Kapitel 12

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... oder wie mein Geheimnis enthüllt wird.

 oder wie mein Geheimnis enthüllt wird

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- LUNA -

„Luna Valente", ertönt eine Stimme hinter mir, die ich sofort erkannte ohne großartig nachdenken zu müssen. Ámbars Stimme klingt freundlich, wohlmöglich so, als würde sie mit mir lediglich einen schönen Tag wünschen wollen. So wird es aber nicht sein. Ich seufze und verdrehe die Augen, während ich mich zu ihr umdrehe. Es ist deutlich zu früh, um sich mit Problemen auseinanderzusetzen, aber es ist eben wie es ist. Neben ihr stehen Delfina und Jazmín, wie zwei Schoßhunde, die nicht von ihrem Herrschen weichen. „Was möchtest du?", frage ich. Zum Glück hat sie mich vor der Schule aufgesucht, wo die meisten noch nicht hier sind, so wie Nina etwa. „Was ich will?", fragt sie plötzlich nicht mehr so gestellt freundlich. Wie automatisch überprüfe ich, ob der Schal, den ich umgelegt hatte noch immer die Stelle mit dem Knutschfleck verdeckt. Ámbar tritt mit verschränkten Aremn einen Schritt näher. Da sie große ist, sehe ich zu ihr auf, obwohl ich keineswegs der Meinubg binsie würde über mir stehen. Ich lasse mich nicht herumkommandieren. „Ich will, dass du Abstand zu meinem Freund nimmst." Ich schnaube belustigt, weil sie es extra erwähnen muss, dass Matteo ihrer ist. „Unterstellst du mir etwa ich..." Ich lache und schüttelt den Kopf. „Du glaubst nicht ernsthaft, dass ich dir den Freund ausspannen will." Sie zieht die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. „Du wirst es bereuen mit ihm an meiner Stelle zu Flors Geburtstag gegangen zu sein." „Ah daher weht der Wind. Er hat..." „Es spielt keine Rolle, was Matteo gemacht hat. Hier geht es um dich.", unterbricht sie mich. „Komm schon. Führ dich nicht so auf. Das ist albern. Du warst krank und warst doch einverstanden." Jetzt ist sie diejenige, die Lacht. „Ich habe da gar nichts zugestimmt, weil ich nach unserem Training mit Kopfschmerzen ins Bett gegangen bin." Ich kann sie nur anstarren, als sie mir diese Worte vor dir Füße spuckt. Sie zieht eine Augenbraue nach oben, während ich sie skeptisch ansehe, aber ich kann keine Anzeichen finden, dass das was sie sagt nicht der Wahrheit entspricht. „Jetzt bist du still was?" Ich nehme ihre Worte nur halb wahr, da alles worauf ich mich konzentrieren kann ist, dass Matteo mich von Anfang an nur belogen hat und wie dumm ich gewesen war etwas anderes zu glauben. „Verzieh dich.", ist das letze, was ich sage, bevor ich an ihr vorbei zu meinem Klassenraum gehe. Sofort fällt mir Matteo ins Blickfeld. Frustriert fluche ich und mache einen großen Bogen, bevor ich die sichere Klasse betrete.

Den halben Vormittag über verbringe ich mehr körperlich als physisch anwesend und Nina versucht mit allen Mitteln zu mir durchzudringen. In meinem Kopf spielt sich jedoch immer wieder der vergangene Freitag ab und wie ich so blöd sein konnte anzunehmen, dass Matteo wohlmöglich doch ein guter Mensch ist und nicht das Arschloch mit der perfekten Freundin für den ihn alle halten. „Luna.", seufzt Nina neben mir und beißt von ihrem Apfel ab. „Was ist den los mit dir. Du bist so abwesend." Ich seufze ebenfalls und beiße von meinem Brot ab. „Ich bin einfach nur müde. Ich hatte kaum Schlaf letze Nacht. Vollmond vermute ich." Sie nickt nachdenklich und mustert mich, was mich ganz nervös macht. Noch immer trage ich den Schal, als einzigen Sichtschutz zwischen ihr und den Knutschfleck, der noch immer an an meinem Hals prangt, als würde Matteo den ganzen Tag nichts anderes machen. Versucht. Ich hebe die Hand, um zu prüfen, ob er immer noch an Ort und Stelle liegt, was er zu meinem Glück noch tut.

Als ich nach Schulschluss den Rasenplatz bei der Tribüne betrete, würde ich mich nichts mehr wünschen, als in meinem Bett zu liegen und die neuste Folge meiner Lieblingsserie zu schauen, anstatt hier zu stehen und meiner besten Freundin weiter ins Gesicht zu lügen. Die Sonne strahlt warm am Himmel, aber trotzdem habe ich mich dazu entschieden den Schal zu der Blau Weißen Cheerleading Uniform anzubehalten. „Willst du den Schal nicht ablegen?", fragt Nina, als wir unsere Flaschen am Rand ablegen und zu Ámbar hinübergehen, die sich bereits dehnt. Die Jungs, die in einer großen Gruppe auf der Tribüne sitzen, versuche ich so gut wie es geht zu ignorieren. Ich könnte es einfach nicht ertragen, wenn Matteo zu uns hinunterschaut, während er dieses verdammt eng anliegende Trikot trägt, denn egal wie scheiße er sich benommen hat, er ist immer noch verflucht heiß. „Nein...ich will mich nicht erkälten. Ich habe seid dem Wochenende etwas Halsschmerzen.", versuche ich mich rauszureden und sie nickt es ab. Nina ist niemand, der die Anliegen anderer nicht akzeptiert. „Ich hoffe das wird bis zum ersten Spiel der Footballmannschaft besser." „Ja ich auch."

