Kapitel 18

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... oder wie ich beginne richtige Entscheidungen zu treffen.

 oder wie ich beginne richtige Entscheidungen zu treffen

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- MATTEO -

Ich sehe Luna an wie überfordert sie mit der Situation ist, weshalb ich es okay finde, dass sie keine Antwort über die Lippen bringt. Grade als sie sich aufrichtet und sich über die Lippen leckt, um doch zu einer Antwort ansetzt klingelt ein Handy. Ich greife in meine Tasche, um nachzusehen, ob es meins ist, aber sie unterbricht mich. „Das ist meins." Sie zieht es aus ihrer Hosentasche und geht ran. „Hallo Mama", meldet sie sich dann zu Wort. Dann ist sie etwas länger still und hört zu. „Scheiße. Geht's ihm gut?", fragt sie dann und wird nervös. Ich ziehe die Augenbrauen zusammen und versuche ihre Worte und den besorgen Gesichtsausdruck zu deuten, aber ich schaffe es nicht eine Verknüpfung herzustellen. Irgendwas muss passiert sein.

Nachdem sie noch ein paar Worte mit ihrer Mutter gewechselt hat, legt sie auf und steht auf. „Ich muss gehen.", sagt sie dann. Sie ist ganz aus dem Häuschen und auch wenn sie mich nicht ansieht, höre ich, dass ihre Stimme immer mehr bricht und sie anfängt zu weinen. Hecktisch nimmt sie ihren Rucksack. Ich stehe ebenfalls auf. „Was ist denn los?", frage ich und verstehe gar nichts mehr. „Mein Bruder wurde angefahren. Er ist im Krankenhaus.", erklärt sie mir und versucht ihre Tränen zu unterdrücken, was ihr aber nicht gelingt. Scheiße. „Hey Lu...alles wird gut.", versuche ich sie zu beruhigen und will sie in einen Umarmung ziehen. Erst erwidert sie, löst sich aber schnell und schiebt sich von sich. „Ich muss zu ihm.", fängt sie wieder an und will gehen. „Ich kann dich fahren.", biete ich ihr an, weil mir gerade einfach nichts besseres einfällt. „Meine Mutter holt mich ab, danke.", schnieft sie und läuft in den Flur. Ich folge ihr schnell und weiß wirklich nicht, was ich machen kann, um ihr zu Helfen. Luna reißt die Haustür auf und läuft raus ins Freie. Ich greife nach meinem Schlüssel und folge ihr, wobei ich die Tür zurück ins Schloss ziehe. Es vergehen Minuten in denen Luna nervös die Einfahrt auf und abläuft und ich schonmal das Tor öffne, um ihrer Mutter die Einfahrt zu erleichtern. Als der blaue Kleinwagen auf unser Grundstück fährt, greife ich Luna am Arm und ziehe sie kurz an mich. „Alles wird gut. Du kannst mich jederzeit anrufen." Sie nickt schweigend und drückt ihr feuchtes Gesicht an meine Schulter. Ich drücke einen sanften Kuss auf ihren Kopf und löse mich dann langsam von ihr. „Danke", flüstert sie und steigt ins Auto, was kurz darauf wieder von der Einfahrt fährt. Ich sehe ihnen nach und fahre mir einmal durch die Haare, während ich per per Knopfdruck das Tor wieder schließe.
Als ich zurück ins Haus gehe, ärgere ich mich nicht mehr für Luna tun zu können.

. . .

Gähnend richte ich mich auf und schalte den Wecker aus. Dann stehe ich auf und schlürfe ins Bad, um mich umzuziehen und mich fertigzumachen. Am Frühstückstisch nehme ich mein Handy und schreibe Luna. Ich konnte dir halbe Nacht nicht schlafen, weil ich Angst hatte ihrem Bruder könnte etwas wirklich schlimmes zugestoßen sein. Vielleicht ist es egoistisch, aber so etwas würde Luna stark auf den Schultern lasten, was schade wäre, wo es grade so gut bei uns läuft.

•07:11•
„Guten Morgen. Wie geht's dir? Und vorallem wie geht es deinem Bruder? Kommst du zur Schule?"
- Matteo

•07:12•
„Bei mir ist alles gut. Was mit meinem Bruder ist, erzähl ich dir in der Schule."
- Luna

•07:12•
„Dann bis gleich."
- Matteo

Ich lasse mein Handy sinken und starre ihre Nachricht an. Sollte ich mir Sorgen machen oder ist das ein gutes Zeichen?

