Kapitel 64

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„Fangen wir mit den Vorräten an", stimmte Sezuna nickend zu.

Also ging Haru in die Richtung des Marktes, wo es noch immer viele Dinge zum kaufen gab. Da jedoch Sezuna diejenige war, die kochte, sagte er zu ihr, dass sie kaufen sollte, was sie brauchen würden. Würde er nämlich kaufen, würden alle Lebensmittel in seinem Rucksack später stecken.

Sezuna wählte einige Fleischstücke, sonst aber vorrangig Gemüse, Pilze und Gewürze. Zwischendurch sah sie immer mal wieder nachdenklich in der Gegend umher, während sie plante, ob sie irgendwo jagen oder fischen konnten.

„Hey, wir brauchen noch eine Karte", fiel Haru plötzlich ein. Sie hatten darüber gesprochen gehabt und vielleicht würden sie dann wissen, wo es noch gute Plätze zum jagen und Fischen gab.

Sezuna blickte ein wenig erschrocken auf, da sie aus ihren Gedanken gerissen wurde. Es dauerte kurz, bis sie ihre Aufmerksamkeit auf die Situation legte. „Ja, die müsste es irgendwo da drüben geben", erklärte sie und deutete auf eine Reihe Stände, wo es Bücher gab.

Zuerst jedoch bezahlte Haru das Essen, bevor er mit ihr in die Richtung ging, wo sie die Karten vermutete. „Ich denke, du weißt, welche wir brauchen", stellte er fest und ließ ihr dabei die freie Hand.

Sezuna wühlte sich nicht erst durch die Bücher, sondern fragte gleich den Besitzer des Standes, der ihnen eine zusammengefaltete Karte überreichte. Sezuna öffente diese und betrachtete sie, bevor sie leicht lächelte und sich zu Haru beugte. „Im Grunde brauchen wir sie nicht kaufen, ich hab es mir schon gemerkt."

„Wenn du meinst", meinte er schulterzuckend und verschwieg ihr, dass er sie vielleicht eines Tages selber brauchen würde. Aber er hatte keine Lust, wieder mit ihr zu diskutieren. „Sollen wir die Vorräte ins Zimmer bringen?", fragte er sie.

„Vielen Dank. Haben sie noch andere Karten?", wollte Sezuna wissen und besah sich ein paar andere der Karten, die der Mann noch anzubieten hatte. Erst dann wandte sie sich an Haru und nickte.

Zusammen liefen sie zurück zum Gasthaus, wo sie ihr Zimmer hatten und liefen die Treppen nach oben. Dabei begegnete ihnen der fremde Mann, der sie freundlich grüßte. „Guten Tag", grüßte Haru zurück und ging dann weiter. Es war besser, nicht so viel an ihn zu denken.

Sezuna grüßte ebenfalls mit einem Lächeln und dann betraten sie das Zimmer, um die Vorräte zu verstauen.

„Soll ich dir was sagen? Ich bin zu voll, um noch laufen zu gehen", gestand Haru ihr. Eigentlich wollte er etwas zu diesem Mann sagen, aber vermutlich würde sie dann wieder in diese Starre fallen und deshalb lenkte er sie gleich ab. Völlig erschöpft vom Essen warf er sich mit allen Vieren von sich gestreckt auf das Bett und gähnte.

„Na dann mach ein Päuschen und ich versuche meine Quelle zu vergrößern. Wenn ich danach noch genug Kraft habe, können wir ja später noch trainieren", murmelte Sezuna und setzte sich im Schneidersitz auf den Boden.

„Mach das", murmelte Haru in ihre Richtung und döste vor sich hin. Schlafen wollte er nicht, falls Sezuna Probleme haben sollte und ihn brauchte. Deswegen waren seine Ohren gespitzt, um ihren Atem zu hören, ob dieser gleichmäßig ging oder nicht. Zumindest hoffte er, dass sie sich melden würde, wenn sie Hilfe brauchte.

Sezuna indes stieg geistig hinab zu ihrer Quelle und begann mit den Übungen, die sie mit Haru zusammen schon mehrere Male gemacht hatte. Obwohl nichts geschah, gab sie nicht auf und konzentrierte sich weiter.

„Erinner dich, wie du ein kleines Loch in deine Quelle bohren willst, um sie zu vergrößern. Tritt Magie aus? Oder fühlt es sich warm an? Wie ein Luftzug? Kannst du was sehen?", fragte Haru, während er seine Augen geschlossen hatte. Er war sich zwar nicht sicher, was genau sie tat, aber er gab ihr trotzdem den Tipp.

Galdur - Fenua (Band 2)Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora