Dylan wurde verhaftet weil er Drogen kaufte und verkaufte, er hat nie seine Mom erwähnt. Alles was ich wusste war, dass seine Eltern sich geschieden haben, und alles was Dylan noch hatte war seine Mom...

„Bist du nicht nach Hause zu ihr gegangen?", fragte ich.

„Ich konnte nicht, nach all dem was ich getan habe...ich kann nicht...aber ich vermisse sie...", sagte er leise.

„Wo wohnst du jetzt?", fragte ich verwirrt.

„Bei Ethan.", sagte er und lächelte.

Ethan...wenigstens bist du nützlich.

„Ich bin mir sicher, dass deine Mom sich freuen würde dich zu sehen. Egal was für Fehler man gemacht hat, deine Mom liebt dich immer noch.", sagte ich ehrlich. Es stimmte. Egal was für schlimme Dinge man getan hat, die Eltern vergeben dir immer, weil sie dich lieben. Aber es wird niemals so sein wie früher. Das Vertrauen und die Beziehung ist dann am Ende.

„Du hast recht, ich muss mich zusammen reißen, ich gehe eines Tages hin.", sagte er selbstsicher. Ich lächelte.

„Könnte ich den Grund wissen? Warum du damals Drogen gekauft hast?", fragte ich.

„Meine Mom hat wenig verdient. Mein Dad ist abgehauen und hat uns nicht geholfen, Drogen waren meine einzige Hoffnung. Ich konnte schnell und viel verdienen. Ich hab nie Drogen konsumiert und werde es auch nie, aber damals hat es uns weitergeholfen und Mom wusste nichts davon. Dann plötzlich waren Polizisten vor der Tür und meine Mom sah mich so enttäuschend an...seitdem her, sah ich sie nie wieder.", sagte er.

„Ist sie dich nie besuchen gegangen?", fragte ich ihn.

Er schüttelte nur den Kopf.

Dylan...es tut mir so leid.

Er schaute mich verletzt an, dennoch lächelte er durch den Schmerz.

Er tut immer auf glücklich und lustig, aber eigentlich hat er Familienprobleme...eigentlich ist er nicht so wie es von außen erscheint. In der Schule der lustige, nervige und bester Freund, aber dann kommt seine Vergangenheit...

Ich umarmte ihn.

Er war wie mein Bruder. Während mein echter Bruder abgehauen ist, war Dylan hier. Er hat mich zum Lachen gebracht. Er hat mich genervt und wir haben immer Spaß gehabt.

„Es tut mir so leid.", sagte ich. Dylan atmete laut. Ich glaube er weint...ich streichelte seine Haare und umarmte ihn fester.

„Ist schon Okey, so ist ja das Leben. Manchmal muss alles schief gehen, damit etwas gutes passiert.", sagte er und entfernte sich von mir.

Er schaute mich dankbar an.

„Ich geh dann mal weiter feiern, komm du auch. Sei mal so richtig frei, vergiss alles, vergiss deine Freunde und konzentriere dich auf dich selbst.", sagte er.

„Ich komme später, du geh schon.", sagte ich.

Er nickte und verschwand.

Und ich war wieder hier. Alleine. Ich schloss meine Augen. Meine Freunde hassen mich. Mein Leben ist so ziemlich scheiße.

Ich muss morgen in der Schule wieder auf glücklich tun. Wie jeden Tag auf dieser Welt.

Ich habe diese Last auf meinen Schultern und ich habe keine Kraft mehr sie zu halten. Jedes Mal wenn ich versucht habe etwas zu erzählen was mich bedrückte, merkte ich wie mein Herz zerbrach und meine Stimme auch. Deswegen war ich immer still und wollte nie, dass sich Menschen meine Probleme anhörten. Weil ich nur das eine Mädchen in der Schule war, das ja 'perfekt' war und keinen brauchte.

Honey.Where stories live. Discover now