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Er steht von seinem Stuhl auf und kommt zu mir um mich zu umarmen. Ich habe nicht mal die Zeit aufzustehen, doch das ist nicht wichtig, Hauptsache er ist bei mir. Sachte lege ich auch meine Arme um seinen Oberkörper und erwiedere diese Umarmung.

"Es tut mir wirklich leid, bitte verzeih mir" sagt er mich sanfter und zitternden Stimme , doch trotzdem ist ein trauriger und verletzter Unterton heraus zu hören. Ihm tut es wirklich leid.
Sanft drücke ich ihn von mir weg um aufzustehen, so das ich dicht vor ihm stehe. Verwirrt und ein wenig ängstlich sieht er mich an, doch von einer Sekunde auf die andere verändert sich sein Gesichtsausdruck von verwirrt zu traurig und er lässt seinen Kopf sinken. Wahrscheiblich denkt er nun das ich seine Entschuldigung nicht annehme und einfach gehe. Bei diesem Anblick zieht sich mein Herz zusammen, doch gleichzeitig muss ich ein klein wenig schmunzeln, da es für mich schon ein wenig erleichternd ist, dass es ihm genauso erging wie mir. Vorsichtig lege ich meine Hände an seine Wangen und zwinge ihn somit mich anzusehen.
Mein Herz schlägt hart gegen meine Brust und mir steigt die Röte wieder ins Gesicht, doch ich versuche das zu ignorieren. Ich muss ihm zeigen wie wichtig mir das mit ihm ist.

Überrascht sieht er mir in die Augen und ich muss schon wieder lächeln. Er ist so süß wenn er überrascht oder verwirrt ist.

"Ich verzeihe dir, aber bitte mach so etwas nie wieder" rede ich mit sanfter und leiser Stimme auf ihn ein. Sofort nickt er und schenkt mir sein größtes Lächeln. Ich nehme meine Hand wieder von seiner Wange und wir schauen uns einfach nur an. Ich bin so erleichtert das alles wieder gut zwischen uns ist und das wieder alles so ist wie vorher.

Wir müssen beide grinsen und wir fangen an leise zu lachen.

"Ich denke wir sollten mal das Chaos hier beseitigen."
Ich schaue mich im Café um und stimme ihm zu. Es sieht aus als hätte eine Bombe eingeschlagen.

Schnell hole ich Schaufel und Besen und fange an die scherben aufzusammeln, so lange er schonmal alle Stühle auf die Tische stellt und den Verbandskasten wieder auf seinen Platz stellt.

Als das Chaos beseitigt ist verlassen wir das Café, es ist schließlich schon nach 20 Uhr. Er besteht wie immer darauf mich nachhause zu bringen was mich sehr freut. Ich möchte soviel Zeit wie möglich mit ihm verbringen, wir hatten schließlich nicht viel miteinander zu tun in den letzten Tagen.
Wir reden über die verschiedensten Themen als hätten wir uns jahrelang nicht mehr gesehen.

"Du siehst ziemlich müde und blass aus" stellt er nach einiger Zeit besorgt fest.

"Ja, ich bin auch ziemlich müde es ist auch viel zu tun in den letzten Tagen, weil ich alleine im Café arbeite, da meine Chefin auf einer Fortbildung ist und meine Kollegin krank ist. Zum Glück hat meine Chefin die Hunde mitgenommen für diese paar Tage sonst hätte ich noch mehr Arbeit. "
Er hört mir aufmerksam zu und lässt mich erzählen was in dem letzten Tagen so passiert ist. Den Teil, dass unsere Art Streit mir am meisten zugesetzt hat, lasse ich bewusst aus, da ich ihm nicht noch ein schlechteres Gewissen machen möchte als das er eh schon hat.

Es tut gut mit jemanden über meine Probleme reden zu können, auch wenn meine größte Sorge vor einer Stunde beseitigt worden ist.

Ein paar Minuten ist es still zwischen uns, anscheinend überlegt er etwas und ich möchte ihn dabei nicht stören.

"Wie wäre es wenn ich dir morgen im Café helfe ?"

~Timeskip~

Ich habe ihm noch angeboten das er noch mit zu mir kommen kann und das wir noch einen Film zusammen schauen und er hat zugestimmt.
Nun sitzen wir zusammen auf meiner Couch und warten bis der Film beginnt.

Sein Angebot das er mir im Café helfen möchte habe ich dankend abgelehnt. Das war total lieb gemeint von ihm, aber das ist genau das was ich vorhin gemeint habe:
Ich möchte ihm nicht zu Last fallen.
Er hat bestimmt auch etwas besseres zu tun als mir in meinem Job zu helfen. Vielleicht muss er morgen auch arbeiten, oder er hat Urlaub und somit verderbe ich ihm einen kostbaren freien Tag. Oder er trifft sich mit Freunden oder seiner Familie, oder, was meine größte Sorge ist, er trifft sich mit seiner Freundin.
Aber auch wenn das stimmen sollte, möchte ich ihm nicht im Weg stehen und ihn an etwas hindern.
Ich bin damit aufgewachsen meine Probleme selber zu lösen und deswegen fällt es mir bis heute noch sehr schwer Hilfe von anderen anzunehmen.
Ich habe ihm versucht klar zu machen, dass ich es schon schaffe und dass das heute im Café eine Ausnahme war...
Er hat es mir zwar skeptisch abgekauft, aber ich soll ihn trotzdem anrufen wenn es mir zu viel ist oder etwas passieren sollte. Er würde sofort kommen und mir helfen, dass hat er mir versprochen.

Es ist so ein schönes Gefühl wie er sich um mich kümmert, so dass ich mir manchmal einbilden das er auch etwas für mich empfinden könnte, doch das ist unmöglich.
Was sollte er denn an mir finden ?
Das einzige was er für mich empfinden könnte wäre Mitleid.....
Ich würde es ihm nicht mal verübeln, schließlich habe ich es schon oft genug zu spüren bekommen, ob es von meinen Klassenkameraden war oder von meiner Verwandtschaft, aber ich bin ihnen nicht mal böse.

Ich denke mir immer, es hat einen Grund warum man genau in diese Familie geboren wurde. Jeder hat sein Schicksal auf dieser Welt und keiner kann es ändern, man kann nur versuchen es zu beeinflussen um einige Dinger anders kommen zu lassen. Genau deswegen bin ich nach Seoul gekommen um alles zu versuchen um meine Zukunft anders zu gestalten als es alle anderen für mich vorher gesehen haben.

Ich erinnere mich noch genau an die Worte : "Dir wird es niemals anders ergehen als deinen Eltern" oder "Arm geboren, Arm gestorben",  doch genau das ist mein Ziel es diesen Menschen zu zeigen dass das nicht stimmt und es ihnen zu beweisen.

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Hey ~

Glaubt ihr an das Schicksal ?

Also ich schon, ich glaube jeder hat seine eigene Bestimmung auf dieser Welt...

Was ist eure Meinung ?
Glaubt ihr an das Schicksal ?
Lasst mir gerne eure Meinung da ^^

Eure Nani~💜

𝙸𝚗 𝚕𝚘𝚟𝚎 𝚠𝚒𝚝𝚑 𝚊 𝚜𝚝𝚛𝚊𝚗𝚐𝚎𝚛   [ ʲᵘⁿᵍᵏᵒᵒᵏ ˣ ʳᵉᵃᵈᵉʳ ᶠᶠ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt