Kapitel 76

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„Ja und manche Erfahrungen wiederholen sich zu oft. Das muss ich nicht haben. Wobei ich trotzdem gerne wüsste, wie die Frau zu dem Wesen mutierte. Vielleicht hätte man einen Erinnerungszauber nehmen können, der es gezeigt hätte", sagte Haru und klang dabei frustriert, weil es ihm nicht früher eingefallen war. „Das hast du übrigens gut gemacht", lobte er Sezuna, während sie nebeneinander herliefen.

„Ich bin mir nicht sicher, ob sie noch nochmal genug gedacht hat, damit wir die Erinnerungen überhaupt verstehen", murmelte sie nachdenklich und lächelte dann. „Ohne deine Magie wäre das nur schwer möglich gewesen. Zumindest wäre ich dann ziemlich fertig gewesen."

„Wie meinst du das?", fragte Haru verwirrt.

„Na ja ich habe deine Magie aus den Steinen genutzt, um diesen Zauber zu wirken", erklärte sie und zeigte die Steine, die leer waren. „Alleine wäre ich jetzt ziemlich müde und erschöpft."

Haru lächelte leicht, als er verstand und nahm die Steine ohne jeden Kommentar, damit er sie auffüllen konnte. Danach gab er sie ihr zurück. „Dazu hast du aber ziemlich viel Magie verbraucht", stellte Haru fest.

„Ich wollte sichergehen, dass auch alles richtig hält und wir genug Zeit haben. Allein hätte ich nicht ansatzweise so viel gebraucht, wäre aber auch gleich weiter gelaufen", gab sie zu und lächelte schief. „Allein hätte ich sie nur die hälfte der Zeit halten können."

„Immerhin hatten wir Glück ... dass uns nichts weiter passiert ist", sagte Haru und schlug vor, sich bereits einen Schlafplatz für dich Nacht zu suchen. „Da du die Karten gesehen hast, weißt du bestimmt, wo ein guter Platz sein könnte."

„Ja, wir müssen noch ein Stückchen und dann können wir von dem Weg runter. Da ist ein See", meinte sie gut gelaunt. „Ich fand es sehr spannend heute."

„Ich weiß absolut nicht, was du dabei spannend findest", murrte der Junge, aber er freute sich darauf, wenn sie wieder an einen See kommen würden. Das gab ihm oft ein Gefühl der inneren Ruhe. Es würde zwar kalt werden, aber da er so gut wie keine Magie verbraucht hatte, würde das Schutzschild sie warm halten.

„Ich habe viel gelernt. Über Moore und über Hexen. Was schief gelaufene Zauber bewirken können, zum Beispiel", erklärte sie gut gelaunt und lächelte Haru an.

„Das sehe ich. Kein Wunder, wenn du so viele Bücher intensiv studiert hast. Das ist sicher hilfreich. Ich wünschte ... ich wüsste so viel", meinte Haru kleinlaut. „Trotz allem muss ich nicht unbedingt solche Begegnungen haben."

„Ich kann dir gerne mehr erzählen. Aber ohne mein besonders Gehirn würde ich das auch nicht wissen", lachte sie und genoss die Umgebung.

Das konnte sie gerne machen. Durch ihre Geschichten war die Reise viel interessanter und Haru mochte es wirklich, ihr zuzuhören. Dadurch hatte er sich bereits einiges merken können, was ihm sicher helfen konnte. Also lauschte er ihren Erzählungen, während die Sonne sich immer weiter in den Norden verabschiedete und es dunkler und dunkler wurde, bis sie an dem See, von dem sie gesprochen hatte, ankamen.

Haru machte dann sogleich ein Feuer, welches er mit Magie schützte und erschuf dann ebenso ein Schutzschild, das sie beschützen würde.

Beide richteten ihr Lager ein und Sezuna kontrollierte, ob es in dem See Fische gab.

Währenddessen reinigte Haru seine Gewichte, indem er Wasser aus dem See mit Magie zog und betrachtete diese genau, ob sie Schäden davon getragen hatten. Das Saubermachen dauerte eine Weile, doch Sezuna war selbst beschäftigt und er konnte sich konzentrieren.

Zufrieden legte er seine Gewichte nach einer Weile wieder an und seufzte. Wie sehr hatte er diese vermisst!

Schließlich kam Sezuna mit ein paar Fischen zurück und erklärte stolz, dass sie diese sogar selbst getötet hatte.

Galdur - Fenua (Band 2)Where stories live. Discover now