Kapitel 25

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Sezuna rieb sich die Augen und setzte sich langsam auf. „Wie lange habe ich geschlafen?", fragte sie an Haru gewandt und hatte ein wenig Angst, dass sie der Grund war, warum sie zu lange an einem Ort blieben.

„Ein paar Stunden. Geht es dir besser?", wollte er wissen und begann bereits, das Feuer zu löschen. „Wenn du wieder genügend Energie hast, können wir weiter."

„So lange?", fragte sie und war fest davon überzeugt, dass sie eigentlich nicht so lange geschlafen hatte. „Ja, geht es. Wir können weiter, wenn du möchtest."

Haru lächelte und nickte, bevor er ihr die Decke wegzog und sie verkleinerte und wieder in seiner Hosentasche verschwinden ließ. Dann reichte er ihr die Hand, damit sie aufstehen konnte. Der Junge fühlte sich ebenfalls besser und erholt, auch wenn er nicht geschlafen hatte. „Wie lange meinst du brauchen wir zum Dorf?"

„Wir sollten noch gut 3 Stunden brauchen", erklärte Sezuna, während sie nach Harus Hand griff und sich aufhelfen ließ. Sie fühlte sich ausgeruht und war bereit weiter zu laufen.

„Dann sollten wir auf jeden Fall ankommen und hoffentlich finden wir einen Unterschlupf", erwiderte er und begann, in die Richtung zu laufen. „Du hast dich ganz schön viel im Schlaf bewegt. Was hast du geträumt? Wie du deine Bilder im Kopf mit anderen Dingen vergleichst?", fragte er neugierig.

„Ich weiß nicht mehr genau", antwortete Sezuna. „Träume merke ich mir seltsamer Weise so gut wie nie", murmelte sie und streckte sich ein wenig. Den Rucksack trug sie bereits wieder und an sich wirkte sie voller Elan, als sie neben Haru herlief.

„Vielleicht, weil sie nicht so wichtig sind und selten was mit der Realität zu tun haben. Ich erinner mich sehr oft an meine Träume", meinte Haru. Es war gut, wenn sie ein wenig schneller lief, denn das war für ihn einfacher als das langsame laufen. „Übrigens saß ein Käfer auf dir, als du geschlafen hast. Es war so verlockend, ihn in Asche zu verwandeln", grinste er plötzlich.

„Der arme Käfer, du kannst ihn doch nicht einfach zu Asche pulverisieren, weil dir gerade danach ist", empörte sie sich, womit Haru gar nicht gerechnet hatte.

„Habe ich ja auch nicht. Aber es war zu verlockend. Allerdings wollte ich dich nicht wecken oder dass du wütend wirst. Ich habe nichts gegen Käfer oder sowas, nicht dass du das denkst. Aber es wäre trotzdem schön gewesen", kicherte er. „Vor allem, wenn man aus der Asche dann etwas machen kann."

„Du hättest ihn grillen und dann essen können", murmelte Sezuna mit einem leichten Lächeln.

„Zum Beispiel ja, aber nachdem du schon so gutes Essen gekocht hast, wollte ich das nicht. Aber einen Anhänger daraus basteln ist schön", meinte er nachdenklich. Das hatte Haru schon öfter getan. Aus Asche einen Anhänger gebastelt, welcher Magie aufnehmen kann.

„Man kann aus Asche Anhänger basteln?", fragte Sezuna überrascht, da sie noch nie davon gehört hatte.

Er nickte. „Natürlich brauchst du einen Stein dafür, welchen du in eine Form wandelst, aber wenn du die Asche ebenfalls dafür verwendest und einen speziellen Zauberspruch hast, kannst du einen Anhänger erstellen, ungefähr so wie der Stein deines Vaters. Sie sind vielleicht noch nicht so gut wie die, die man kaufen kann. Aber ich arbeite daran", erwiderte Haru. Schon allein, weil er gerne bastelte, hatte er damit angefangen und gehofft, seine Energie dabei loszuwerden, was jedoch nicht geklappt hatte.

„Dann könntest du die ja verkaufen", schlug Sezuna vor. „Falls uns das Geld ausgehen sollte", fügte sie hinzu und dachte schon darüber nach, wie diese Art von Zauber aussehen musste, damit das funktionierte.

„Die habe ich leider alle zerstört bei einem Ausbruch. Seitdem habe ich es nicht mehr gemacht", sagte Haru verlegen. Nicht, dass sie was wert gewesen wären oder hübsch ausgesehen hatten, vor allem nicht sein erster Versuch.

Galdur - Fenua (Band 2)Where stories live. Discover now