Kapitel 3.2 - Brand New Day

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  Am nächsten Morgen schleppte ich mich müde die Treppe hinunter, ich hatte nicht wirklich gut geschlafen, warum wusste ich selbst nicht so genau. Lag es daran, das ich mich immer wieder fragte, warum Ethan all das mitmachte?

  Ich stellte meine Tasse unter den Kaffeeautomaten. Sicher würde es mir nicht helfen einen klareren Kopf zu bekommen, aber immerhin würde es mir helfen wach zu werden. Mein Telefon deutete eine neue Nachricht an, Taylor. Sie fragte mich, wie das Date so war und ich war verwundert, denn ich hatte es ihr nicht erzählt, so gern ich es auch gewollt hätte. Denn zu dem Zeitpunkt, hatten wir noch nach den Regeln von Emily gespielt.

  Sollte ich mich nun etwas dumm stellen und fragen, welches Date sie meinte?

  Ich entschied mich jedoch erst einmal meinen Kaffee zu trinken und dann fiel mein Blick auf die Zeitung, die auf dem Tisch lag. Aufgeschlagen. Waren das Ethan und ich? Ging das alles so schnell?

  »Der ewige Jungesselle Ethan Collister und die unbekannte Schönheit.« stand da in großen Buchstaben. Es war schmeichelhaft als Schönheit bezeichnet zu werden, aber man erkannte mich schon recht gut.

  »Ethan Collister, der bisher nicht mit Frauen in der Öffentlichkeit gesehen wurde, verlies gestern das Dolche Vita gemeinsam mit der jungen Unbekannten, die mehr als nur eine gute Freundin zu sein scheint. Haben nun die einsamen Tage ein Ende gefunden?«

  Man sah wie er mir die Autotür aufhielt und ich einstieg, auch wie ich ihn anlächelte. Ich war also eine verdammt gute Schauspielerin und ich hatte einen Namen, auch wenn die Reporter ihn nicht kannten. Da hätte man sich ja mehr Mühe geben können? Oder was bezweckte Emily damit, meinen Namen erst einmal nicht zu nennen? Jedenfalls war mir nun klar, woher Taylor bereits von dem Date wusste und kurz darauf kam schon die nächste Nachricht von Carla rein, die darauf andeutete, dass ich ihr ja einiges zu erzählen hätte.

  Ehe ich jedoch ihr oder Taylor antworten konnte klingelte es schon. Taylor hielt es also nicht mehr aus, länger zu warten, bis ich ihr Antwortete und da sie meinen Stundenplan kannte, wusste sie, ich war längst wach.

  »Es war ein Abendessen. Mach da keinen Wind drum«, meldete ich mich direkt.

  »Wie lange trefft ihr euch schon?«, fragte sie direkt. Es klang wie ein Vorwurf. Als hätte ich ihr etwas verheimlicht, als wir über die ersten Bilder gesprochen hatten. Doch das war nicht der Fall. Ich hatte ihr damals alles gesagt, was ich ihr sagen konnte. Nun würde ich sie also das erste mal richtig anlügen müssen.

  »Tay, wir waren nur essen, ich weiß nicht, warum du jetzt so einen Wind darum machst?«, versuchte ich die Lüge erst einmal soweit es ging hinauszuzögern.

  »Dafü seht ihr aber sehr vertraut aus.«

  Wo sie recht hatte, da hatte sie recht. Aber in meiner Welt war vieles mehr Schein, als Sein. Etwas von dem einfach keine Ahnung hatte.

  »Okay, vielleicht haben wir uns schon ein paar Mal gesehen, aber es ist jetzt nichts, wo man groß drüber reden muss.« Ich versuchte es lieber so, wusste allerdings, dass Taylor mir böse sein würde. Immerhin hatten wir vor wenigen Tagen über ihn gesprochen und ich hatte noch erzählt, dass ich mein Leben als Single genießen wollte. Gut, zu der Zeit war ich auch selbst noch der festen Überzeugung gewesen, dass es genauso ablaufen würde, ahnte ja noch nicht, was mich wenige Stunden später daheim erwartete.

  »Ich bin enttäuscht. Ich hätte gedacht, du erzählst mir alles.« Sie klang so traurig, dass ich ihr am liebsten die ganze Wahrheit erzählt hätte. Aber das ging einfach nicht.

  »Sei nicht böse, ich hatte meine Gründe und du siehst ja, was jetzt passiert ist.« Ich biss mir auf die Lippe, denn so schnell hatte ich mit all dem nicht gerechnet. Ich hätte mir das Ausmaß nicht so vorgestellt.

lies have their own truth - Band 1 der Ethan und Juls ReiheOn viuen les histories. Descobreix ara