Eine halbe Stunde lang dehnen wir uns, laufen Runden über den Platzt und besprechen Aufstellungen bis wir anfangen Hebeübungen zu üben, die zu unserem Grundrepertoire gehören sollten, wie Ámbar es klar macht. Verschwitzt und körperlich am Ende, gehen Nina und ich nach der anstrengenden Trainingseinheit zu den Kabinen. Ámbar habe ich die ganze Zeit über nur die aller nötigste Aufmerksamkeit geschenkt, weshalb ich fast froh bin, dass sie anstatt uns in die Kabine zu folgen auf dem Platzt auf ihren Freund wartet. „Das war Anstrengend." Nina lässt sich auf die Bank fallen und fängt an sich umzuziehen. Ich tue es ihr gleich. „Und wie. Du wirst wenigstens nicht die ganze Zeit durch die Luft geworfen." „Glaubst du wirklich, dass es besser ist immer alle tragen und auffangen zu müssen?", lacht sie erschöpft. Ich kichere, weil ich mir das wirklich nicht besser vorstelle. Da Nina einen ganzen Kopf größer ist, als ich, ist sie eher seltener diejenige, die hochgehoben wird. Ich ziehe den Schal an meinem Hals Locher, der sich wie eine nasse geklagte und meinen Hals zieht, als Ninas Gesichtsausdruck plötzlich erstarrt. „Oh mein Gott." „Was?", frage ich sofort und sehe sie genauso schockiert an, wie sie mich. „Von wem ist der?", fragt sie dann aufgeregt und springt auf, um auf mich zuzukommen. Ich brauche einige Sekunden bis ich verstehe wovon sie redet. „Oh ähm." Sofort lege ich die flache Hand über meinen Hals und sehe mit hochrotem Kopf auf meine Füße. „Deshalb der Schal. Ich will auf der Stelle wissen wie? wo? wann? und vor allem wer?" In ihrer Stimme schwingt Aufregung mit, die unter allem Umständen verschwinden würde, wenn sie wüsste, dass es hier um niemand anderen, als Matteo Balsano geht. „Na los.", übt sie Nachdruck, aber ich kann kein Wort hervorbringen. Sie merkt schnell, dass etwas nicht stimmt und lässt sich neben mich auf die Bank nieder. „Was ist los?", fragt sie mit plötzlich besorgter Stimme. „Ich Presse die Lippen aufeinander, unwissend, was ich als nächstes tun soll. „Matteo. Das war Matteo, Nina." Ich sehe auf. Delfi sieht von der anderen Bank zu uns herüber und hat eingebildet die Lippen gespitzt und die Augenbrauen in die Höhe gezogen. Ihr Blick ist abwertend. Sie verabscheut mich, als wäre es meine Schuld gewesen. Nina neben mir regt sich nicht und mir schießt Blut in den Kopf. Ich könnte schreien. „Was?", fragt Nina leise, als würde sie hören wollen, dass das nur eine Lüge ist und die Wahrheit bei weitem unspektakulären ist, aber das ist sie nicht. „Sie hat recht.", antworte ich beschämt und sehe hoch. Nina sieht aus, als hätte ich ihr direkt ins Gesicht geschlagen. Ihre Lieder zucken, ihr Blick ist gesenkt und ihre Finger umklammern die Holzbank, sodass ihre Knöchel weiß hervorstechen. „Du bist mir ja mal ne tolle Freundin." Mit einem Mal steht sie auf, packt ihre Sachen so schnell es geht zusammen und verlässt die Kabine ohne das ich auch nur eine Chance habe mich zu erklären. Ich springe ebenfalls auf, aber es ist zu spät. „Es ist zu spät, Luna. Alle wissen, dass du eine Schlampe bist. Warte ab, bis Ámbar es erfährt." In Delfis Stimme liegt eine solche Missbilligung, dass ich ihr am liebsten an Ort umstelle eine runtergehauen hätte, aber das macht mich zu keinem besseren Menschen, als sie es ist. Beschämt, traurig und noch elender fühlend, als ich es eh schon tat, packe ich meine Sachen schweigend zusammen und verlasse ebenfalls die Kabine.

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Mal ein längeres Kapitel! Meinungen?

Ich kann es immer noch nicht glauben, aber diese Buch hat jetzt schon über 1000 reads und 100 votes! Ich hätte niemals gedacht, dass es überhaupt dazu kommt. Nochmals vielen vielen Dank!

𝐇𝐈𝐌 𝐀𝐍𝐃 𝐈 || 𝐋𝐔𝐓𝐓𝐄𝐎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt