auch noch zu reizen.

   »Okay, dann wollen wir mal.« Er hielt mir seinen Arm hin, so dass ich mich einhaken konnte. Ich blickte vorsichtig zu ihm, doch er lächelte nur. »Bereit für die Show deines Lebens?«

   »Nein.«

   »Sehr gut, dann auf.«

   Ich hoffte, dass er sich daran erinnerte, dass ich kein Marketingroboter war, wie er. Sondern ein normaler Mensch.

   »Ich warne dich vor, ich werde dich im Laufe dieses Abends küssen. Erschreck nicht, weiche nicht zurück«, flüsterte er mir ins Ohr und ich war mir nicht so sicher, ob das eine gute Idee war. Das es früher oder später eh dazu kommen würde war mir schon länger bewusst. Aber dass er gleich heue damit starten wollte, erschreckte mich dann doch etwas. Ich nickte also nur, nicht einmal ansatzweise bereit für das, was jetzt kommen würde. Es wurden weiterhin große Lobreden geschwungen, weswegen wir uns erste einmal wieder setzten sollten.

   Ethan rückte mir meinen Stuhl zurecht und ich nahm dankend platz. Versuchte einfach Dean zu ignorieren, als ich Ethans warmen Atem an meinem Ohr spürte.

   »Fangen wir damit an, dass er denkt, ich flüstere dir was ins Ohr und du ein wenig schmunzelst.«

   Ich folgte seinen Anweisungen und drehte kurz lächelnd den Kopf zu ihm, um ihn in die Augen zu sehen, nur einen kleinen Moment, ehe ich wieder zum Redner sah.

   »Er kann es nicht lassen dich anzustarren. Was hast du mit dem Kerl nur gemacht?« Ethan schien wirklich amüsiert zu sein, wobei es mir eher schwerfiel. Ich konnte Deans Blick auf mir spüren, er schien sich fast schon einbrennen zu wollen, was es noch schwerer machte, ihn zu ignorieren. Ich drehte mich kurz zu Ethan.

lies have their own truth - Band 1 der Ethan und Juls ReiheOù les histoires vivent. Découvrez maintenant