Kaltes Wasser

1.8K 117 8
                                    

Quirin streichelt Jaron über die Haare: "Ist schon gut. Wenn ich es nicht selbst erlebt hätte, würde ich wohl auch nicht an eine Schneeflockenkönigin glauben." Jaron schmiegt sich weiter an Quirin's Brust. "Du bist gar nicht mehr so kalt Quurin." Tatsächlich merkt Quirin, dass in ihm etwas Wohliges aufsteigt. Dass seine üblicherweise eisekalte Haut ein wenig Wärmer wird. "Besteht doch noch die Hoffnung, dass ....", grübelt er wehmütig. Damit Jaron nicht sieht, dass sich Tränen bilden, vergräbt er seinen Kopf in Jaron's Nacken. "Sollen wir einen neuen Versuch wagen", reißt Jaron ihn aus seinen Gedanken.

"Wie meinst du das?"

"Na, dass wir einen neuen Kuchen backen."

"Achso. Na klar!"

"Kann ich vorher ... ähm ... duschen? Ich bin ja so rußig"

"Da gibt es nur ein Problem. Du weißt ja, kein Strom. Ich bin froh, dass ich überhaupt fließend Wasser habe. Aber das ist kalt. Und mir macht es nichts aus, weil ich nie friere."

Jaron zögert. Es ist eine schwere Entscheidung. Aber er ist nicht nur voller Ruß, sondern riecht auch nach verbrannten Kuchen. Aber kaltes Wasser. Brrr. Quirin schaut ihn mitfühlend an: "Ich mache hier auch alle Öfen an, die ich habe. Und alle Kerzen. Und warme Decken habe ich auch." Jaron nickt. Also gut. Augen zu und durch. Quirin führt Jaron in das Bad des Schlosses. Jaron staunt. Quirin hat eine richtig große Badewanne, ganz in feinsten Marmor eingefasst. Eine eigene Dusche gibt es dort nicht. Quirin sieht Jaron's Unsicherheit. "Ich kann dir auch Badewasser einlaufen lassen. Das kann ich dann mit heißem Wasser aus dem Kessel wärmer machen. Was meinst du?"

Jaron nickt. In der großen Badewanne wird er sich bestimmt wohlfühlen. Schon lässt Quirin das Wasser ein und kommt mit einem Kessel nach dem nächsten. "Ich habe eine große Auswahl an Kesseln", schmunzelt er. Vorsichtig fühlt Quirin mit seinem Finger die Wassertemperatur. "Autsch ist das heiß", zuckt er zurück. Jaron freut sich schon. Ein heißes Bad wäre jetzt genau das richtige für ihn. Doch als er die Temperatur fühlt, empfindet er das gerade mal als lauwarm. "Ach ja, Quirin hat ja so ein merkwürdiges Temperaturempfinden. Aber besser als nichts", denkt er. Als Quirin das Bad verlassen hat, schaut Jaron an sich herunter. "Mist. Die Klamotten kann ich wohl vergessen. Die sind von der Asche versaut." Jaron zieht sich schließlich seinen Pullover, T-Shirt und Hose aus. Er steht nur noch im seinen Shorts da. Ein bisschen unangenehm ist ihm das schon, sich in einem fremden Bad ganz auszuziehen. Aber er kann ja schlecht in Shorts in die Badewanne gehen. Also zieht er auch die aus, als Quirin plötzlich mit einem weiteren Kessel heißem Wasser und einem frischen Handtuch vor ihm steht. Schnell hält sich Jaron die Hände davor und wird rot. "Kannst du nicht anklopfen?", fragt Jaron ziemlich aufgebracht. Auch Quirin ist rot geworden. "Es tut mir leid. Ich ... Ich bin ja den Umgang mit anderen Menschen nicht gewohnt. Ich bin ja imner alleine hier. Ich habe nicht nachgedacht." Quirin schließt seine Augen. Er hat Jaron nur ganz kurz nackt gesehen und doch hat ihm der ungewohnte Anblick sehr gefallen. "Er ist wunderschön", murmelt er für Jaron nicht hörbar vor sich hin. Doch die Gedanken bleiben bei Quirin nicht ohne Folgen. Er spürt, wie das Blut durch seine Lenden schießt.

SchneeflockenprinzenWhere stories live. Discover now