27. Schwärze Der Qualen

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Mittlerweile saß ich schon am Esstisch neben meinem Vater und gegenüber mir, saß Roar

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Mittlerweile saß ich schon am Esstisch neben meinem Vater und gegenüber mir, saß Roar. Die Stimmung war friedlich, auch wenn sie etwas bedrückend war.

Ich starrte meinen Frühstücks Teller an. Alles sah so unglaublich lecker aus, doch hatte ich keinen Appetit. Trotzdem Zwang ich mich dazu etwas zu essen, da mein Körper Nahrung brauchte und ich nicht wollte, dass mein Vater noch einen Babysitter für mich einstellte oder sowas in der Art.

Also aß ich brav meinen Teller auf. Niemand verlor ein Wort beim Essen, aber als ich fertig war, fing mein Vater an zu reden.

"Wie fühlst du dich, Asalia?" fragte er ruhig, aber ich hörte die Besorgnis dahinter.

Ich schenkte ihm ein warmes Lächeln. "Es geht mir ganz gut. Nur habe ich heute wieder nicht sonderlich gut geschlafen" ich seufzte auf und sah erschöpft zu Boden. "Mich quält immer nur dieser eine Traum, Ada" (Papa) meine Stimme schwankte schon zur Verzweiflung hin.

Traurig sah er mich an, wusste aber nichts darauf zu erwidern.

"Das kann nicht so weiter gehen!" Roar stand urplötzlich von seinem Platz auf. In ihm brodelt Wut, aber auch Sorge.

Mich schnürrte dieser Anblick meines Bruders die Kehle zu.

"Setz dich bitte wieder hin, Roar."

"Warum?! Ich kann nicht mehr zu sehen wie es meiner Schwester Tag zu Tag schlechter geht, nur weil ihr ein Teil fehlt!" seine Stimme wurde immer lauter und verursachte ein dröhnen in meinem Kopf.

Verkrampft bis ich mir auf die Lippe und fasste an meinem Kopf.

Mittlerweile waren Vater und Roar in eine Diskussion verfallen. Sie schrien sich regelrecht an. Auch wenn sie so laut waren, schenkte ich ihnen kaum Beachtung. Denn ich hatte ganz andere Sorgen.

Meine Sinne fingen mal wieder an verrückt zu spielen. Das Dröhnen wurde immer stärker und mein Herz zog sich schrecklich schnell zusammen.

Erschrocken keuchte ich auf. Konzentriert achtete ich auf meine Atmung, die aber schon mittlerweile aus den Fugen geraten war.

Panik ergriff mich. Der Albtraum holte mich komplett ein und verschluckte mich. Ich nahm nichts mehr war. Sah nichts mehr. Alles war schwarz um mich. Plötzlich fing es in meinem Ohr an, fürterlich zu fieben.

Ich hielt mir meine Ohren zu und spürte wie ich auf etwas hartes fiel. Ich kauerte mich zusammen und fing an zu wimmern. Tränen liefen mir runter und all die Schmerzen machten es mir zur Hölle. Ich nahm niemanden mehr wahr. Meine Umgebung war wie ausgelöscht, als ob ich ganz alleine bei meinem Elend war und zusehen durfte wie ich außer Kontrolle geriet.

Bilder des Albtraums schossen mir durch den Kopf. Die Schmerzen wurden unerträglicher und ich fing an zu schreien. Ich war gefangen. Gefangen in diesem Scenario.

Ich kam nicht raus. Egal was ich versuchte. Schwärze umgab mich und schien mich zu verschlucken. Der Albtraum setzte seine Zeichen in mir und brannte wie die Pest. Immer mehr Tränen liefen mir runter und ich fing wieder an zu schreien.

Mein Körper brannte vor Schmerzen. Alles tat so höllisch weh. Ich spürte nichts anderes, außer diese fürchterlichen Schmerzen. Ich keuchte laut auf, kniff verzweifelt meine Augen zu und betete dafür, dass es endlich ein Ende nahm.

Ich konnte nicht mehr. ICH KONNTE EINFACH NICHT MEHR!

Meine Atmung war schon völlig aus der Kontrolle geraten und ich schnappte regelrecht nach Luft.

