Hated Stepbrother | jjk

𝟏𝟑.

Missmutig packst du deine Sachen zusammen und willst so schnell es geht aus dem Klassenzimmer raus, einfach weg von den ganzen Menschen, die dich wegen deines heutigen Aufzugs dumm anglotzen.

Du läufst nämlich wie ein Bilderbuch Emo in der Schule herum, die Kaputze deines schwarzen Hoodies tief ins Gesicht gezogen.
Deine Augenringe hängen dir wortwörtlich bis zu den Kniekehlen hinunter, denn du hast letzte Nacht kaum geschlafen.
Immer wenn du die Augen geschlossen hast, ist ein Film an Erinnerungen in deinem Kopf gelaufen, weswegen du dich nach Stunden des unruhigen hin und her wälzen dazu entschieden hast, die restliche Nacht wach zu bleiben, da du sowieso nicht schlafen konntest.

Elodie hat dich wie immer gefragt was los ist, warum du so drauf bist, doch du bist ihrer Fragerei ausgewichen. Sowie du es in den meisten Fällen tust. Du bist eben einfach kein Mensch, der gerne über seine Probleme oder Gefühle spricht.

Gerade bist du auf dem Weg zu deinem nächsten Kurs, den du glücklicherweise ohne jegliche Bekannte hast, als du nach einiger Zeit bemerkst, dass jemand neben dir läuft.
Genervt bleibst du stehen und drehst dich zu der Person um. „Was wird das?"

„Ich laufe nur zu meinem nächsten Kurs", sagt Jungkook mit erhobenen Händen, den Gesichtsausdruck eines unschuldigen Engels.
„Erzähl das deiner Großmutter. Du hast nicht einmal Französisch, sondern Biologie und das Klassenzimmer dafür liegt in der anderen Richtung. Also kannst du dich jetzt getrost verpissen, danke."

„Du kennst meinen Stundenplan ja beinahe besser als ich selbst. Interessierst du dich so sehr für mich?" Ein selbstgefälliges Grinsen ziert seine Lippen und du verdrehst nur die Augen. Sein Macho gehabe kann er sich heute sonst wo hin stecken.

„Ich würde dir raten, dass du jetzt das Weite suchst."

„Sonst was?"

„Ach Jungkook geh mir doch einfach nicht auf Nerven. Das gestern hat mir vollkommen gereicht. Nur weil dein Dreckshandy kaputt ist, ist mein Eishockey Training gestrichen.
Ich bin nicht gut auf dich zu sprechen, also verpiss dich jetzt einfach", motzt du ihn mit kalter Stimme an, die selbst Gevatter Tod eine Gänsehaut bereitet hätte.

„Du hast mich umgeworfen, außerdem redet mein Vater schon auf deine Mutter ein, damit sie das Verbot zurück nimmt", berichtet er eigentlich gute Nachrichten, doch darüber kannst du dich nicht freuen, denn in der Regel ist deine Mutter sehr konsequent.
Vielleicht wird es Seojun wirklich schaffen Meredith zu überreden, aber ob es letztendlich funktioniert, weiß wahrscheinlich nur Gott.

„Und du hast mich gefilmt. Wenn du dich nicht weg bewegen möchtest Bitteschön, aber ich geh jetzt", sagst du, gehst gar nicht erst auf die erfreuliche Nachricht ein. Ohne weitere kostbare Zeit an diesem Trottel zu verschwenden, machst du auf dem Absatz kehrt und lässt ihn im Gang stehen.

„Sie scheint wirklich angefressen zu sein. So derartig verschlossen und sauer erlebe selbst ich sie selten", sagt Elodie, die mit Jimin hinter Jungkook auftaucht. Dieser dreht sich daraufhin mit einem ironischen Ach-echt Gesichtsausdruck zu ihnen um.

„Ich wusste, dass sie nicht mit mir reden möchte. Ich eigentlich auch nicht mit ihr. Wegen der Kuh ist mein Handy kaputt."
Elodie verdreht nur die Augen und schaut eher genervt zu dem Braunhaarigen, der sie stark an ein Kleinkind erinnert.

„Bist du jetzt fertig mit jammern? Dein Leben hängt doch nicht von dem scheiß Teil ab, außerdem bist du selbst schuld. Man filmt keinen anderen Menschen ohne deren Erlaubnis", sagt sie und Jungkook gibt nur ein genervtes Grummeln von sich. Die nächste Person, die ihm damit auf den Sack geht. Er hat es inzwischen verstanden.
Mit einem Augen rollen drückt er sich an beiden vorbei und verschwindet unter den anderen Menschen, die zu ihren Klassenzimmern laufen.