Wie fast jeden Morgen, wenn ich nicht selbst fahre, fährt mein Vater mich vor der Arbeit zur Schule und ich steige vor dem Gebäude aus. Ich sehe mich direkt nach Luna, aber auch nach Ámbar um, kann aber beide auf dem weitläufigen Grundstück nicht entdecken, weshalb ich zunächst den Haupteingang ansteuere. Grade, als ich reingehen will, entdecke ich Ámbar mit Delfi und Gastón auf einer Bank einige Meter entfernt, woraufhin ich meine Richtung erneut ändere. „Na?", grinst Gastón mir zu, als er mich entdeckt und begrüßt mich als erstes mit einem Freundschaftlichen Handschlag. „Hast du gleich kurz Zeit?", fragt er. „Klar für dich immer", zwinkere ich ihm zu und gebe Delfi ein kurzes „Hey" ehe ich mich an meine noch Freundin wende. „Hey Schatz", begrüßt sie mich. „Hey", antworte ich ihr so neutral wie möglich. Mit ihr zu reden macht mir plötzlich mehr Angst, als es mir lieb ist. Sie will mir einen Kuss geben. Ich blocke diesen aber geschickt ab indem ich ihre Hand greife und sie etwas von den beiden wegziehe. Ich sollte es nicht unnötig herauszögern oder verschlimmern. „Was ist denn?", fragt sie. „Wir müssen reden.", seufze ich. „Dann fang an. Doch nichts ernstes oder?" „Um ehrlich zu sein schon" Ich sehe sie ernst an und kann beobachten, wie ihre Wimpern zucken, als hätte sie sich verhört, aber ich spreche einfach weiter. „Dir ist doch auch aufgefallen, dass es in letzter Zeit nicht mehr so läuft zwischen uns und wir auch kaum noch was zusammen machen oder?", fange ich an und sie nickt zögernd, womit ich um ehrlich bin nicht gerechnet hatte. „Worauf willst du hinaus?", fragt sie. „Ámbar...wir wissen beide, dass wir uns nicht lieben...", fahre ich fort und glaube fast, dass das selbst gegenüber Ámbar hart war. Sie wird mir ganz sicher im nächsten Moment ein Ohrfeige verpassen. „Du machst Schluss?", fragt sie dann und verschränkt die Arme vor der Brust. „Du machst mit mir Schluss?", fragt sie nochmal, scheint aber zum Glück auch nicht sehr verwundert darüber zu sein, was mich wiederum verwundert. Ich nicke leicht. Sie sieht mich einfach an. Ich merke, dass sie mich gerade einfach am liebsten mal wieder grundlos anmeckern würde, aber sie keinen passenden Grund gibt, der verhindern könnte, dass wir beide nicht länger ein Paar sind. Es war nie wirklich harmonisch zwischen uns. Klar hatten wir ein paar schöne Nächte und wirklich schöne Momente, aber wir wissen beide, dass es einfach nicht gefunkt hat. Klar werde ich sie als eine gute Freundin vermissen, aber als Paar denke ich nicht, sonst würde sich dieser Moment hier nicht so verdammt richtig anfühlen. „Okay", sagt sie stattdessen leise. Eine Reaktion, die für Ámbar wirklich untypisch ist. „Ich denke es ist echt ok..", fügt sie hinzu und ich ziehe sie in eine Umarmung. „Danke für die tolle Zeit, Ámbar.", flüster ich in ihr Ohr. Ich habe das Gefühl, dass sie das verdient hat. Sie ist in Wahrheit nicht so ein schlechter Mensch, wie alle es von ihr denken. Ich kenne alle Seiten von ihr und auch wenn ich sie nicht liebe, ist sie mir in irgendeiner Weise noch immer wichtig. In Wirklichkeit ist sie einfach unsicher und versucht sich hinter ihrem gespielt selbstsicheren Verhalten zu verstecken. Ich löse mich und sehe dann zu Gastón und Delfi rüber. „Ich sollte gehen...", murmelt sie im selben Moment. „Ámbar?", halte ich sie auf, als sie sich bereits zum Gehen abwendet. „Ja?" „Du kannst trotzdem zu mir kommen, wenn etwas ist. Wir können immer noch reden und alles..." Sie nickt und geht dann schließlich vor zu Gastón und Delfi und während ich ihr mit Abstand folge, kann ich beobachten, wie sie Delfi am Arm nimmt, und mit ihr in Richtung des Eingangs geht. Kurz halten Gastón und Delfi verwirrt Blickkontakt, ehe Gastón den Blick auf mich wendet, sobald ich ebenfalls bei ihm ankomme. „Alles ok mit dir? Worüber habt ihr geredet?", fragt er. „Ich hab Schluss gemacht.." „Was?" „Luna war gestern nach dem Spiel ja noch bei mir nachdem sie umgekippt ist...", fange ich an und muss grinsen. „Sag mir nicht ihr hab.." ,,Nein nein", unterbreche ich ihn. „Wir haben uns nur geküsst. Es war wirklich schön...und ich wollte es mit Ámbar dann wirklich beenden." „Weil du hoffst, dass das zwischen Luna und dir mehr wird?", fragt er. Ich nicke. „Ok jetzt bist du dran. Worüber wolltest du mit mir reden?", frage ich und er fängt an über sich und Delfi zu reden. „Ich muss wirklich Schluss machen.", murmelt er. „Wenn du was von Nina willst, dann ja, aber bitte nicht heute, sonst denken alle wir sind schwul und haben mit unseren Freundinnen Schluss gemacht, weil wir was miteinander haben.", scherze ich und wir fangen beide an zu lachen, ehe er mich an der Schulter umfasst und das Gebäude betreten.

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Hey Leute. Ich hab es mal geschafft nach nur zwei Tagen noch ein Kapitel hochzuladen. Ich hoffe, dass ich das jetzt öfter schaffe so aktiv zu sein.

𝐇𝐈𝐌 𝐀𝐍𝐃 𝐈 || 𝐋𝐔𝐓𝐓𝐄𝐎Where stories live. Discover now