Kapitel 38

81 17 0
                                    

„Ja. Das könnte unschön werden", stimmte Sezuna ihn mit verzogenem Mund zu und beobachtete dann sein Verhalten. „Glaubst du hier gibt es Räuber?"

Haru nickte. „Möglich ist alles, weil ich die Gegend nicht kenne. Und ich habe nicht Lust, mich als Magier preiszugeben, wenn es nicht unbedingt sein muss. Das kann ziemlich zum Nachteil werden", erwiderte er.

Sezuna sah sich nun ebenfalls um und trat näher an Haru heran. „Ich habe gehört es gibt Leute, die junge Magier entführen und verkaufen. Glaubst du, da ist was dran?", fragte sie und Angst schwang in ihrer Stimme mit.

„Ich denke schon. Viele wollen die Macht für etwas Böses nutzen. Entweder für sich selbst oder als Sklaven für andere, die bringen wirklich viel Geld, weil sie beliebt sind. Aber das wird uns nicht passieren. Die würden mich nach ein paar Minuten freiwillig wieder zurückbringen. Zuerst wegen dem enormen Hunger und dann wegen der unkontrollierten Macht", lächelte Haru, denn er würde damit Recht behalten.

Sezuna wirkte jedoch nicht ganz so beruhigt und kam ein wenig näher an Harus Seite. „Ich hoffe soweit kommt es nicht."

„Keine Angst. Ich bin ja auch noch da. Bevor dir was passiert, sind diese Leute tot", versicherte er ihr und zog sie an der Schulter zu sich, um einen Arm um sie zu legen. „Niemand wird dir ein Haar krümmen, solange ich da bin, ok? Entspann dich einfach und genieße den Spaziergang. Wir müssen ja nicht weit laufen."

„I... ich würde ungern hier Halt machen", gestand sie und Haru konnte die Angst in ihrer Stimme hören.

„Machen wir doch auch nicht. Wir sind doch gerade erst losgelaufen. Wir laufen einfach, so weit wir wollen und selbst wenn wir draußen schlafen, wird nichts passieren. Du weißt doch, wie stark mein Schutzschild sein kann", beruhigte er sie. Auch wenn er sie beruhigte, kam er nicht umhin, selbst ein wachsames Auge auf die Umgebung zu haben. Doch im Moment schien sie ruhig zu sein und er sah keine Gefahren.

Sezuna nickte leicht, doch sie blieb weiterhin angespannt. „Ich habe zu viele Dinge darüber gelesen", flüsterte sie leise.

„Ich habe sie nur gehört, aber es reicht. Keine Angst, ich bin auch noch da", meinte Haru und hielt Sezuna dicht bei sich, solange sie in der Dunkelheit liefen. Zur Sicherheit legte er über ein Schutzschild um beide, wobei er bei Sezuna es nicht direkt auflegte, weil er wusste, wie sensibel sie darauf reagierte.

Kaum hatte er das getan, schien sie ein wenig ruhiger und entspannter. „Danke", murmelte sie und konzentrierte sich jetzt wieder auf den Weg.

Nun ließ er ihre Schultern los, wobei er trotzdem dicht an Sezuna blieb. „Du musst wirklich keine Angst haben. Wenn du alleine bist, dann schon. Aber jetzt nicht, ok? Wir hätten auch bis morgen früh warten können, wenn dir das lieber gewesen wäre."

„Es ist okay", meinte sie murmelnd. Die Nähe zu Haru beruhigte sie etwas.

Schweigend setzten sie ihren Weg fort. Die Wolken verdichteten sich etwas, aber alles in einem war es eine klare Nacht. Der Mond gab zusätzliches Licht und Haru war dankbar darüber, denn das machte den Weg besser auf längerer Sicht sichtbarer und er konnte damit auch weiter sehen.

Sezuna betrachtete stumm die Umgebung und begann schon bald die Geräusche der Natur zu genießen. Mit Haru an ihrer Seite fühlte es sich sehr angenehm an.

Auch für Haru selbst hörten sich die Geräusche schön an. „Ich kann es immer noch nicht glauben, dass wir einen ganzen Tag verschlafen haben", meinte er plötzlich kopfschüttelnd.

„Das haben wir beide gebraucht", murmelte Sezuna leise und schielte zu Haru hoch. „Und du bräuchtest eigentlich eine Massage", meinte sie vorsichtig. „Ich konnte deine verspannten muskeln spüren."

Galdur - Fenua (Band 2)Where stories live. Discover now