Ich blinzelte immer wieder. In der Hoffnung, dass diese Schwärze um mich verschwinden würde und mir wieder freie Sicht gab. Doch nichts dergleichen passierte. Ich kam nicht raus. Es war aussichtslos.

Wieder einmal schossen paar Bilder aus meinem Albtraum durch mein Kopf:

Legolas. Völlig leblos auf den Boden liegend. Seine Augen starrten ins Leere und sein Gesicht war so blass. Wie bei einem Leichnam. So blass. Und sein Körper war kalt. Eiskalt. Ich schrie aus vollem Leibe. Weinte bitterlich, schlug um mich und sakte in meinem Elend zusammen. Er war tot und ich hatte nur zugesehen wie er vor meinen Augen starb.

Noch ein Abschnitt tauchte auf:

Im Schlossgarten wurde ein Massaker durchgeführt. Überall lag Blut. Es war ein Blutblad. Und auf dieses Blut lagen Elben. Elben, die mir so viel bedeutenden. Ich schrie, starrte auf meine geköpften Geschwister. Tränen liefen mir runter und ich schrie nochmals. Dann wanderte mein Blick zu meinem Vater, der Blut überströmt mit zich Stichwunden auf den Boden lag und einfach....ich schrie, wieder einmal. Meine Gedanken waren das reinste Chaos, als mein Blick auch schon zu Sialah und Míra fiel, deren mehrmals brutal in den Bauch gestochen wurde und eine große mit Blut quollende Wunde zum Vorschein kam. Wieder einmal schrie ich aus vollem Leibe, sakte immer mehr in mich zusammen. Dann erblickte ich Körperteile. Einzelne Körperteile, die keinem anderen gehörten, als......als....noch ein Schrei verließ meine Kehle und mein Herz zersplitterte in unendlich viele Scherben. Meine ganze Welt war kaputt. Ich war kaputt. Ich schrie weiter. Hörte nicht auf zu schreien, doch dann viel ich ins keuchen und weinte Hemmungslos. Ohne Ende.

Die Bilder verschwanden und ich kehrte wieder in diese erdrückende Schwärze zurück. Weiterhin schrie und weinte ich. Versuchte all diese Bilder zu unterdrücken. Einfach ALLES! Mein Herz tat so viel mehr weh, als vorhin. Fühlte sich so an, als ob es mir mit einem Zug aus meiner Brust herausgerissen wurde.

Das hier war mein persönliches Gefängnis. Niemals würde ich hier rauskommen. Niemals.

Vor Schmerzen krümmte ich mich und versuchte den Stimmen um mich herum, ein Ende zu machen. Doch vergebens.

Du hast sie sterben lassen!

Es ist alles allein deine Schuld!

Sie sind TOT! Für immer!

Wir hassen dich!

TOOOOOOT!!!

Du hast uns umgebracht! Hast uns einfach sterben lassen!

Miststück!

Miese Verräterin!

Du hättest sterben sollen!

Sie haben dich nie geliebt! NIE!

NIE!

TOT, SIND WIR!!!!

Du hast uns Leiden lassen! Nur Du allein!

Alles ist deine Schuld!

Feigling!

Verräterin!

Du hast uns nicht gerettet! Du hast nur zugesehen wie wir sterben! Verräterin!

Ich presste weinend und schreiend meine Hände an meinen Ohren.

"HÖRT AUF! LASST MICH IN RUHE!" ich schrie mein Leid aus vollem Leibe in die Leere heraus, doch sie machten keine Anstalten aufzuhören.

Die Stimmen wurden immer lauter. Sie waren so grausam. Verzerrt. Dröhnend. Laut. So laut!

Ich schrie, wollte die Stimmen zum Schweigen bringen!

Doch sie hörten nicht auf. Ließen mich einfach nicht in Ruhe. Sie kreischten weiterhin. Quälten mich. Der Albtraum suchte weiter nach mir und schien mich zu übernehmen. Angst und Panik bauten sich den Weg zur Spitze.

Gefangen war ich hier. Gefangen in einem schrecklichen Ort. Und das...für immer.
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Zweiter Teil der Lesenacht❤️

(Oben ein Bild von Asalia in der nie endenden Schwärze)

Die Altelbischen Kräfte Asalias||Legolas FFWhere stories live. Discover now