Kapitel 67

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„Könnten wir. Aber du versuchst dich nur vor ihnen zu drücken", stellte Haru fest und begann, ihre Gelenke zu bandagieren, nachdem er sie geholt hatte.

„Morgen früh kannst du sie mir wieder anlegen, ohne dass ich mich weigere", versprach sie, da eine Nacht ohne doch schon verführerisch war.

Plötzlich sah er Sezuna seltsam an. „So ist das also ... du willst sie nicht anhaben, weil du nicht angebunden werden willst", stellte er nun fest. Dass er nicht früher darauf gekommen war ... „Du hast Angst, dass du nicht kuscheln kannst."

Sezuna presste ein wenig die Lippen aufeinander und wirkte beleidigt. „Nein", widersprach sie mürrisch. „Ich möchte nur mal wieder ohne zusätzliche Gewichte schlafen."

Haru grinste umso breiter, als er die Verbände anlegte. „Nun wir können sie für eine Nacht weglassen", begann er lächelnd. „Aber, ich habe zur Not Seile mit dabei, die ich mit Magie belegen kann, falls du an mir kleben solltest. Vielleicht gefällt dir das mehr", fuhr er mit breitem Lächeln fort. „Du bist nicht unbedingt gut darin, wenn du deine Absichten verstecken willst."

Die Blonde rieb sich ein wenig über die Handgelenke und blickte ihn immer noch mürrisch an. „Du kennst mich mittlerweile einfach zu gut", gab sie widerwillig zu. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er sie so schnell durchschauen würde.

Haru begann zu lachen, denn ihr mürrisches Gesicht war einfach zu süß. „Also willst du lieber Manschetten oder Fesseln für die Nacht?", fragte er sie mit einem unschuldigen Gesichtsausdruck.

„Keins von beiden?", fragte sie unschuldig und mit einem bettelnden Gesichtsausdruck.

Haru hob seinen Zeigefinger. „Nichts da, sonst klebst du nur wieder an mir", beharrte Haru und beendete seine Arbeit an ihren Gelenken. Dann setzte er sich an den Tisch und begann, seine eigenen Gelenke zu versorgen.

„Soll ich dir helfen?", wollte Sezuna wissen, traute sich aber nicht, ohne seine Erlaubnis die Creme zu nehmen und ihn einzureiben.

„Geht schon, aber danke für das Angebot", erwiderte Haru und tauchte seine Finger in die Creme, bevor er sie auftrug. Wenn die Creme brennen sollte, so ließ er sich nichts anmerken, denn sein Gesicht verzog sich zu keiner Miene. Oder er war zu stolz, Schmerzen zu zeigen.

Sezuna nickte und kletterte ins Bett, bevor sie sich unter die Decke kuschelte. Dabei bemerkte sie, dass es sich wirklich viel angenehmer anfühlte ohne Gewichte und sie freute sich schon auf eine geruhsame Nacht.

Der blonde Junge ließ sich Zeit beim Eincremen und ließ die Salbe dann erst ein wenig trocknen, bevor er sich auf den Boden setzte, um seine Manschetten wieder anzulegen. Doch bevor er das tun konnte, musste er sie reparieren. Haru seufzte und begann, die Verschlüsse wieder zu reparieren, während Sezuna im Bett lag. Die ganze Zeit über sprach er nicht, sondern hing seinen Gedanken nach.

Sezuna tat es ihm gleich und versuchte ein wenig zu schlafen. Vielleicht würde er ihr die Gewichte ersparen, wenn sie schon eingeschlafen war. Sie hoffte darauf, dass sie Glück hatte und er sie nicht wecken wollte. Jedoch war sie zu neugierig und schielte immer wieder zu Haru, was sie wach hielt.

„Hör mal Sezuna ...", begann Haru nach einer Weile, während er bastelte, doch er blickte nicht in ihre Richtung. Lange hatte er darüber in der Nacht nachgedacht, ob er mit ihr darüber sprechen sollte oder nicht. Vielleicht war es besser, etwas klar zu stellen, auch wenn er nicht wusste, was sie darüber dachte. Selbst jetzt fühlte er sich unwohl dabei, aber vielleicht war es besser so.

„Hm?", murmelte sie leise und öffnete die Augen, als hätte sie fast geschlafen.

„Sei mir nicht böse, wenn ich das überhaupt anspreche ... aber mir ist es wichtig zu wissen, was du willst und was du hoffst, was passiert. Ich meine zwischen uns", fing er an und fluchte gleichzeitig, weil der Verschluss seinen Finger eingeklemmt hatte. Wütend zerrte er daran und lutschte an seinem Finger, der ein wenig blutete.

Galdur - Fenua (Band 2)Where stories live. Discover now