Kapitel 07

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... oder wie ich zu etwas überredet werde.

 oder wie ich zu etwas überredet werde

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- LUNA -

Ich starre mein Handy an, als ich einen eingehenden Anruf erhalte. Es ist Matteo, der mich anruft und ich stocke, drücke ihn dann aber weg. Ich telefoniere ganz sicher nicht mit ihm.

•17:40•
„Frag doch Nina, ob sie mit dir hingeht."
- Luna

Ich will die Worte löschen so schnell ich kann, aber es ist zu spät. Matteo hat die Nachricht bereits gelesen und tippt erneut. Hoffentlich versteht er nicht auf die Bedeutung meiner Worte.

•17:41•
„Nein."
- Balsano, Matteo Balsano

•17:42•
„Hast du niemanden sonst, der mit dir hingehen kann?"
- Luna

•17:42•
„Nein. Du könntest sogar das Kleid anziehen, das Ámbar angezogen hätte."
- Balsano, Matteo Balsano

•17:44•
„Und das ist okay für sie? Auch wenn ich mitgehen würde?"
- Luna

•17:45•
„Ja und du musst auch nur einmal mit mir tanzen."
- Balsano, Matteo Balsano

•17:46•
„Würdest du mich in Ruhe lassen, wenn ich weiter nein sage?"
- Luna

•17:47•
„Nein. Ich bin um 18:30Uhr da."
- Balsano, Matteo Balsano

Ich seufzte hörbar aus und lasse mich rücklings in die Kissen unseres Sofas fallen. Ich hatte nicht Ja gesagt, aber er lässt mir keine Wahl. Ich werde einfach etwas mit ihm reden, einmal mit ihm tanzen, seiner Cousine gratulieren, mich über das Buffet hermachen und anschließend wieder gehen.

Um pünktlich 18:30Uhr klingelt es an der Tür und ich stehe noch im Bad, um mir die letzen Haarspangen ins Haar zu stecken und das ganze mit Haarspray zu fixieren, als ich höre, wie León die Haustür öffnet. Da er in Spanien noch Ferien hat, kann er etwas länger hierbleiben und ebenso wie ich die Stadt und die Umgebung kennenlernen. „Ich komme gleich!", rufe ich und betrachte mich im Spiegel. Ich habe mich nicht besonders viel hergemacht, dennoch habe ich meine Haare in eine lockere hoch-gesteckte Frisur verflochten, wobei die Hälfte meiner Haare jedoch noch immer über meine Schultern hängt. Wahrscheinlich ist die Frisur keinesfalls üblich für die Zeit an die der Ball angelehnt ist, aber ich wollte auch nicht wie ein schwarzes Schaf herausstechen und einfach gar nichts machen. Als ich das Bad verlasse, steht mein Bruder mit Matteo im Flur und unterhalten sich locker. Glücklicherweise ist meine Mutter nicht dazugestoßen.

„Hallo.", begrüße ich Matteo und mustert ihn von unten bis oben. Er trägt braune Anzugsschuhe mit einem alt, aber edel aussehenden Anzug, der mehr wie ein verschnörkelt verzierter Herbstmantel aussah, wie eine Jackettjacke und auch sonst passte er optisch kein bisschen in unseren Flur. Dennoch sah er verdammt gut aus, selbst wenn seine Locken genauso unordentlich sind wie sonst auch.„Hey.", erwidert er, als er mich erblickt und verbeugt sich höflich, woraufhin wir beide kurz lachen. Dann reicht er mir einen Kleidersack in dem das Kleid sein muss, das ich anziehen soll. „Hier ist das Kleid. Es ist ein Sonderanfertigung für meine Mutter. Das ist aber schon Freizeit Jahre her." „Danke. Deine Mutter hat aber nicht im Mittelalter gelebt oder?" Ich grinse, wie er es sonst immer tut, woraufhin er aber nur nickt. „Ich lass euch mal alleine und sag Mama, dass du gleich weg bist.", meldet sich León zu Wort und nickt Matteo Nichteinhaltung zu, bevor er durchs Wohnzimmer auf die Terrassentür zusteuert. „Ist gut. Danke." Dann verschwindet er in den Garten und Matteo und ich stehen weiter im offenen Flur. „Nein die hat nicht im Mittelalter gelebt, aber so weit ich weiß war sie in ihrer Jugend auch auf einem Mittelalterball." „Achso. Ja keine Sorge. Ich passe drauf auf." „Danke. Das ist mir echt wichtig." Kurz schweigen wir uns an, dann nicke ich. „Ich ziehe mich dann mal um.", sage ich und gehe zurück ins Bad, wo ich mich aus meinen Klamotten schäle und behutsam das Kleid anziehe. Es ist in einem dunklem Blau und wirklich unglaublich schön. Ich steige hinein und schaffe es sogar ganz ohne Hilfe den feinen Reißverschluss am Rücken bis nach oben zuzuziehen. Anschließend bettachte ich mich in dem Spiegel. Das Kleid ist eng geschnitten, passt mir jedoch wie angegossen. Der Bodenlange Rock ist nicht ausladen, sondern zurückhaltend, aber Elagabalus, sodass ich mich gleich in das Kleid verliebe. Genauso schön finde ich auch den großen U-Ausschnitt und die Spitze an den langen Ärmeln. „Wow", flüstere ich und sehe an mir hinab. Ich fühle mich unglaublich schon. Da mein Hals nackt aussieht, lege ich mir noch eine Kette meiner Mutter um, die zu dem Kleid passen könnte und verlasse dann das Bad. Matteo lehnt an das Treppengeländer und sieht auf sein Handy, schaut aber sofort auf, als hätte er sich nichts sehnlicher gewünscht, als mich in dem Kleid seiner Mutter zu sehen, was natürlich unter keinen Umständen so ist. „Wow du..." Er zögert, während er sein Handy einsteckt. „Du siehst gut aus.", sagt er schließlich und es ist das erste Mal, das ich ihm etwas, was er sagt wirklich abnehme. „Danke." Nachdem ich ein paar hohe Schuhe angezogen habe, drücke ich Matteo mein Handy in die Handy, damit er es einsteckt. Anschließend verlassen wir gemeinsam das Haus. Draußen parkt ein schwarzer, großer Geländewagen und Matteo hält mir so selbstverständlich die Tür auf und lässt mich einsteigen, dass ich fast vergessen was für ein Arschloch er doch eigentlich ist. Er steigt selbst auf der Fahrerseite ein. „Wehe das hier ist ein schlechter Scherz.", wahre ich ihn und sehe etwas zu ihm hinüber. Wir sind schon ein paar Minuten schweigend die Landstraße Langgefahren. Offensichtlich scheint die Location für den Ball seiner Cousine nicht gleich in der Stadt zu liegen. Er schmunzelt. „Warum denkst du ich könnte so etwas tun." „Ich weiß es einfach.", sage ich wissend und streiche den Rock des Kleides glatt, obwohl der Stoff von sich aus Falten wirft. „ist es nicht. Das verspreche ich dir."

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𝐇𝐈𝐌 𝐀𝐍𝐃 𝐈 || 𝐋𝐔𝐓𝐓𝐄𝐎Where stories live. Discover now