Kapitel 43

82 17 2
                                    

„Welches Problem meinst du? Zu viel Arbeit? Ich würde mich am liebsten nicht als Magier ausgeben, nur vielleicht wenn es sein muss oder am Ende der Fahrt. Allerdings kann ich es nicht mitansehen, wenn er solche Schmerzen hat", gab er genauso leise zurück.

„Wenn ich das richtig sehe, hat er eine Verletzung gehabt, die damals nicht richtig oder vielleicht auch gar nicht verarztet wurde. Sobald er sich lange bewegt und schwer trägt, macht diese sich wieder bemerkbar", erklärte Sezuna leise und konnte Haru durchaus verstehen.

„Und kein normaler Arzt kann das heilen, wenn es schon lange zurück liegt. Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich mit ihm alleine darüber reden sollte und ob er überhaupt meine Hilfe will oder nicht. Du weißt ja nicht, wie sie Magiern hier gegenüberstehen. Und ich möchte die Chance nicht verpassen, diese Mitfahrgelegenheit zu haben", meinte er. Für ihn würde es eine Kleinigkeit sein, durch den Körper des Mannes zu gehen und zu gucken, welches Problem er wirklich hatte.

„Dann warten wir, bis wir angekommen sind. Dann kannst du ihn fragen und wenn sie etwas gegen Magier haben, trennen wir uns einfach von ihnen", schlug Sezuna vor. „Wäre zwar schade, aber danach sind wir nicht mehr auf sie angewiesen."

Haru nickte und ließ seine Beine vom Wagen baumeln, während dieser gleichmäßig schaukelte. „Hast du dich mit seiner Frau gut unterhalten?", wollte er dann wissen.

„Ja, ich habe ein paar neue Rezepte gelernt", lachte Sezuna gut gelaunt. „Ich glaube nicht, dass sie denkt, dass ich mir die gemerkt habe. Du must Versuchskaninchen spielen."

Entsetzt starrte der blonde Junge sie an und seufzte. „Naja, ist ja deine Verantwortung, wenn deinem Bruder was passiert", grinste er sie an.

„Du sollst nur das Essen probieren und mir sagen, was du von hältst, Bruderherz", kicherte sie und wackelte mit den Beinen.

„Wie liebenswürdig Schwesterherz. Dabei weißt du doch, dass ich alles mag, was du kochst", sagte er und stupste sie mit seiner Schulter leicht an. Ihm war nicht entgangen, wie Lina immer wieder nach hinten zu ihnen sah. „Ist das nervig, ständig solche Frauen auf dem Hals zu haben ...", murmelte er.

„Liegt an deiner Aura. Für nicht Magier ist die sehr anziehend", trällerte Sezuna, aber leise. Sie begann sogar ein wenig zu summen, weil sie so gute Laune hatte.

Haru knurrte bei ihren Worten. Das mochte er gar nicht und er hoffte, dass er wirklich nicht vielen Frauen begegnen würde. Auf Dauer würde er das nicht aushalten können. „Wir können gerne mal Rollen tauschen, dann weißt du, wie das nervt", murrte er missmutig darüber.

„Das werden wir spätestens, wenn wir auf einen jungen Mann treffen", lächelte Sezuna schief. „Auf die wirke ich ähnlich anziehend, wie du, nur dass du wohl auch einschüchternd wirkst."

Wenn ich sie wenigstens einschüchtern könnte! Das hat nur bei Carolin geklappt", murrte er. Warum gefiel ihm der Gedanke nicht, dass jemand anders Sezuna so ansehen würde? Immerhin war sie frei und sie konnte tun und lassen, was sie wollte. Und er wusste, dass sie eines Tages getrennte Wege gehen würden und Sezuna würde einen Mann finden, der sie begehren und lieben würde. Und genau über das wollte er nicht nachdenken.

„Ich sagte doch, es ist schwer dich nicht zu mögen. Mach dir nicht so viele Gedanken darüber. Sie sind jung und lassen sich leicht vom äußeren Schein trügen", versuchte Sezuna Haru zu beruhigen und streichelte sanft seinen Arm.

Der Junge seufzte auf und schüttelte den Kopf. „Egal wie gut man aussieht, einen blöden Charakter kann man trotzdem haben. Ich sollte daran arbeiten, dass man mich wirklich nicht mag. Zumindest die Frauen. Als ob ich nicht schon eine Verrückte habe, die mir völlig langt", meinte er leise.

Galdur - Fenua (Band 2)Where stories live. Discover now