zärtliche Nacht

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Jaron hat Tränen in den Augen und sagt gerührt: "Quirin, das ist ein wunderschönes Gedicht. Und du hast recht. An Weihnachten geht es nicht darum zu nehmen, sondern zu gehen." Quirin seufzt: "Danke Jaron. Und doch würde ich gerne wissen, wie Weihnachten da draußen ist. Aber die Schneeflockenkönigin wird mich niemals die Grenze vom Schloss überqueren lassen." Verzweifelt haut Quirin mit der Faust auf sein Bett und schluchzt immer wieder: "Niemals." Es ist schwer für Jaron, seinen Prinzen so verzweifelt zu sehen. Es muss einfach einen Weg geben, damit sie ewig zusammen sein können. Aber jetzt steht erstmal Quirin im Vordergrund. Dass er sich beruhigt. Die Dämmerung ist schon weit fortgeschritten, sodass die Sterne am Himmel zu sehen sind. Jaron traut seinen Augen kaum. Zwinkert da ihm ein Stern gerade zu? "Nein, das ist unmöglich. Eine Einbildung", denkt er und nimmt den schluchzenden Quirin tröstend in seine Arme. Wie gut, dass Jaron seinen Eltern gesagt hat, er würde bei einem Freund übernachten. So kann er die ganze Nacht bei Quirin bleiben, bevor er morgen früh gehen muss.

Jaron zündet in dem weiß glitzernden Zimmer Kerzen an, um es für den Prinzen schön kuschelig zu machen. Behutsam nimmt er ihn in den Arm. "Du bist ganz warm, Quirin", staunt Jaron. Auch Quirin scheint überrascht zu sein und meint: "Tatsächlich, du hast recht. Ich spüre auch, dass mir .... ja dass mir kalt ist, wenn du nicht da bist. Und ich habe die ganzen Jahre nie gefroren." Jaron hält seine Hand auf Quirin's sanft schlagendes Herz und lächelt: "Die Liebe, Quirin, das ist die Kraft der Liebe. Du kannst wieder alles spüren, Wärme und Kälte. Du fühlst alles wieder, was die Schneeflockenkönigin bei dir in Kälte verwandelt hast. Es gibt noch Hoffnung."

Zu gerne würde Quirin das glauben. Aber es stimmte. Er fühlte wieder etwas. Etwas was verloren ging, als seine Mama ihn vor Jahren verlassen musste. Sein Herz schlägt voller Zuneigung für Jaron. In dieser wunderbaren Stimmung vergisst Quirin seine Sorgen und auch die Schneeflockenkönigin. Es gibt für ihn nur noch Jaron. Wie selbstverständlich streicheln sich die beiden Jungen am ganzen Körper. Ganz unbefangen schauen sie ihre nackten Körper an und beide bekommen einen Steifen. Doch es löst unbeschreiblich schöne Gefühle aus.

Und so geschieht das, wonach Jaron sich gesehnt hat. Die beiden schlafen miteinander. Endlich sind sie auf innigste Weise ineinander verschmolzen.

Nachher liegen die Beiden glücklich und erfüllt aneinandergekuschelt da. Quirin streichelt seinen Freund und flüstert ihm zu: "Es war wunderschön Jaron." Jaron lächelt ihn an: "Quirin, bist du sicher, dass du noch keine Erfahrung hattest? Oder bist du ein Naturtalent?" Quirin wird rot, beantwortet die Frage nur mit einem zärtlichen Kuss.

Schließlich schlafen die beiden Arm in Arm ein. Es ist eine sternenklare Nacht. Während die beiden friedlich schlummern, schaut Uhuja in den Himmel. Auch die Schneeeule würde den beiden so gerne helfen, nicht zuletzt wegen ihres eigenen Schicksals. Ein Schicksal, von dem Quirin nichts ahnt und doch ist es mit seinem eigenen so eng verbunden.

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