Kapitel 02

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... oder wie ich beim Training zusammenbreche.

 oder wie ich beim Training zusammenbreche

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- LUNA -

Unauffällig beobachte ich die Beiden weiter, während sich meine Miene verdunkelt. Es dauert einige Minuten, bis sie wieder zu uns nach unten gejoggt kommt. „Lass uns anfangen!", ruft sie die Mädchen zusammen, richtet sich dann aber nochmals extra an mich, als ich mich als einzige nicht vom Fleck bewege. „Brauchst du ne Extraeinladung, Lunita? Hier ist kein Platzt für Loser.", sagt sie so eingebildet, das es mich sichtlich aggressiv macht. Anstatt ihr zu antworten, funkele ich sie böse an, gehe dann bei dich auf die Gruppe zu. Ich wünschte sie würde sich in Luft auflösen. Ich werfe einen wütenden Blick zu Nina, die mich schief anlächelt, um mich zum Joggen zu motivieren. Sie weiß wie sehr ich Ámbar für solche Sprüche hasse und ich weiß auch, dass sie es genauso tut, aber sie versucht es zu ignorieren, was mir allzu schwer fällt. Kurz darauf laufe ich wirklich los und das nicht gerade langsam. Ich versuche meinen Frust rauszulaufen und überhole ein paar Mädchen, während ich auch Nina weit hinter mir lasse. Als wir an der Tribüne vorbeilaufen, starre ich nur gradeaus. Ich kann mir gut vorstellen, dass Matteo zu mir runterschaut. Er ist einfach ein Arschloch und ich traue ihm sogar zu, dass er Ámbar fremd geht, was Nichteinhaltung sie verdient hat, weil es einfach scheiße ist. Vielleicht hat er auch einfach eine große Klappe und nichts dahinter und redet mit fast jedem Mädchen so Übergriffig, wie mit mir. Seine anstößigen Kommentare waren mir schon am ersten Tag nach dem Probetraining viel, aber er lässt es einfach nicht bleiben. Egal wie oft wir uns in der Schule über den Weg laufen. Wir laufen bestimmt zehn Minuten in der warmen Mittagssonne über den Platzt und irgendwann schließen sich auch die Footballer uns an, sodass wir in einer riesigen Gruppe schweigend Runden laufen. Irgendwann ruft Ámbar uns dann zusammen und läuft als erste auf die Rasenfläche. Als ich langsamer werde und mir die Hände wegen meines Muskelkaters in die Seiten stütze, merke ich wie warm und schwindelig mir ist. Meine Schritte werden langsamer, während mein Atem gefühlt vor Erschöpfung immer schneller wird. Immer wieder wird mir schwarz vor Augen und ich merke, dass ich es wohlmöglich übertrieben habe. Ich stolpere durchs Gras, als mir erneut schwarz vor Augen wird, dann dreht sich alles und ich setze mich unsanft ins weiche Gras.

„Luna!" Ich blinzle ein paar Mal, bis ich wieder bei vollem Bewusstsein bin. Nina sieht direkt in mein Gesicht und hält mir sofort meine Trinkflasche entgegen. Ich brauche einen Moment, bis ich danach greifen kann und setze sie mir sofort an den Mund und trinke ein paar große Schritte. „Wie fühlst du dich?" Sie sieht mich besorgt an und stützt meinen Kopf. Als ich ihr die Flasche wiedergege, legt sie ihn sanft wieder zurück ins Gras. „Was ist passiert?", frage ich und Nina öffnet den Mund, um etwas zu sagen, aber ihr wird das Wort angeschnitten. „Du bist zusammengebrochen." Ich drehe meinen Kopf und sehe Matteo an, der neben mir im Gras hockt, Wir sind neben der Tribüne, wo ein Schatten geworfen wird und hinter ihm erkenne ich Ámbar, die in ein paar Hundert Metern Entfernung ein Rad schlägt und anschließend einen Salto macht. Ich fluche leise und richte mich langsam auf. Mir ist etwas schwindelig, aber nicht so doll, dass ich mich nicht hätte aufrichten können, Erst will Nina mich zurückhalten, lässt mich dann aber und ich lehne mich gegen die kühle Steinwand der Tribüne. „Mir ist nur etwas schwindelig.", sage ich dann. „Möchtest du ins Krankenzimmer.", fragt Matteo. Ich sehe zu ihm, schüttle a er gleich den Kopf. Er trägt seine Football Anzug und hält seinen Helm in der Hand. Seine Dunkeln Locken sind verschwitzt und kleben ihm unkontrollierten die Stirn. Wie er da hockt und mich ansieht, kann ich nicht leugnen, wie attraktiv er ist und verstehe sofort, warum so viele Mädchen an der Schule für ihn schwärmen. „Schon gut.", sage ich schnell und er steht langsam auf. „Lass sie ja nicht mehr Trainerin heute, Nina.", sagt er an sie gerichtet. „Und pass auf, dass sie genug trinkt." „Mach ich.", sagt sie leise und sieht zu ihm hoch, während sie etwas nickt. Noch als er sich wegdreht und schließlich zu seiner Mannschaft joggt, sehe wir ihm beide nach, dann sieht sie wieder zu mir und ich trinke noch etwas. „Wie lange war ich bewusstlos?", frage ich dann, als sie sich neben mich setzt. „Nur eine Minute oder so. Ich dachte schon es wäre was ernstes. Hast du das öfter?" „Nein. Nie." Ich schüttle wieder den Kopf und diesmal dreht sich dabei nicht mehr alles um mich herum. „Komisch."

Die gesamte Zeit des Trainings bleiben Nina und ich im Schatten sitzen und beobachten die anderen. Die Jungs werfen sich auf der einen Feldhälfte die Bälle zu und machen verschiedene Übungen, während die Mädchen verschiedenste Hebefiguren üben und vertrauensbasierte Übungen durchführen. Erst, als Ámbar alle gehen lässt, kommt sie zu uns hinterherlaufen. „Lunita. Geht es dir besser?", fragt sie, als sie fast bei uns angekommen ist und bleibt dann einige Meter entfernt von uns stehen. An ihrer Stimmlage und der Art und Weise, wie sie mich nicht einfach Luna nennt, sondern diese dämlich Verniedlichung benutzt, merke ich sofort, dass sie sich in Wahrheit gar nicht dafür interessiert, sondern sich einfach nur in der Pflicht fühlt, nachzufragenden „Alles wieder gut.", entgegne ich. „Du Ärmste. Du musst wissen, dass es echt nicht besonders gut ankommt, wenn Sörens wie heute öfter vorkommt. Vielleicht ist das mit dem Cheerleading dann doch nichts für dich." Ich starre sie für einen kurzen Moment nur an. Wie kann sie es wagen so etwas zu sagen. „Nein das kommt sicher nicht wieder vor." Meine Stimme klingt versucht ruhig, obwohl ich sie am liebsten angeschrieben hätte. „Dann ist ja gut. Ich mein ja nur. Es ist zu deinem Besten." Dann dreht sie sich um und geht. Sobald sie außer Hörweiten ist, lacht Nina. „Es ist nur zu deinem Besten.", spricht sie Ámbar in hoher Stimmlage nach und kichert. „Ich glaub es auch.", lache ich.

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Ich hoffe euch gefällt das Kapitel.

𝐇𝐈𝐌 𝐀𝐍𝐃 𝐈 || 𝐋𝐔𝐓𝐓𝐄𝐎Where stories live. Discover now