Kapitel 72

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Am nächsten Morgen war es draußen schon hell, als er wieder aufwachte. Sezuna hatte sich im Schlaf anscheinend noch mehr an ihn gekuschelt und er fühlte, wie heiss es ihm unter der Decke war. Deshalb deckte er sich auf, sodass Sezuna nun auf seiner nackten Brust schlief. Es war zwar ein seltsames Gefühl, doch es war besser ohne Decke. Dass sie dabei sogar ein wenig sabberte, sodass es auf seine Haut tropfte, brachte ihn zu lachen und er hatte Mühe, nicht laut zu lachen, um sie aufzuwecken, denn es kitzelte, wie das Wasser an seiner Seite heruntertropfte. Von was sie wohl träumte?

Das leichte Heben und Senken, das durch Harus unterdrücktes Lachen hervorgerufen wurde, sorgte dafür, dass Sezuna langsam aus ihrem Traum gerissen wurde. Sie konnte sich noch sehr gut daran erinnern, von was sie geträumt hatte, doch sie bemerkte auch schnell, dass der Traum zu Ende und sie wieder in der Realität war. Für einen kurzen Moment bedauerte sie es, bis sie spürte, dass sie auf Harus nackter Brust lag und seine Wärme sehr deutlich spüren konnte.

Haru hielt sogar die Luft an, um das Kichern zu unterdrücken und ließ sie erst wieder entweichen, als er merkte, dass sie sich regte. Da er jedoch nicht wusste, ob sie wirklich wach war oder sich nur im Traum bewegte, blieb er still. Allerdings starb er fast vor lachen. Hoffentlich fand sie nie heraus, wie kitzelig er war. Das wäre sein Todesurteil.

Sezuna regte sich ein wenig mehr und schien auch zu bemerken, dass sie gesabbert hatte. Peinlich berührt erhob sie sich ein Stück und rief ein Stück Stoff herbei, um damit Haru zu trocknen. „Tut mir leid", sagte sie und klang entschuldigend, aber auch, als würde sie am liebsten den Kopf einziehen.

Endlich fing er an zu lachen, denn da sie nun wach war, musste er nicht mehr leise sein. „Warum denn? Ich bin dadurch frisch gewaschen und sauber. Trotzdem würde mich interessieren, was du für einen Traum hattest, dass dir das Wasser im Mund zusammen lief. Bei mir kommt das wahrscheinlich nur vor, wenn ich von essen träume", neckte er sie, blieb aber liegen, anstatt aufzustehen.

Er konnte sehen, wie Sezuna rot wurde. „Ja, Essen kam auch drin vor. Schokolade um genau zu sein", gab sie ein wenig widerwillig Auskunft. Sie würde ihm aber nicht sagen, wovon sie die Schokolade geleckt hatte. Das überließ sie schön seiner Fantasie.

„Dann sollten wir wohl Schokolade kaufen. Nicht dass du mich in der Nacht beißt oder abschleckst, weil du glaubst, ich bin die Schokolade", lachte Haru. Seine Laune hatte sich gebessert, denn die Situation mit ihr hatte ihn wirklich erheitert.

„Das ist eine sehr gute Idee", lachte sie und versuchte nicht daran zu denken, dass sie die Schokolade von seiner Haut lecken wollte.

Gut, dass er keine Gedanken lesen konnte, sonst wäre er selbst rot angelaufen. „Wenn du fertig mit waschen bist, lege ich dir deine Manschetten wieder an", sagte Haru und stand schließlich auf. Auch wenn er gerne liegen bleiben würde, aber er war hungrig und er wollte weiterreisen.

Sezuna grummelte ein wenig, leistete aber keinen Widerstand. Sie hatte es immerhin versprochen.

Leichtfüßig, aber trotzdem ein wenig widerwillig sprang sie aus dem Bett, um im Bad zu verschwinden und sich für die Weiterreise fertig zu machen.

In der Zwischenzeit zog sich Haru an und verstaute seine Decke im Rucksack. Es dauerte nicht lange, bis Sezuna zurück kam und bevor er ihr die Manschetten anlegte, wollte er noch einmal ihre Gelenke überprüfen, ob die Salbe geholfen hatte. „Wie fühlen sie sich an?", wollte er wissen.

„Immer noch wund und es juckt", erklärte sie wahrheitsgemäß, selbst auf die Gefahr hin, dass Haru dachte, sie spielte es nur vor.

„Dann trage ich die Lotion noch einmal auf, dann den Verband und dann lege ich sie dir wieder an", entschied er und machte eine Handbewegung, damit sie sich setzen sollte.

Galdur - Fenua (Band 2)Where stories live. Discover now